Die gemeinnützige Organisation PangeaSead Foundation möchte unsere Meere retten. Zu diesem Zweck vereint sie Kunst und Aktivismus – ARTivism. Mit über 350 Wandgemälden in 15 Ländern auf der ganzen Welt möchte die Initiative globale Aufmerksamkeit erregen. Sea Walls: Artists for Oceans zeigt Ausstellungen, Filmvorführungen und Diskussionsrunden. Somit kann die Öffentlichkeit sich für eines der wichtigsten Themen unserer Gesellschaft sensibilisieren: den Schutz und Erhalt der Meere.
Bedrohte Lebensgrundlage
Dass der Lebensraum unserer Ozeane erhalten bleiben und man die Meere retten sollte, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Trotzdem gibt es nicht genug Anstrengungen, um unsere Gewässer zu schützen. Die Vielfalt an Bedrohungen ist immens, zur Erinnerung haben wir eine kleine Auswahl an Fakten zusammengetragen:
- Überfischung
- Mikroplastikpartikel
- Plastikberge
- Ölteppiche
- Atommüll.
Aus der französischen Wiederaufbereitungsanlage LaHague gelangt radioaktiver Müll in Gewässer. So stellte Greenpeace fest, dass über ein viereinhalb Kilometer langes Rohr täglich 400 Kubikmeter radioaktiv verseuchtes Abwasser abgeleitet und dem Meer zugeführt werden. Die Anzahl an Korallenriffs hat sich in den letzten 30 Jahren halbiert, Wissenschaftler schätzen, dass bis zum Jahr 2050 etwa 90 Prozent der Riffs verschwunden sein werden. Auch das Klima an Land ändert sich. Der Meeresspiegel ist in den letzten Hundert Jahren um einen Meter gestiegen, Tendenz steigend.
Gründe, um unsere Gewässer zu schützen, gibt es also genug. Regierungen sind relativ regungslos. Doch dort, wo die Politik wenig Ansätze liefert, möchten Künstler und Aktivisten die Meere retten.
Von Sri Lanka in die Welt
2013 wurde die Idee für ARTivism auf Sri Lanka geboren. Hier entstand an einer belebten Straße das erste Wandgemälde der späteren Organisatoren. Sie dachten damals in kleinerem Rahmen und wollten nicht Meere retten, sondern dem heimischen Manta-Rochen helfen. Mit Kunst im öffentlichen Raum sollte auf eine regionale Problematik aufmerksam gemacht werden: Der Manta-Rochen ist von Überfischung bedroht. Zwar steht er mittlerweile auf der Roten Liste der IUCN, wird jedoch weiterhin gejagt, da er in großen Mengen zu chinesischer Medizin verarbeitet wird.
Dieses erste Bild, das zuerst nur Manta-Rochen und nicht Meere retten wollte, erfuhr mediale Aufmerksamkeit in einem Maße, mit dem die Organisatoren nicht gerechnet hätten. Schnell erkannten sie das Potenzial, das dahinter steckte, und es entwickelte sich ein stetig wachsendes Netzwerk. Mit dessen Hilfe ist Sea Walls: Artists for Oceans nun bereits in über 15 Ländern weltweit vertreten.
Künstler (die Reihenfolge nach): (1) Beitragsbild: Aaron Glasson und Jason Botkin, (2) Onur, (3) Curiot, (4) Seth Globetrotter, (5) NYCHOS (c) Tre Packard / Pangea Foundation
Kunst kann Meere retten?
Kreative aus aller Welt bringen das Meer mit ihren Kunstwerken in Städte. Sie zeigen auf, wie schön unsere Ozeane sein können, wie wertvoll und gleichzeitig bedroht sie sind. Es entstehen großformatige Wandmalereien mit Motiven aus der Unterwasserwelt. So wie die Meere vielfältig sind, sind es auch die ausgestellten Kunstwerke. Denn PangeaSead Foundation mit Sitz in Hawai legt Wert darauf, mit regionalen Künstlern zusammenzuarbeiten. So spiegeln die Werke nicht nur das subjektive Empfinden der Kreativen wider, sondern sie sind auch in ihrem jeweiligen lokalen Kontext zu betrachten. Sie beeindrucken, laden zum Stauen ein und zum Nachdenken. Die Street-Art Werke sind nicht nur ästhetisch und verschönern Stadtlandschaften weltweit – wir hoffen, dass sie auch zum Handeln anregen und Menschen dazu motivieren, aktiv etwas für den Umweltschutz zu tun. Denn Meere retten sich nicht von selbst.
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