Besprechungen
Milchmann ★★★★★
Je tiefer das Wasser ★★★☆☆ (3,5)
Die Übrigen
Sowohl zu Hitze als auch zu Das wirkliche Leben darf ich noch nicht viel verraten, da beide erst im April erscheinen werden. Nur sei vielleicht schonmal erwähnt, dass mir das hochgelobte zweite dieser Bücher, abgesehen von seinem grandiosen Ende, nicht ganz so gut gefallen hat, obwohl ich feministische Romane immer gern unterstütze. Auch zu Farm der Tiere belasse ich es bei der obigen Auflistung, da es zu diesem Buch schon genug Rezensionen im Internet gibt, die wortgewandter verfasst wurden als ich es jetzt könnte.
Das wandelnde Schloss ★★★★☆
Ich war sehr überrascht, zu erfahren, dass zum wunderbaren Film von Studio Ghibli eine Romanvorlage existiert. Viele Figuren und Settings habe ich darin wiedererkannt, doch die Geschichte nahm in ihrer Ursprungsform einen anderen Verlauf, der mich manches Mal auch etwas irritierte. In der Grundidee bleibt das Werk allerdings genial, vielleicht sogar etwas tiefgründiger als der Film, und konnte mich sehr gut unterhalten. Mein Herz habe ich allerdings an die filmische Adaption verloren, auf die ich nach dem Lesen richtig Lust bekommen habe. Calcifer forever! 🔥
Macht ★★★★☆
Was hat mich dieses (Hör)Buch doch hin- und hergerissen. Einerseits hat man es mit einem der unsympathischsten, chauvinistischsten Protagonisten der Weltliteratur zu tun, andererseits war ich fasziniert von Karen Duves ausgereiften Beobachtungsgabe, die ihren Leser/Hörer*innen eine glaubhafte dystopische Welt präsentiert. Sie hat es geschafft, mich von ihrem hasserfüllten Psychopathen durch dieses langsam untergehende Hamburg führen zu lassen, obwohl ich ihm die meiste Zeit am liebsten den Hals umgedreht hätte. Wenn man mir sagen würde, dass es sich dabei um unsere wahre Zukunft handle, würde ich es widerstandslos glauben: Menschen, die ihre Gesundheit für ewige Jugend aufs Spiel setzen; Kinder, die mit ihren Hologrammfreunden spielen; Fleisch und Reisen, die mit zugeteilten CO2-Punkten bezahlt werden müssen und und und. Die passende Stimme zu dieser bitterbösen Vision beschert uns Charly Hübner, der seine Sache nicht besser hätte machen können.
180° Meer ★★☆☆☆ (2,5)
Nach Kurt setzte ich große Erwartungen in die anderen Titel von Frau Kuttner. Ich dachte, wenn sie es mir selbst vorliest, dann wird schon alles gut. 180° Meer hat mir allerdings bewiesen, dass dem nicht so ist. Eine junge Frau, die nicht wirklich weiß, was sie mit ihrem Leben anfangen soll und die schwierigen Beziehungen zu ihren getrennten Eltern waren Inhalt des Buches. Dazu kamen eigene Partnerschaftskrisen, die Flucht vorm Leben und dann hatte ich auch schon keine Lust mehr. Pluspunkte gibt es für den Hund und die sympathische Erzählstimme der Autorin, aber dann war's das auch schon. Einfach nicht meine Art von Buch.
In Plüschgewittern ★★☆☆☆(2,5)
Ähnlich wie bei Kuttner ging es mir auch mit Wolfgang Herrndorfs Debüt In Plüschgewittern. Ich weiß, dass mir dieses Buch etwas sagen möchte, aber außer Hoffnungslosigkeit bot es mir nicht viel. Wahrscheinlich ist das Verhalten des Protagonisten nur ein Schrei nach Hilfe, da er selbst weder genau weiß, was er will, noch, was er fühlt. Er irrt nach einer frischen Trennung in Berlin umher, kommt bei Bekannten unter und macht nicht viel außer zu trinken, nach Mädchen Ausschau zu halten und (es folgt eine Vermutung) seine Homosexualität zu verdrängen. Immer auf der Suche nach etwas Spannendem, vielleicht einem Sinn oder jedenfalls etwas, das seiner Einsamkeit ein Ende setzt. Ich fand es schwierig, dieser kurzen Reise zu folgen, auch weil man den namenlosen Protagonisten durch seine gefühlskalten Beschreibungen nie lieb gewinnen kann. Der Stoff hält auf jeden Fall einiges an Interpretationsmöglichkeiten bereit, ist aber alles andere als ein Feel-Good-Roman.
Worauf ich mich im März freue?