Mehrsprachige Erziehung

Das Beherrschen der eigenen Muttersprache gilt als Voraussetzung für ein erfolgreiches Leben. Was aber passiert, wenn selbige nicht mit der amtlichen Landessprache übereinstimmt? Diese Frage stellen sich heutzutage viele Eltern, wenn die Familie eines Kindes (z. B. die Mutter und deren Eltern) oder gar die gesamte Familie aus einem anderen Land stammt. Ist es eine gute Entscheidung, sich auf eine Sprache bei der Erziehung zu konzentrieren? Oder sollten vielleicht doch beide Sprachen beigebracht werden?

Laut der Autorin Dr. Sabine Schiffer ist es eine Fehlentscheidung, bereits im Vorfeld auf eine einzige Sprache zu bestehen. Die Lernerfolge eines Kindes sind charakterlich individuell, sodass es keinen Grund zur Besorgnis gibt, wenn der Sprössling die eine Sprache besser beherrscht als die andere. Auch in Ländern wie der Schweiz, wo mehrere Amtssprachen im Einsatz sind, verfügt nicht jedes Kind auf Anhieb über eine allumfassende Sprachkompetenz. Zumal auch das Umfeld ausschlaggebend dafür ist, ob ein Kind die Mutter- oder Landessprache als erstes beherrscht. Wichtig ist, dass Eltern geduldig mit dieser Thematik verfahren und ihren Sprössling stets in beiden Sprachen bestärken. Manchmal mag die zweisprachige Erziehung schwer sein, doch sie macht sich spätestens im Berufsleben bezahlt, wo Kenner mehrerer Sprachen oftmals ausgesprochen begrüßt werden. Wer mehrere Sprachen aufgrund seiner Erziehung perfekt beherrscht, gelangt oftmals zu erfolgversprechenderen Arbeitsmöglichkeiten als jemand, der erst im Nachhinein eine zweite Sprache erlernt hat. So eignen sich Personen, die eine mehrsprachige Erziehung genießen konnten, beispielsweise besonders für den Beruf des Dolmetschers.

Muttersprache vs. Landessprache

Was aber, wenn ein Kind mit zwei Sprachen völlig überfordert ist? Tatsache ist, dass in einem solchen Fall mehrere Faktoren entscheiden, warum die zweisprachige Erziehung scheitert. Dies ist aber freilich nicht das Ende der Welt, denn Kinder mit einer gefestigten Kompetenz in einer Sprache lernen ein oder zwei Fremdsprachen dennoch zügig und selbstsicher. Dies gilt sowohl für einheimische, als auch für immigrierte Kinder. Somit ist es kein Unglück, wenn ein Kind zunächst nur die eigene Muttersprache beherrscht und die Landessprache noch erlernen muss. Entscheidend für die spätere Beherrschung beider Sprachen ist die stetige Unterstützung durch die Bezugspersonen, weshalb es von großem Vorteil ist, wenn Immigranten gemeinsam mit ihren Kindern die ungewohnte Landessprache verinnerlichen. Bei der nachträglichen Vermittlung der zweiten Sprache gilt lediglich darauf zu achten, dass die andersartige Grammatik nicht mit den Regeln der bereits erlernten Sprache vermischt oder ersetzt wird. Geduldige Fehlerkorrekturen sind dabei von großem Wert.

Doch wie sieht nun der Idealfall aus? Für diese Frage gibt es keine endgültige Antwort – kein Idealrezept, da jedes Kind und dessen Umfeld individuell verschieden ist. In einem Artikel der Autorin Dr. Sabine Schiffer wird jedoch ausführlich auf diese Thematik eingegangen, sodass sich noch unschlüssige Eltern selbst ein Urteil darüber bilden können, für welche Erziehung sie sich entscheiden.

 


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