Medizinhistorische Sensation im Museum der Stadt Füssen: Nichtinvasive Laser-Chirurgie am Gehirn schon im 18. Jahrhundert!

Von Cangrande
Erstaunlich, dass offenbar noch niemand bemerkt hat, was auf diesem Barockgemälde abgebildet wird. Da musste erst ein ausgewiesener Medizinflachmann wie ich kommen, um die treffliche Diagnose zu stellen: Laseroperation, völlig eindeutig:

 Schon damals fiel den Menschen das Lernen nicht leicht, aber man biss sich halt durch:

Durch diesen Eifer wurden seinerzeit auch andere erstaunliche Erfindungen gemacht; hier z. B. eine semiautomatische Mähmaschine, die uns in den Zeiten der kommenden Energieverknappung wieder äußerst nützlich werden wird:

Ein weiteres Gemälde aus dem Kapitelsaal stellt eine Illustration zu dem geflügelten Wort: "Den Mimen flicht die Nachwelt keine Kränze" dar. Bzw. zeigt die Mimen beim selber flechten eines Ehrenkranzes:

Auch politisch war die Barockzeit weiter als man denkt; so gab es z. B. schon damals eine Vorläuferorganisation der heutigen Piratenpartei  (deren Flagge ist allerdings immer noch defekt) :
Wir befinden uns, manch eine/r mag es bereits gemerkt haben, im Museum der Stadt Füssen, in der ehemaligen Benediktinerabtei St. Mang. Dieser Gebäudekomplex ist so groß, dass er nicht nur das Museum der Stadt Füssen (mit den Prunkräumen des ehemaligen Klosters) beherbergt, sondern auch die Stadtbücherei, das Rathaus und last not least das Standesamt.
Dort "heiraten" alljährlich die Chinesen. Deren "Massentrauung" (formal eine reine Zeremonie, weil die Ehen rechtsgültig bereits daheim in China geschlossenen wurden) findet im Trausaal statt. Den haben wir nicht gesehen haben; er ist allerdings auch nicht wirklich atemberaubend.
So richtig gefeiert wird dann anschließend mit "König Ludwig II" im Kaisersaal (früher "Fürstensaal" genannt; zur Namensänderung vgl. z. B. den Artikel "Der Fürstensaal in Füssen wird zum Kaisersaal erhoben" in der Allgäuer Zeitung vom 04.06.11).
Der Kaisersaal ist wahrhaft prächtig: Der Haupteingang von innen

 Ein Blick zur Decke

 Raumeindrücke


Wandleuchter
 
Dieses Damenporträt war für die Mönche eine mächtige Erinnerung an ihr Keuschheitsgelübde: "Dein Glück, dass du ins Kloster gegangen bist - sonst wärst du vielleicht mit mir verheiratet!"

Die Chinesinnen, die im Füssener Kaisersaal ihr Jawort wiederholen, sind natürlich hübscher. 
In diesem Video kann man sie sehen und das Erlebnis der chinesischen Hochzeitspaare ein wenig nachvollziehen:

Ebenso (noch schöner) dieses Video der Zeremonie in 2011. Bilder (von der Webseite der Veranstalterfirma Royal Wedding Service) von der Hochzeit im Jahr 2010 zeigen auch den wichtigsten Teil (und der findet natürlich in Schwangau statt): die Fotoaufnahmen vor dem Schloss Neuschwanstein.
Im Jahr 2009 hatte sogar SpiegelOnline über das Ereignis berichtet.
(Übrigens können auch Deutsche Brautpaare  "Fürstlich Heiraten im Standesamt in Füssen". Das ist dann eine rechtsgültige Hochzeit; eine Veranstalterfirma muss man dafür nicht in Anspruch nehmen.)
 Lichtdurchflutet ist die Bibliothek, der Bücherbestand allerdings nicht original ("Der gesamte Bücherbestand wurde im Zuge der Säkularisation nach 1803 den neuen Herren, dem Fürstenhaus Oettingen-Wallerstein, in Kisten und Fässern verpackt auf Flößen zugestellt" erfahren wir in der Wikipedia)

Einige Räume erlauben schöne Ausblicke -
auf das Hohe Schloss, das meine Leserinnen und Leser ja bereits aus meinem vorangegangenen Blog-Eintrag "Der Füssen-Voyeur" kennen

oder auf den  Lech und die Tiroler Alpen

Manchmal, wie hier in der Annakapelle (mit dem berühmten "Füssener Totentanz"; über diesen ausführlicher bei "Sagen.at"), fühlt man sich freilich wie in einem Gefängnis

So kann es nicht überraschen, dass dieser Mönch seine Entscheidung für das Klosterleben bitterlich bereut

Diese Dame dagegen bereut Ihre Sünden, und wäre jetzt sicher lieber hinter Klostermauern.
Für alle, die die Gebärdensprache nicht kennen, "übersetze" ich hier ihr Gebet:
"Lieber Gott, mach dass die Schlange den Weg nicht findet. Ich will auch nie wieder Mönche verführen! Bitte bitte, ich will sogar ins Kloster gehen!"
 Auch dieses weibliche Wesen hat Probleme mit einem Schlangenvieh. Das schleicht sich allerdings nicht von unten heran sondern versucht offenbar gerade, ihr sein Gift in den Mund zu spritzen. Ja, so warn's, die alten Mönchersleut: auf allen Gebieten wissensmäßig hoch entwickelt!

Hier züngelt ein Schlängelchen sogar in einem zerbrochenen Krug herum. Nun ja: Auch als Mönch darf man mal träumen .....

Textstand vom 05.06.2011. Bilder können durch Anklicken vergrößert werden.