Mehr Sicherheit im Internet für Kinder und Eltern

Von Die Angelones @DieAngelones
Nicht nur Kinder und Jugendliche, sondern auch Erwachsene sind mit dem Thema „Sicherheit im Netz“ überfordert.

Safer Internet Day – als Familie sicher unterwegs im Netz

Zum Safer Internet Day habe ich anlässlich eines Workshops bei Google viel Spannendes und Wichtiges zum Thema „Online-Sicherheit für Kinder und Jugendliche“ erfahren. VertreterInnen von Google und Pro Juventute haben informiert, wie sich Familien möglichst sicher durchs Internet bewegen können und welches die neuesten Sicherheitstools und Strategien zum sicheren Surfen sind.

Online-Sicherheit überfordert Eltern

Die Nutzung von Online-Angeboten im Alltag ist heutzutage auch für Kinder und Jugendliche zur Selbstverständlichkeit geworden. Nebst vielen Chancen bringt der Umgang mit Smartphones aber auch Herausforderungen mit sich und kann zu Problemen führen. Entsprechend machen sich Eltern Sorgen um die Sicherheit ihrer Kinder im Netz und fühlen sich aber dabei oftmals selber überfordert: Wie lässt sich ein Internet-Konto mit starken Passwörtern und Zwei-Faktor-Authentifizierung schützen? Wie wird ein Sicherheits-Check durchgeführt? Und: Wie kann man die eigenen Kinder bei der Mediennutzung und vor allem im Umgang mit YouTube und weiteren Stolpersteinen der digitalten Welt optimal begleiten und unterstützen?

Die wichtigsten Tipps für mehr Sicherheit im Netz für die ganze Familie

Wer im Internet unterwegs ist, sollte vorsichtig sein und wissen, was er tut. Das gilt für Erwachsene wie für Kinder. Mit wenigen grundsätzlichen Sicherheitsvorkehrungen ist bereits viel gemacht. Die Vorsichtsmassnahmen sind einfach und in der Regel auch bekannt, doch oft werden sie trotzdem vernachlässigt oder gar vergessen. Deshalb haben wir die wichtigsten Sicherheitstipps, wie sich Eltern und Kinder sicher im Netz bewegen können (nochmals!) für euch zusammen gestellt.

Das A und O – Einsatz verschiedener Passwörter

Für jede Webseite und jede App sollte ein eigenes, starkes Passwort verwendet werden. Welche Kriterien ein gutes Passwort erfüllen muss, wie man starke Passwörter generiert und managt, könnt ihr detailliert im nachfolgenden, hilfreichen Beitrag lesen:

Sicheres Surfen im Internet – Praktische Tipps für die ganze Familie

Für noch mehr Sicherheit – Zwei-Faktor-Authentifizierung

Bei einer Anmeldung wird nicht nur der Benutzername und das Passwort benötigt, sondern es wird zusätzlich eine zweite Komponente verlangt (z.B. Code über Smartphone oder Sicherheitsschlüssel), um die Anmeldung zu bestätigen. Unter g.co/2sv findet ihr die Anleitung, wie sich diese ganz leicht einrichten lässt.

Mit einem externen Sicherheitsschlüssel können sich Nutzer noch besser schützen.

Software-Updates auführen

Mithilfe von Software-Updates sorgen Anbieter dafür, dass erkannte Lücken und Risiken behoben werden. Als Nutzer solltet ihr daher regelmässig Updates eurer Software durchführen.

Stets Vorsicht walten lassen

Als Nutzer sollet ihr stets die Augen offen halten, auf Auffälligkeiten achten und euch der Gefahr von Phishing-Mails und Hackerangriffen bewusst sein. Um gezielte Angriffe und Phishing-Mails besser zu erkennen, findet ihr bei Google verschiedene Hilfestellungen, z.B. phishingquiz.withgoogle.com

Regelmässige Sicherheits-Check ausführen

Unter g.co/securitycheckup könnt ihr die Sicherheit eures eigenen Google-Kontos testen.

Verantwortung übernehmen und digene Daten selber verwalten

  • Für Search, Maps und den Assistant könnt ihr eure Privatsphäre und den Datenschutz selbst verwalten.
  • Für alle Web-und App-Aktivitäten könnt ihr mit der Auto-Delete-Funktion ein automatisches Löschen aktivieren, wobei ihr bestimmen könnt, in welchem Zeitabstand die eigenen Daten regelmässig gelöscht werden sollen.
  • In Google Maps könnt ihr im Incognito-Modus surfen. Dies verhindert, dass eure Daten bei der App-Anwendung gesammelt und mit dem Google-Account geteilt werden.
Als Eltern muss man sich auf die neuen Medien einlassen und Interesse für das Tun der Kinder zeigen.

