Heute möchte ich euch mitnehmen in eine Welt voller Erinnerungen (Vorsicht, es wird lang ;)):
Das erste Jahr mit der kleinen Grinsemaus war zum Weinen, zum Lachen, zum Schreien, zum Ausflippen, zum aus der Haut fahren, zum Zerschmelzen vor Liebe... von allem ein bisschen. So ist das Leben mit Baby. So ist das Leben mit Baby vor allem im Ausnahmezustand Hausrenovierung.
Alles fing mit einer nicht so leichten Geburt an. 30 Stunden hat sich die kleine Prinzessin Leia vom Blasensprung bis zum ersten Fieps Zeit gelassen. Damals konnte ich nicht ahnen, dass es der Anfang einer vollkommen neuen Zeitrechnung werden sollte.
It's a Joy to Get to Know You
Die kleine Prinzessin hat die ersten Tage im Krankenhaus noch recht häufig die Äuglein geschlossen. Um ehrlich zu sein: Sie wachte lediglich zum Essen auf. Auch eine dieser Mamachallenges der ersten Zeit: Das Stillen. Aber dazu später mehr. Nach drei Tagen Krankenhausaufenthalt entschieden wir uns dazu, das Abenteuer Familie in den eigenen vier Wänden fortzusetzen. Plötzlich hatte es sich allerdings ausgeschlafen. Lange Schläfchen fanden nur noch im Kinderwagen statt und dass vornehmlich während dieser in Bewegung war. Das Stimmorgan unseres neuen Familienmitglieds war, wie nach kontinuierlichen Testläufen festgestellt werden konnte 1a entwickelt - Leia konnte auf sich aufmerksam machen. Und wie. Ich war gestresst. Anders kann ich das gar nicht beschreiben. Und mich heute daran zurück zu erinnern fällt auch unheimlich schwer. Gestresst, verzweifelt, übermüdet, von übermannenden Hormonen geplagt. Es war ein Wurf ins kalte Wasser und plötzlich war da dieses Lebewesen, unser Kind, meine Tochter. Mit all ihren Bedürfnissen, die ich nicht lesen konnte... Wir mussten uns kennenlernen: Sie mich und ihren Papa und wir sie. Wir mussten herausfinden, was für ein Bedürfnis durch welche Art Geschrei kund getan wurde. Wir mussten herausfinden, wie wir als Eltern funktionieren. Wer welche Aufgabe hat. Ich musste mein Vertrauen in den Papa finden und auch in mein eigenes Können.
I like Milk
Vier Monate hat Leias Ankommen auf diese Welt gedauert. Ob es mit unseren Stillproblemen und ihrer schlechten Gewichtszunahme zu tun hatte, oder ob es generelle Regulationsstörungen waren, will ich gar nicht mehr ausdiskutieren. Fest steht: Mit Einführung der Pre-Milch war sie ein ausgeglicheneres Baby, fröhlicher und weinte nicht mehr so viel. Nach unseren Umstieg auf die Flasche habe ich einfach Veränderungen an Leia beobachten konnte.
Food, Glorious Food
Als wir dann mit dem Umstieg auf die Beikost angefangen haben, lief das überraschend glatt. Erst haben wir mit dem klassischen Brei angefangen, irgendwann sind wir dann vor allem am Nachmittag zu klassischem Obst gewechselt. Dabei hat sich recht schnell herauskristallisiert, dass Bananen Leias absolutes Lieblingsobst sind. Mittlerweile kann man aber auch noch Kirschen, Erdbeeren, Kiwis, Nektarinen und Wassermelone auf die Liste setzen. Was die Nahrungsaufnahme angeht, haben wir mit der kleinen Maus einen Volltreffer gelandet: Ihr schmeckt alles und sie isst sehr gerne.
Who Needs Sleep?
