Der August hat mir gezeigt, dass es für mich keinen Sinn haben würde, bereits zu Beginn des Monats zu planen, was auf meinem Nachttisch landet. Die Mehrzahl der Bücher, die mich begeistern konnten, waren nämlich spontane Leseentscheidungen. Auch wenn es insgesamt nur sechs Bücher und ein Hörbuch waren, bin ich richtig zufrieden, denn es waren einige Romane dabei, die mich wirklich fesseln und berühren konnten. So muss es sein.
Besprechungen
Die Wahrheit über Dinge, die einfach passieren ★★★★☆ (4,5)
Vox ★★★☆☆
Die Übrigen
Mit meinen Besprechungen hinke ich diesen Monat deutlich hinterher, will ich doch noch unbedingt ein paar Worte mehr zu Du wolltest es doch und Dear Martin veröffentlichen. Insbesondere der zweite Titel ist aus aktuellen politischen Anlass von großer Bedeutung. Ich hoffe, dass ich jetzt im September dazu kommen werde.
Die Ziege auf dem Mond ★★★★☆ (4,5)
...ist ein wunderschön illustriertes Geschenkbuch über.... ja über was eigentlich? Man kann die kurze Geschichte wahrscheinlich breit interpretieren, aber eines ist klar, es geht um das Glück im Augenblick. Doch so wie Der kleine Prinz – an den mich die Ziege immer wieder erinnerte – birgt das kleine Bändchen auch eine düstere Seite, so wie der Mond. Es werden keine Dinge konkret benannt, aber die Leser*innen erhalten die Möglichkeit, zu deuten, zu begreifen und hin und wieder mal den Kloß im Hals runterzuschlucken. Wirklich wirklich schön.
Scarlett - Ein Löffelchen Geheimnis und der Duft von Magie ★★★★☆
Dieser Roman für junge Leser*innen war für mich eine absolute Überraschung. Nicht nur, dass mich Scarlett und ihr geheimer Kochclub verzauberten, nein, es wurden während der Geschichte auch immer wieder ernste Themen angesprochen, die dem zuckersüßen Rest genügend Tiefe verliehen. Scarlett hat es wahrlich nicht leicht im Leben, aber sie macht das Beste draus, bricht mit ihren Freundinnen alte Klischees auf und ließ mir des Öfteren das Wasser im Mund zusammenlaufen. Man möchte sich am liebsten gleich nochmal in einen Sessel kuscheln, heiße Schokolade trinken und dabei dieses Buch verschlingen. Trotz der traurigen Passagen ein wahres Feel-Good-Buch.
Bleib bei mir ★★★☆☆ (3,5)
Bleib bei mir gehört wahrschienlich zu den emotionalsten Hörbüchern, die ich je gehört habe. Das lag einerseits an der Geschichte, andererseits noch vielmehr an der Sprecherin Tessa Mittelstaedt. Ihr männlicher Kollege Max von Pufendorf macht seinen Job zwar auch recht gut, aber gegen das Schreien, Toben und Flehen der weiblichen Protagonistin könnte wohl kaum jemand ankommen. Ich war etwas überrascht, dass es in dem Buch weniger um die afrikanische Kultur als vielmehr um die Geschichte eines Paares geht, welches unbedingt ein Kind bekommen möchte. Ich hatte aus irgendeinem Grund ein politischeres Werk erwartet und bekam dagegen das Leben einer Frau geboten, deren Schicksal allein von einer Sache abhängig zu sein scheint: die Geburt eines Kindes. Und so spinnt sich langsam ein Netz voller Dramen, in dem ich (akustisch) gern gefangen war.
Worauf ich mich im September freue?