Clean eating – klingt hip, klingt gesund. Doch was bedeutet "clean eating" eigentlich genau?
Das Grundkonzept von Clean eating umfasst in erster Linie die Verwendung von Nahrungsmitteln, die natürlich, vollwertig und unverarbeitet sind. Ohne Farb-, Geschmacks- oder Konservierungsstoffe, ohne gesüßte Säfte und ohne Weißmehl und Zucker. Natürlich ist die Liste der Tabu-Zutaten um einiges länger, aber das kann jeder für sich weiter führen.
Doch Clean Eating bedeutet nicht unbedingt Verzicht, sondern auch eine Bereicherung für die Verwendung von Lebensmitteln, die für viele möglicherweise in ihrem Speiseplan noch neu sind. Wichtig ist, dass sie viele Vitamine enthalten, einen hohen Nährstoffgehalt haben und den Körper mit den notwendigen Spurenelementen und Mineralstoffen versorgen.
Diese Lebensmittel nennt man, neudeutsch "Superfoods".
Also Nahrungsmittel wie, Früchte, Nüsse, Gemüse, Kräuter, die über eine überdurchschnittlich hohe Konzentration an Nährstoffen verfügen.Mit Nährstoffen sind hier Vitamine, Mineralien, Spurenelemente, sekundäre Pflanzenstoffe und Antioxidantien gemeint.
Diese Ernährungsform wurde früher als eine gesunde und vollwertige Ernährung bezeichnet. Neu in der Clean-Eating-Bewegung ist höchstens dass die natürlichen Rohstoffe, wie Fisch, Fleisch, Gemüse, Salat, Obst und Vollkornprodukte zusätzlich mit Superfoods angereichert werden.
Sieht man aber genau hin handelt es sich trotz neuer Bezeichnung eher um alte und teilweise in Vergessenheit geratene, natürliche Lebensmittel. Aktuell der Chia-Samen. Diese Samen, die bereits den Azteken zur Stärkung dienten, enthalten besonders viele Omega-3-Fettsäuren. Diesen ungesättigten Verbindungen, die der Körper nicht selber herstellen kann, werden verschiedene gesundheitsfördernde Effekte zugesprochen. Neben der durchblutungsfördernden Wirkung sind besonders die positiven Auswirkungen auf Gefäße, Blutdruck und Entzündungsmediatoren zu erwähnen.
Mindestens ebenso bekannt ist Stevia, der Zuckerersatzstoff. Er hat im Gegensatz zu den chemisch hergestellten Alternativen keine negativen Auswirkungen auf den menschlichen Körper, solange es in haushaltsüblichen Mengen konsumiert wird. Weitere bekannte Superfood-Lebensmittel sind Kurkuma, Quinoa oder Aloe vera.
Kritisch betrachtet muss man sagen, dass in Zeiten des Klimawandels ein Import transatlantischer Lebensmittel nicht gerade eine positive CO2-Bilanz abgibt und daher wenig nachhaltig ist. Eine ähnliche und nahezu genauso positive Nährstoffzusammensetzung wie Chia-Samen haben beispielsweise Leinsamen – noch dazu sind sie wesentlich günstiger. Aber auch andere heimische Produkte, die nicht das Label "Superfood" tragen, haben eine super Nährstoffbilanz. Beispiele sind Sonnenblumen- und Kürbiskerne, Gartenkräuter, diverse Kohlsorten, Haferflocken, Honig, Rote Beete und rote Beerenfrüchte – um hier nur einige zu nennen.
Wer bei seiner Ernährung auf die Qualität der Nahrungsmittel achtet und darauf, dass sie vollwertig, frisch und nicht industriell verarbeitet sind, isst quasi bereits "clean". Wer darüber hinaus noch seinen Speiseplan mit ein einigen der eben genannten Superfoods bereichern möchte, tut bereits viel für seine gesunde Ernährung und damit für einen gesunden Körper.
Weitere Infos rund um gesunde Ernährung und leckere Rezepte hat die AOK Hessen