Screenshot des EEG-Umlage Rechners der Agora Energiewende
In der Diskussion um die Energiewende dreht sich alles nur noch um die Energiekosten, die Energiewende wird heute in Diskussionen nur auf die EEG-Umlage verengt. Doch wer weiß schon, was genau dahinter steckt? Wir wissen nur, wenn die Anzahl der Ausnahmen immer höher wird, muss der Rest der EEG-Umlage eben auf immer weniger Verbraucher verteilt werden. Und wir wissen auch, dass bei sinkenden Preisen an der Strombörse die EEG-Umlage steigt, unabhängig vom Zubau an erneuerbaren Energien.
Aber sonst weiß man eigentlich nicht viel über die EEG-Umlage. Dieses möchte das Denk- und Politiklabor Agora Energiewende ändern und den Prozess der Ermittlung der EEG-Umlage transparenter gestalten. Dazu hatten sie bereits im März einen Excel-Rechner für die EEG-Umlage präsentiert, um die Auswirkungen politischer Entscheidungen zu demonstrieren. Diesen Rechner hatte das Öko-Institut für die Agora Energiewende entwickelt, war aber sehr kompliziert zu bedienen und unübersichtlich.
Jetzt gibt es eine einfache Online-Version des Rechners, mit dem auch Laien einfach und interaktiv ermitteln können, wie sich Änderungen in energiepolitischen und energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen auf die künftige Höhe der EEG-Umlage auswirken. Nutzer dieses Rechners können sich eigene Szenarien anlegen und verschiedene Einflussfaktoren verändern. Dabei wird gleich die Auswirkung auf die Umlage in den nächsten Jahren in einer Grafik angezeigt, wie auch etliche weitere Angaben zur Entwicklung der Erneuerbaren Energien.
„Wir wollen mit dem Rechner auf spielerische Art und Weise Verständnis dafür schaffen, welche Einflussgrößen für die EEG-Umlage wirklich relevant sind“, sagt Rainer Baake, Direktor der von der Stiftung Mercator und der European Climate Foundation getragenen Initiative. Plastisch erfahrbar wird beispielsweise, dass ein Sinken oder Steigen der Großhandelspreise an der Strombörse die Summe von EEG-Umlage und Großhandelspreisen kaum beeinflusst: Sinken die Großhandelspreise, so steigt die EEG-Umlage, steigen die Großhandelspreise, so sinkt die EEG-Umlage. „Die EEG-Umlage ist ein technischer Wert, aber kein Maßstab für die Kosten des Zubaus der Erneuerbaren Energien“, betont Baake.
Der Rechner zeigt auch, dass der künftige Zubau von Erneuerbaren Energien die EEG-Umlage kaum noch beeinflusst. „Windkraft- und Solaranlagen produzieren Strom inzwischen einfach zu sehr geringen Kosten“, so Baake.
Es gibt eine Vielzahl an Einstellmöglichkeiten, ohne dass es unübersichtlich wird. Allerdings hätte man noch die Begriffe erklären können, damit es auch wirklich jeder versteht. So kann man zum Beispiel die künftige Höhe der Einspeisevergütung bei jeder einzelne Erneuerbaren-Technologie angeben, den jährlichen Zubau und den Umfang der von der EEG-Umlage befreiten Strommenge, um nur ein paar zu nennen.
In Form einer pdf-Datei kann man am Ende die selbst erstellten Szenarien abspeichern.