Nach diesen ersten vier Monaten ging es dann endlich los. Leia wurde wacher, mobiler, neugieriger. Aber auch fordernder. Gleich vorweg: Nein, das Schlafthema ist bisher immer noch nicht besser geworden. Ich weiß, dass es Babys gibt, die gut schlafen, hervorragend sogar. Da habe ich sogar Beispiele in meinem Bekannten- und Freundeskreis. Ja, ich bin neidisch. Wenn es zunächst nach Einführung der Pre-Milch recht gut geklappt hat, inklusive alleine im Bettchen einschlafen, so hatte sich das ziemlich schnell mit dem Umzug ins eigene Zimmer erledigt. Lange lief es nun bei uns folgendermaßen ab: 15-60 Minuten saß Mami auf einem Stuhl neben dem Bettchen, bis Leia eingeschlafen ist, oder der Papa spielte 15-60 Minuten Gitarre an ihrem Bettchen. Danach war immerhin einigermaßen Durchschlafen angesagt. Erst um den 10-12. Lebensmonat hat eine nächtliche Kreischphase stattgefunden. Es schien, als habe Leia Alpträume gehabt. Wie von Zauberhand hörten diese allerdings auch wieder auf. Mittlerweile versuche ich aus dem Zimmer raus zugehen und leise mit Leia durch die Tür zu reden. Sie meckert manchmal, aber weint nicht mehr. Braucht sie mich, bin ich sofort da. Fängt sie an zu weinen, gehe ich sofort rein, ohne Wartezeit oder ähnliches. Wird aber nur gemeckert, versuche ich es mit ruhiger Stimme und liebevollen Worten. Mal klappt es, mal klappt es nicht. Haargenauso, wie der Rest im Leben.
I Can Do This
Wir sind in den letzten 388 bereits ziemlich weit gekommen. Vom nach hinten robbenden Anfängerbaby, über das ziemlich ausgefuchste Krabbelbaby, bis hin zum Kleinkind auf zwei Beinen. Leia läuft seit beinah einer Woche und was soll ich sagen: Es gibt wohl im ersten Lebensjahr (jaja, sie war schon ein Jahr und zweieinhalb Wochen, aber ihr wisst wie ich das meine ;)) keinen stolzeren Moment. Aber was kann unsere kleine Prinzessin noch: Winken, Klatschen, Hüpfen, Tanzen, sich die Zähne putzen, Küsschen geben, Handküsschen geben, die Füße zum Socken anziehen entgegenstrecken, (sporadisch) auf's Töpfchen gehen (mit Ansage sogar), selbstständig Essen, mit den Kraulquappen alleine im Wasser plantschen, Schaukeln, Rutschen, die Couch hoch klettern. Erste Worte konnten wir auch schon verbuchen. Auch wenn ich zwar immer noch glaube, dass „Mama" für alles steht, was sie gern hat - Gegenstände und Personen. Aber kommen wir zu den weiteren Worten: WauWau (Hund), Nane (Banane), Käse, Teddy, Kaka (für Pipi und Kaka, sowie beim Anblick eines Töpfchens), Mnjamnjam (Essen)...
What The Future Holds
Das zweite Lebensjahr ist angebrochen und ein weiteres Mama-Tochter-Jahr steht uns bevor. Leia wird noch ein Jahr zu Hause betreut, bevor sie in die große Kita-Welt entlassen wird. Wir sind schon jetzt unglaublich gespannt, was uns noch alles erwartet und ob der sich abzeichnende Dickkopf sich wirklich manifestiert... Für uns als Paar wird die Zukunft sicher auch noch so einige Herausforderungen bereithalten. Aber ich bin mir sicher, das meistern wir auch noch. Jetzt haben wir also gemeinsam ein kleines Baby zum Kleinkind durchgebracht, ein Haus (zumindest größtenteils) saniert und renoviert und haben uns immer noch lieb. Das ist doch eine gute Voraussetzung für die Nächsten Herausforderungen.