meersburg in 90 minuten

Klar, der Bodensee ist schön: ob Radtour, Wellness-Wochenende oder Schlemmerreise, zwischen Bregenz und Sipplingen kann jeder seinen Traumurlaub verwirklichen. Doch es gibt einen Grund, warum Meersburg als “Perle des Bodensees” gilt: dank reizvoller Topographie thronen Burgen und Schlösser über dem malerischen Unterstädtchen, dessen Fachwerkhäuser sich vom Ufer über malerische Weinberge nach oben ziehen und an zahlreichen Aussichtspunkten öffnet sich eine unbeschreibliche Aussicht auf den See.

Seuffert-Meersburg-9783878000648-191x300 Gerade die Frühlingsmonate eignen sich ideal für “Meersburg in 90 Minuten”, so der Titel eines neuen handlichen Ausflugsführers aus dem Südverlag, der in zehn Stationen durch die ehemalige bischöfliche Residenzstadt führt: zwischen den Häusern brütet noch keine unbarmherzige Hitze, die Uferpromenade ist nicht so überfüllt wie in den Sommermonaten und auch die Umgebung zeigt sich mit den blühenden Obstbäumen von ihrer schönsten Seite.

Wer mit der Fähre von Konstanz kommt, landet direkt am “Wilden Mann, einer ehemaligen mittelalterlichen Herberge und heute ein schmuckes Hotel. Durchs Unterstadttor – dem ältesten Stadttor Meersburgs – gehts ins Städtchen , wo die Häuser noch bis 1875 direkt am Wasser standen. Statt zu flanieren, kämpften die damaligen Bewohner regelmäßig gegen Überschwemmungen. Heute laden Restaurants und Läden zum ganzjährigen Bummel auf der Uferpromenade ein. Am Hafen und Peter Lenks “Magischer Säule” vorbei geht die Tour durch die Unterstadt und die Steige hoch zur Burg, die vermutlich aus der Merowingerzeit stammt, und damit wohl eine der ältesten Burganlangen Deutschlands ist.

Hierher zogen sich im 13. Jahrhundert die Konstanzer Bischöfer zurück, die sich gegen die aufmüpfigen Bürger auf der anderen Seeseite behaupten mussten. Nach der Säkularisation fielen Burg und Stadt in einen Dornröschenschlaf, den Freiherr Joseph von Laßburg 1938 beendete. Mit ihm kam seine Schwägerin, die Dichterin Annette von Droste-Hülshoff, nach Meersburg. Zwar lebte und arbeitete sie vor allem im Schloss ihres Schwagers, doch regelrecht berühmt wurde ihr kleines Fürstenhäulse mitten in den Weinbergen, in dem heute noch persönliche Gegenstände an seine frühere Besitzerin erinnern.

Unterhalb vom neuen Schloss liegt der See wie eine große silberblaue Fläche, auf der sich bis zum Horizont weiße Segel ausmachen lassen. Weitere Stationen des Stadtrundgangs sind unter anderem das Staatsweingut und das Aufbaugymnasium, bevor es zum Obertor geht – gemeinsam mit den Gasthäusern Löwen und Bären eine der idyllischsten Ecken Meersburgs. Die Steigstraße mit ihren Fachwerkhäusern und Laubengängen ist ebenfalls einen Spaziergang wert.

Wem 90 Minuten Meersburg zu wenig sind, der findet im Buch zahlreiche “Plus-Zeit-Angebote”: Tipps für weitere Sehenswürdigkeiten oder für Abstecher in die nähere Umgebung. Ich lasse mir eine Schifffahrt meistens nicht entgehen, auch die Unteruhldinger Pfahlbauten, die Wallfahrtskirche Birnau, die Insel Mainau oder das Zeppelin-Museum sind schnell erreichbar. Und sollte mal das Wetter nicht mitspielen: ein Regentag wird einfach in der aussichtsreichen Meersburg-Therme weg gefaulenzt, der Stadtspaziergang macht garantiert auch am nächsten Tag Spaß!

“Meersburg in 90 Minuten. Ein Stadtspaziergang in 10 Stationen”, 48 Seiten mit ca. 70 Farbfotos, Klappenbroschur, 7 Euro, südverlag



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