MeeGo-Tablet WeTab: Und wieder neue Probleme

Von Gundula


Die lange von peinlichen Präsentationen, Umbenennungen, Verzögerungen und sich ändernden Spezifikationen geprägte Vorgeschichte des WeTab, das Tablet-PC des deutschen Unternehmens Neofonie, soll nun ein Ende finden. Am 23. September soll das WeTab offiziell auf den Markt kommen. Einige Features sollen zwar noch immer nicht fertig sein, doch ein weiterer Aufschub kommt offenbar nicht mehr in Frage.
Golem konnte sich das "fast fertige Gerät" anschauen. Statt der zunächst geplanten Ubuntu-Version läuft am WeTab nun Meego als Unterbau, die selbst entwickelte Benutzeroberfläche basiert auf Qt. Zentrale Features würden aber noch immer fehlen wie etwa die 360-Grad-Drehbarkeit des Displays. Multitouch-Eingaben sollen zunächst nur in wenigen Anwendungen wie dem Bildbetrachter unterstützt werden. Das Bedienungskonzept ist auf beide Hände ausgelegt, wofür die Entwickler zwei On-Screen-Menüs jeweils links und rechts am Display integriert haben, die mit dem Daumen zu bedienen sind.
Mehrere Anwendungen wie Dateibrowser und Internet-Browser sind für die Bedienung mit den Fingern optimiert worden. Der selbst entwickelte Browser soll laut Golem einfach zu bedienen sein. Auf dem WeTab ist allerdings auch OpenOffice.org installiert, das sich mit Fingern nicht gut benutzen lässt. Beim Testgerät sei es öfter dazu gekommen, dass Eingaben nicht erkannt wurden.
Weitere Apps können über den eigenen WeTab Metastore, den Adobe Air Market Place und später auch über Intels AppUp Store für Meego heruntergeladen werden, der im vierten Quartal seine Pforten öffnen soll. Android-Apps sollen über einen Store eines Drittanbieters ebenfalls installiert werden können und in einer virtuellen Maschine laufen. Wie reibungslos das funktioniert und wie die Apps laufen, konnten die Tester noch nicht ausprobieren.
Zur Ausstattung des WeTabs gehört ein Intel Atom N450-Chip mit 1,66 GHz, 1 GB RAM, ein SDHC-Kartenslot, eine 1,3-Megapixel-Webcam, zwei USB-Anschlüsse, Bluetooth 2.1 und WLAN 802.11a/b/g/n. Ein nicht hörbarer Lüfter soll die Kühlung des Geräts übernehmen. Das 11,6 Zoll große Display bietet eine Auflösung von 1.366 x 768 Pixel. Das Gerät ist in zwei Versionen mit 16 GB und WLAN um 449 Euro sowie mit 32 GB mit UMTS, GPS und HDMI-Port um 569 Euro erhältlich. Der Akku soll im Betrieb bis zu sechs Stunden durchhalten, im Standby soll das Gerät maximal 70 Stunden lang zur Verfügung stehen.
Das Gerät soll nun am 23. September über Amazon angeboten werden. Auch die Elektronikkette MediaMarkt hat angekündigt, das WeTab ins Sortiment aufzunehmen, vorerst jedoch nur in Deutschland. Dass bis dahin alle Fehler ausgebügelt und fehlende Funktionen nachgereicht werden können, ist nicht zu erwarten. Der Marktstart soll jedoch nicht nochmals verschoben werden. Stattdessen will das Unternehmen alle drei Monate Software-Updates bereitstellen.