Der Sommer scheint einfach nicht meine Lesejahreszeit zu sein. Für die Hitze bin ich mit sieben Büchern aber ganz zufrieden, herrschen in meiner Dachgeschosswohnung doch gern mal über 30°C 😒 Aber was soll's. Im Herbst geht's dann in eine neue Wohnung und das kühlere Wetter macht dann hoffentlich auch meinen Kopf wieder frei.
Besprechungen
Frida Kahlo - Eine Biografie ★★★★★
Peter Pan ★★★☆☆ (3,5)
Das Ende ist erst der Anfang ★★★☆☆ (3,5)
Die Übrigen
Loyalitäten, das neue Buch von Delphine de Vigan, erscheint leider erst im September, weshalb ich es jetzt noch nicht besprechen darf. Es sei nur schon so viel gesagt, dass es mir gut gefallen hat und ich es mit vier Kirschen bewerten würde. Eine ähnliche Bewertung erhält auch Das Parfum, welches mir sicherlich noch ein wenig mehr gefallen hätte, wenn ich nicht vor Jahren bereits den Film dazu gesehen hätte. Da zu diesem Roman aber schon etliches gesagt wurde, belass ich es dabei.
Über den Anstand in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wir miteinander umgehen ★★★★☆
Dieses kleine Bändchen enthält viele Überlegungen und Anekdoten des Journalisten Axel Hacke. Verpackt in ein (fiktives?) Gespräch zwischen ihm und einem Freund philosophiert er über den Anstand, über seine Bedeutung und seine Realisierung in der Gegenwart. Dabei kommt er vor allem auch immer wieder auf das tabulose Internet zu sprechen, aber eben auch auf schamlose Politiker, die Beleidigungen und Lügen gesellschaftsfähig machen. Ich konnte zwar nicht mit allen Gedanken Hackes konform gehen, aber das Buch hat mich trotzdem sehr beeindruckt und fesseln können, da mich das Thema auch schon seit Langem beschäftigt.
Wir sind dann wohl die Angehörigen ★★★☆☆ (3,5)
Dieses Buch erzählt die wahre Geschichte von Johann Scheerer, dessen Vater Jan Philipp Reemtsma im Jahr 1996 entführt und für einige Wochen festgehalten wurde. Vom Autor selbst gelesen, werden die Leser*innen/Hörer*innen in eine Zeit der Ungewissheit und Warterei geworfen, aus der es kein Entkommen zu geben scheint. Der 13Jährige Johann ist gefangen zwischen der Angst um seinen Vater und dem Wunsch, endlich normal weiterleben zu können. Zugegeben, die sich wiederholenden Fehlversuche der Polizei haben mich beim Hören etwas gelangweilt, ja fast wütend gemacht, aber im Grunde beschreibt Scheerer seine realen Erfahrungen, weshalb ich mir zweimal überlegt habe, ob ich dem Buch wirklich weniger als 4 Sterne geben sollte. Was ich allerdings nicht ganz nachvollziehen kann, ist, dass sich der Autor noch so genau an alles erinnern soll. Vielleicht unterschätze ich aber auch das damals erlebte Trauma.
Worauf ich mich im August freue?