Mehr erneuerbare Nah- und Fernwärme nutzen

Solare Großanlage von Ritter XL Solar, Quelle: http://www.ritter-xl-solar.com

Solare Großanlage von Ritter XL Solar, Quelle: www.ritter-xl-solar.com

Als Auftaktartikel für das neue Jahr beginne ich gleich mal mit einer Antwort auf einen anderen Beitrag. Nachdem ich für bizzenergytoday.com bereits einen Gastartikel zur Energieeffizienz verfassen durfte, ist jetzt als weiterer Blogger Cornelia Daniel mit einem Beitrag zur Solarthermie in der Fernwärme an der Reihe.

Anhand des Energiebunkers in Hamburg, der in diesem Jahr mit 1.350 Quadremeter Vakuumröhrenkollektoren der Ritter-Gruppe bestückt werden soll, fordert sie in dem Beitrag einen verstärkten Blick auf erneuerbare Fernwärme. Kein Biomassekraftwerk sollte mehr ohne solarthermische Unterstützung geplant werden. Nach Fertigstellung des Projektes in Hamburg wird von dort Warmwasser und Heizwärme für ein mehr als 1,2 Quadratkilometer (120 Hektar) großes Stadtgebiet geliefert . Die solarthermische Anlage dient zur Unterstützung eine Biomasse-Blockheizkraftwerks mit Wärmespeicher

Bei dem Thema erneuerbare Fernwärme sind zwei allerdings zwei Probleme enthalten.

Geringe Verbreitung von Wärmenetzen

In Deutschland ist der Anteil an Nah- und Fernwärme an der Wärmeversorgung von Gebäuden recht gering. Die Zahlen dazu, die man bei einer Suche in Google findet, sind schon etwas älter und beziehen sich auf eine Studie des AGFW e.V.. Diese gibt, laut Wikipedia, eine Verbreitung der Nutzung von Fernwärme mit 32% in den östlichen Bundesländern und 9% in den westlichen Bundesländern an.

Im Gegensatz dazu ist in Dänemark der Anteil der Wärmeversorgung über Fernwärme mit 60% sehr hoch, und das obwohl Dänemark viele ländliche Regionen hat. Damit wird auch die Nutzung solarer Fernwärme interessanter, die durch die größeren Kollektorfelder, verbesserte Effizienz und gestiegene Kosten konventioneller Energieträger auch ohne Förderung wirtschaftlich betrieben werden kann. In ganz Europa wird 9% des Wärmebedarfs mit Nah- und Fernwärme gedeckt, ein Spielraum für die Intergration von solarer Wärme ist also vorhanden.

Nutzung erneuerbarer Wärme kommt nicht voran

Hinzu kommt aber, dass generell die Nutzung erneuerbarer Wärme in Deutschland nicht richtig voran kommt. Es gibt zwar das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz, dieses greift aber nur im Neubau. Im Altbaubestand gibt es nur in Baden-Wärttemberg eine verbindliche Regelung, welche die Nutzung erneuerbarer Energien vorschreibt. Ansonsten setzt die Bundesregierung auf das Marktanreizprogramm (MAP). Dieses bietet momentan gute Konditionen, ist aber immer wieder Spielball von möglichen Einsparungen im Bundeshaushalt.

Das Beispiel Dänemark zeigt, dass mit Fernwärme (auch Nahwärme ist gemeint) eine günstige Wärmeversorgung aufgebaut werden. Solarthermie lässt sich darin günstig integrieren, auch unabhängig von staatlicher Förderung. Wir müssen also an den Barrieren für die Nutzung von Fernwärme ansetzen und nicht nur auf die Solarthermie blicken. Dieser Schritt wird dann schon kommen, wie man in Dänemark sehen kann.


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