Da Kim Schmitz a.k.a. Kim Dotcom oder wie er sich sonst aktuell noch nennt in meinem Leben schon mehrmals eine Rolle gespielt hat, möchte ich das Thema – nun wo ich auch Berlin zurück bin – noch einmal aufgreifen. Ich habe das nur am Rande mitbekommen, dass er festgenommen wurde. Nach seinem Abgang hier in Deutschland und den Dingen, die da so abgelaufen sind, habe ich ihn aus den Augen verloren. Seine Projekte “MEGACAR”, “KIMVESTOR” und “KIMBLE.ORG” habe ich natürlich damals immer im Auge gehabt.War ja auch spannend zu sehen wie er groß wurde.
Als er dann irgendwann aber eine Art “Gumball 3000″ Tour durch Europa auf die Beine stellte und diverse B- und C- Promis mitfahren ließ, habe ich dann geistig abgeschaltet. Viel spannender fand ich – viel früher in den Neunzigern – die Aktion am Münchener Flughafen bei der er sich die Zugangskarten zu den Sicherheitsbereichen digital besorgte und es schaffte bis in ein Flugzeug zu marschieren – ohne Probleme. Oder seine Firma “DATA PROTECT”, welche es sich zur Aufgabe machte, Firmen vor Hackern zu schützen. Klar, ein weltbekannter Hacker schützt andere vor Seinesgleichen! Wieso nicht?
Es gibt Legenden über DATA PROTECT die besagen, dass Schmitz in Firmen marschierte, sich ein paar Minuten Zeit nahm, dann aufstand und mit den Worten “Sie sind angreifbar!” (oder so) den Raum verließ. Erst nachdem die Geschäftsführung seinem Angebot zustimmte, ließ er Firmenmitarbeiter Teil haben an seinen Erkenntnisse und half dabei die Firma technisch sicher zu machen.
Keine Frage: Kimble war gut in dem was er tat. Wie gesagt: Ich kenne ihn persönlich nicht, dennoch kreuzten sich unsere Wege hier und da mal und wir hatten gemeinsame Bekannte. Sowohl auf der einen als auch auf der anderen Seite.
Irgendwann gab es mal einen Bericht in einem “People”-Magazine auf einem der privaten Fernsehsender. RTL, glaube ich. Auch hatte ich davor noch gehört, dass er in Hong Kong mehr oder weniger erfolgreich Geschäfte machen würde. Danach wurde es still. Jahrelang.
Was ich aber nicht wusste war, dass er hinter MEGAUPLOAD steckte. Das Wort “MEGA” liebte er. Nicht umsonst nannte er sein eigenes Auto, welches er vor einigen Jahren der Weltöffentlichkeit vorstellte, MEGACAR. Der Wagen basierte auf einer S-Klase von Mercedes, war schnell und versorgte den potenten Käufer mit allem was damals an Technik in einem Auto möglich war. Auch wieder so eine Sache. Schnelles Internet in einem Auto! Damals! Als Handys noch so groß waren wie Brötchen und man zuhause vielleicht gerade mal ISDN kannte.
Oder sich selber als Zocker nannte Kim Schmitz : “MEGARACER” (checkt mal das andere Video in seinem Channel). Kurz nach dem Release des aktuellen Call Of Duty – Modern Warfare Games hat er es geschafft innerhalb einer gewissen Zeit weltweit die Nummer 1 in diesem Spiel zu werden. Diesen Erfolg filmte er natürlich .. inkl. Feier am Schluss.
Mit dem MEGACAR war er dann auch bei der Gumball 3000 dabei. Zwei Mal sogar,… einmal hat er den Wagen zu Schrott gefahren und einmal gewann er, glaube ich auch.
Gestern habe ich dann von diesem Video hier gehört. Viele Prominente wurden dazu eingeladen im Video ein positives Bild über MEGAUPLOAD zu zeichnen. Kim Kardashian, The Game, Diddy, Chris Brown und noch einige mehr. Das Video wurde von Universal Music Group dann recht schnell aus dem Netz verbannt / geklagt.
Klar, dass Kimble es weiterhin in seinem Youtube-Channel bereithält und allen Lesern (immerhin 12 Millionen bis heute) erklärt wie es zu der Zensur kam. Glaubt mal, dass das die Presse war, die er brauchte. Er selber singt auch in dem Video mit.
Er liebte es sich selber zu feiern und zu zeigen, dass man einfach nur gut sein muss, um etwas zu erreichen. Aussehen und sozialer Statuts hatten bei ihm nie etwas damit zu tun. Ich werde nie vergessen wie in Dänemark auf einer Party alle nach “dem Kimble” Ausschau hielten, da man gehört hatte, dass er auch kommen wolle. Niemand kannte ihn, die Gerüchte über sein Äußeres und seine Taten überschlugen sich. Der Mann war schon ein “HYPE”, da kannten wir den Begriff noch nicht einmal.
Gestern wurde dann bekannt, dass sich Anonymous für den Bust an MEGAUPLOAD gerächt haben soll. Webseiten von Film- und Musikkonzernen, aber auch von staatlichen Einrichtungen, waren teilweise länger nicht erreichbar. Aber dazu hat Michael ja schon etwas geschrieben.
Ich möchte darauf hinweisen, dass diese News hier eigentlich nur das Video zum Inhalt haben sollte. Mein Interesse an der Thematik hat den Text einfach länger werden lassen. Nein! Ich bin und war kein Hacker, habe auch grundsätzlich nix mit dieser Szene zu tun. Mehr als das hier, das man auch auf Google nachlesen könnte, weiß ich auch nicht zu berichten. Auch stehen wir nicht auf Raubkopien oder das illegale Verbreiten von rechtlich geschützten Daten.
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