Nach einem Nachtflug von Jakarta bin ich im äussersten Osten von Indonesien angekommen. Ich konnte nur gerade meine Ware abstellen, als es hiess, ich solle mich für eine weitere Flugreise bereit machen. Im Hangar unserer Parterorganisation begrüsste mich Paul, Mittfünfziger, sportlich und braungebrannt, einer, der offensichtlich gerne mit Menschen zusammen ist, Pilot. Er führte mich ein wenig herum, dann erklärte er mir, wie man in eine PC-6 steigt (eine lokale Passagierin und viel Cargo waren schon drin), und los ging’s…
Nach rund drei Viertel Stunden Flug waren wir am Ziel. – Paul packte eine Bibel heraus in der Sprache, die dort gesprochen wird, und lies die Umstehenden einen Vers vorlesen; dann bat er sie, ihren Namen in die Bibel zu schreiben.
Es war erstaunlich…
- dass dermassen viele Leute lesen konnten
- dass sie auch wirklich verstanden, was sie lasen (wie Paul per Rückfragen sicher stellte)
- wie viel Spass Paul an der ganzen Sache hat.
Hier war ich mit einem Mann unterwegs, der seinen Job ganz offensichtlich enorm liebt – nicht nur die Fliegerei im Engeren, sondern auch zu sehen, dass all das, was hier gemacht wird (die Bibel übersetzen und den Leuten Leseklassen offerieren) wirklich Frucht bringt.
In jenem Dorf hat es eine kleine Kirche, gegründet von zwei Missionaren aus einer anderen Volksgruppe in Papua. – Ja! Mission ist eben nicht nur vom Norden in den Süden, sondern „from everywhere to everywhere“!
In jenem Dorf hatte ein kleines Mädchen (8jährig?) bei einem Sturz das Bein verletzt und musste in die Stadt geflogen werden. Wir nahmen sie mit einer wenig älteren Schwester mit. – Dann wollten wir weiter in die Berge fliegen, aber das war wegen des Wetters nicht möglich. Stattdessen machten wir noch kurz Halt in einem anderen Dorf. Das gleiche Spiel mit Bibellektüre. Paul fragte einen, der vorlas, weshalb er gerne Christ sei? Die Antwort: Weil er am Morgen dafür gebetet hätte, dass ein Flugzeug kommen möge, weil fünf Leute aus dem Dorf in die Stadt mussten – und Gott hat das Gebet erhört. Wir luden die Leute ein und flogen wieder an den Ausgangsort…
Fotos folgen.
