Eine Mehrlingsgeburt findet meist per Kaiserschnitt statt – doch bei Zwillingen kommt nicht selten auch eine Spontangeburt in Frage.
Eine Mehrlingsschwangerschaft und eine Mehrlingsgeburt stellen den mütterlichen Organismus und nicht selten auch die Ärzte vor eine besondere Herausforderung. Daher fragen sich Frauen, die mit Mehrlingen schwanger sind, ob eine natürliche Geburt für sie in Frage kommt. Doch dies ist – verständlicherweise – von Fall zu Fall verschieden.
Kaiserschnitt bei Zwillingen oft nicht notwendig
Bekommen Sie Drillinge oder gar Vierlinge? Dann wird Ihnen in den meisten Fällen zu einem Kaiserschnitt geraten werden. Zwillinge können aber unter bestimmten Voraussetzungen auch vaginal entbunden werden.
Dabei kommt es besonders auf die Anzahl vollendeter Schwangerschaftswochen, die Größe und die Lage der Kinder an. Kündigt sich die Geburt vor der 34. Woche an, ist eines oder sind beide Kinder sehr klein oder wird das zweite Kind auf mehr als 500 Gramm schwerer als das erste geschätzt, wird ein Kaiserschnitt angeraten. Auch wenn das erste Kind in Querlage oder Beckenendlage liegt, kann ein Kaiserschnitt nötig werden.
Wurde die 34. Schwangerschaftswoche erreicht, sind beide Kinder groß genug und liegt das erste Kind in Schädellage, ist eine vaginale Entbindung möglich. Nachdem sich das erste Kind auf die Welt gekämpft hat, hat es das zweite nun viel leichter. Da der Stress der Geburt die Kinder aber auf das Leben außerhalb der Gebärmutter vorbereitet, fehlt dem zweiten dieser „Kampf“, sodass es ihm schwerer fallen kann, mit der Umstellung zurechtzukommen.
In seltenen Fällen kann nach der Entbindung des ersten Kindes auch ein Kaiserschnitt nötig werden, wenn es dem zweiten Kind zum Beispiel merklich schlechter geht.
Besonderheiten einer spontanen Zwillingsgeburt
Liegen keine Umstände vor, die einen Kaiserschnitt notwendig machen, gibt es folgende Besonderheiten bei einer spontanen Zwillingsgeburt.
Eine Zwillingsgeburt sollte immer in einem Perinatalzentrum stattfinden. Auch eine Kinderärztin ist meist bei der Geburt anwesend sowie ein Anästhesist, da bei Zwillingsgeburten häufig ein Katheter für die PDA gelegt werden muss. Zudem sind die Wehen bei der Geburt von Mehrlingen manchmal schwächer. Dadurch kann sich die Geburt in die Länge ziehen. Unter Umständen müssen dann wehenfördernde Mittel eingesetzt werden.
Nach der Geburt des ersten Kindes ist es wichtig, dass die Geburt des zweiten Kindes bald erfolgt, damit das Kind nicht in Sauerstoffnot gerät oder andere Komplikationen auftreten. Die Geburtshelfer überprüfen nach der Geburt des ersten Kindes permanent, ob das zweite weiterhin gut versorgt ist.
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