Nützliche Tools für Eltern

Mit folgenden Tools können Eltern ihre Kinder auf dem Weg zu selbstbewussten, kompetenten Internetnutzern begleiten:

  • Google Family Safety Center: In Zusammenarbeit mit technischen Experten und Pädagogen werden hier Hilfen erarbeitet, um Grenzen festzulegen und Familien bei einem sinnvollen Umgang mit Technologie zu unterstützen.
  • Family Link: Mithilfe des Tools können Familien individuelle Regeln für den Umgang mit digitalen Medien festlegen. Dabei lassen sich beispielsweise gewisse Inhalte auf dem Smartphone der Kinder sperren oder begrenzte Nutzungszeiten einrichten.
  • YouTube Kids: Dank YouTube Kids können sich Kinder eigenständig eine Vielzahl lustiger und lehrreicher Videos in einer sichereren Umgebung ansehen. Ausserdem können Eltern und Aufsichtspersonen sie mithilfe der App auf ihrer Reise begleiten, wenn sie neue und aufregende Themen entdecken

Warum ist Medienkompetenz wichtig für Kinder und Jugendliche?

Folgende Fakten regen zum Nachdenken und Handeln an:

  • 1 von 3 Internetnutzern ist unter 18 Jahren
  • Bereits 10-jährige besitzen heute ein eigenes Smartphone
  • 70% der 12-jährigen nutzen SocialMedia
  • 20% der Wachzeiten verbringen Kinder und Jugendliche unbeaufsichtig online
  • Erhöhtes Autfretenvon Mobbing, Trolling, FOMO (Fear of missing out), Bildschirmzeit etc. haben Auswirkungen auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen

Die Rolle der Eltern

Eltern übernehmen eine wichtige Rolle in der Medienerziehung, denn Kinder sind mit vielen Aspekten überfordert und begrüssen die Unterstützung ihrer Eltern. Kinder lernen mit ihren Eltern, Medieninhalte kritisch anzuschauen, sie auszuwählen, zu geniessen und über Medienerfahrungen zu sprechen. Gesunde Mediennutzung der Kinder findet durch Dialog statt, nicht in erster Linie durch Kontrolle. Eltern brauchen dazu Kompetenz, Sachlichkeit, Interesse und eine positive Einstellung gegenüber der Mediennutzung.

Pro Juventute-App – Unterstützung in Echtzeit

Pro Juventute engagiert sich schon seit vielen Jahren für den Schutz und die Befähigung von Kindern im Umgang mit digitalen Medien. Derzeit arbeitet Pro Juventute an der Entwicklung einer App, die Kinder ab 9 Jahren im Umgang mit Social Media und Messenger-Diensten bestärken, befähigen und schützen soll. In diesem Alter erhalten die meisten Kinder ihr erstes eigenes Smartphone und entwickeln eine für Eltern oft schwer überschaubare Selbständigkeit. Die App befähigt Kinder dank dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz, sich Online-Kompetenzen und -Sicherheiten anzueignen und soll nach einer Pilotphase ab August 2020 vorerst in der Deutschschweiz zur Verfügung stehen.

Die App wird auf dem Smartphone der Kinder installiert und enthält Funktionen, die warnen, wenn sie freizügige Bilder oder persönliche Daten veröffentlichen möchten oder Hassnachrichten versenden oder erhalten. Die Eltern werden begleitend dazu über eine Plattform zu Medienthemen informiert und befähigt, ihre Kinder in der Mediennutzung zu begleiten. Dabei können die Eltern das Nutzerverhalten der Kinder und Jugendlichen nicht überwachen oder limitieren. Das Angebot soll den Austausch zwischen Eltern und Kindern fördern. .

Wie sicher seid ihr im Internet unterwegs? Welche Tipps findet ihr gut? Welche Vorkehrungen habt ihr schon getroffen?

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Hier findet ihr einen weiteren Beitrag zum Thema „Sicherheit im Netz“:

  • Sicheres Surfen im Internet: Praktische Tipps für die Familie

Danke an Google und Pro Juventute für die zur Verfügung gestellten Informationen .

Nachfolgend findet ihr weitere spannende Beiträge passend zum Thema „Medienkompetenz“:

  • Lese- und Informationsgewohnheiten im Wandel
  • Das Fernsehen der Zukunft?
  • Phänomen Fortnite aus Kindersicht erklärt
  • Brutaler Boomerang oder: Wie sieht eure persönliche Bildschirmzeit aus?
  • Momo: Das Whatsapp-Schreckgespenst
  • Digitalisierte Schule: Arbeiten und lernen mit Tablets
  • Abenteuer Robotics: Das programmierende Klassenzimmer
  • Umgang mit neuen Medien: Kapitulation im Kinderzimmer
  • Sicheres Surfen im Internet: Praktische Tipps für die ganze Familie