MEG

Meg-(c)-2018-Warner-Bros.(7)

MEG

4Action-Horror

Hai-Filme haben wieder Hochkonjunktur. Wie die Familienkomödie zu Weihnachten, ist der Hai-Schocker inzwischen aus dem Sommerkino nicht mehr wegzudenken.

Letztes Jahr gab es mit 47 Meters Down zwei Schwestern in einem Hai-Käfig gefangen am Meeresgrund zu sehen. Im Jahr davor erlebte Blake Lively in The Shallows ihr persönliches Gravity: Auf einem Felsen ausharrend – 200 Meter vom Strand entfernt – aber von einer gefräßigen Bestie umschwommen, versucht sie wieder sicheren Boden unter ihren Füßen zu fassen. Bait, Shark Night, der jährliche Sharknado … die Liste lässt sich beliebig fortsetzen. Heuer eben MEG: Jason Statham vs. prähistorischem Mega-Hai. Klingt doch gut, oder?

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Die „Handlung“: Unterwasserforscher entdecken, dass die bisher als tiefste Meerestiefe bekannte Stelle nur ein Graben ist, den es zu durchtauchen gilt. Und schon geht’s hinab in ungeahnte Tiefen mit atemberaubend schöner Kulisse … und einem Megalodon! Der Vorfahre des uns bekannten Hais ist ein riesiges Ur-Viech, das nur fressen kennt. Blöd, dass die Wissenschaftler ihm den Weg nach draußen – in unsere Ozeane – zeigen. Nun müssen sie das Mega-Vieh wieder einfangen, bevor es sämtliche Badegäste an der chinesischen Küste weghappst.

Mit MEG gelang Regisseur Jon Turteltaub der wissenschaftlich akkurateste Monster-Film seit Jurassic Park (Sarkasmus aus). Ein echter No-Brainer mit Wissenschaftlern, die wie Models oder Action-Helden aussehen, die auch schwer verletzt noch rennen und schwimmen können, und sich in jedem Moment so schreiend doof benehmen, dass man sich schon mal fragen darf, durch welche Uni die denn gekommen sind. Der Film spielt oft mit der Erwartungshaltung eines Grauens, das dann so nie eintrifft. Was vielleicht auch seinem PG-13 Rating geschuldet ist. Man denke an die Strand-Szene, mit tausenden Badegästen, wo der Megalodon zwar auftaucht und angreift, das große Massaker dann aber irgendwie trotzdem ausbleibt. Alle die vor ein paar Jahren das Remake von Piranha gesehen haben, können sich da wahrscheinlich noch an deutlich drastischere Bilder erinnern. So schwimmt der Film eben nicht nur handlungsmäßig an der Oberfläche, was ihm dann letztlich wohl auch zum Verhängnis werden wird: Für Horrorfans zu harmlos, für Actionfans zu wenig Action, für Freunde harmloser Sommerunterhaltung dann aber wohl trotzdem zu arg.

Die amerikanisch-chinesische Co-Produktion ist natürlich optisch an jeder Ecke schön anzusehen, da hat man sich nicht lumpen lassen. Das Viech selbst ist beachtlich gut getrickst und einige Action-Momente lassen einen schon mal kurz den Atem anhalten. Für das reicht es allemal. Für mehr nicht unbedingt. Nicht falsch verstehen: MEG ist ein gut gemachter Sommer-Blockbuster, den man ruhig mögen kann und darf. Er darf einem aber auch am Arsch vorbei schwimmen.

Regie: Jon Turteltaub, Drehbuch: Dean Georgaris, Jon Hoeber, Erich Hoeber, basierend auf dem Roman von Steve Alten, Darsteller: Ruby Rose, Jason Statham, Rainn Wilson, Jessica McNamee, Bingbing Li, Cliff Curtis, Vithaya Pansringarm, Filmlänge: 113 Minuten, Kinostart: 09.08.2018

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Autor

Benedict Thill

Schon als Kind sah er sich am liebsten heimlich Horrorfilme an und hat seitdem einen Schaden weg. Wenn er nicht gerade Schundfilme schaut, schreibt er Theaterstücke für Kinder und Jugendliche, die dann auch regelmäßig aufgeführt werden. Kein Scherz.


 

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