Der Oktober hat kaum begonnen, da sind wir auch schon wieder im November. Während ich genüsslich die übriggebliebenen Halloweennaschereien verspeise, macht mein Leseherz einen erleichterten Sprung, da ich, trotz stressigem Monat, doch einige (Hör)Bücher beenden konnte. Besonders schön: es ist mehr Süßes als Saures dabei. Ich drücke trotzdem die Daumen, dass es im November noch mehr werden, da jetzt wieder ruhigere Tage auf mich zukommen.
Besprechungen
Reise ins Innere der Stadt ★★★★★
Die Sprache der Dornen ★★★★☆ (4,5)
Die kleinen Wunder von Mayfair ★★★☆☆
Die Übrigen
Es war ein ohrlastiger Oktober, auch wenn man drei Hörbücher nun nicht als besonders viel ansehen mag. Dennoch hatte ich unter diesen dreien meine einzige gruselige Lektüre. Die Geistergeschichten weltberühmter Autoren war ein schauriger Ohrenschmaus, der mich sogar mit etwas Witz überraschte. Ich hätte der Sammlung 4 Kirschen gegeben und belasse es bei dieser kurzen Meinung.
Fahrenheit 451 ★★★★☆ (4,5)
Ich habe es endlich geschafft, ein Buch von Ray Bradbury zu lesen; ein Vorhaben, welches ich schon zu lange auf meiner To-Do-Liste zu stehen hatte. Und was für ein Buch das war. Ich kann sehr gut nachvollziehen, warum der Roman als Schullektüre verwendet wird und hoffe, dass dieser Fakt nicht allzu viele Leser*innen abschreckt. Bradbury konnte mich mit seiner dystopischen Welt von der ersten bis zur letzten Seite fesseln. Ich war schockiert, wie gut er bereits 1953 einschätzen konnte, in welche Richtung sich unsere Gesellschaft einmal entwickeln würde. Bereits damals schrieb er Sätze aufs Papier, die mir heute noch täglich durch den Kopf gehen. Faszinierend und kurzweilig.
Die Känguru-Apokryphen ★★★★★
Sie ist wieder da, meine allerliebste Tier-Mensch-WG: das kommunistische Känguru und der Kleinkünstler. Es waren wieder einmal wunderbare Hörstunden voller herzhafter Lacher, die vor allem denjenigen zusagen werden, die bereits die ersten drei Teile der Känguru-Chroniken gehört/
Lästige Liebe ★★☆☆☆ (2,5)
Frau Ferrantes Debütroman mag schon einige Motive ihrer späteren Neapolitanischen Saga aufweisen, trotzdem hat mir das (Hör)Buch nicht wirklich gefallen. Eine Frau auf der Suche nach den Spuren ihrer Mutter, die sich vor kurzem umgebracht hat, klang erstmal spannend und zog mich auch an, aber leider fand ich zur Protagonistin keinen Draht und folgte ihren gewaltvollen Erinnerungen eher desinteressiert. Vielleicht lag es an der gestörten Mutter-Tochter-Beziehung, oder eben daran, dass man Delia, je länger man ihr zuhörte, nicht mehr leiden konnte; egal was es war, die Geschichte und ich passten nicht zusammen. Eva Mattes machte ihren Job als Sprecherin dafür sehr gut.
Worauf ich mich im November freue?