Medizin?

Von Nicsbloghaus @_nbh
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Übereinstimmend melden etliche Zeitungen, dass immer mehr Ärzte dazu übergehen, ihren Patienten Placebos zu verschreiben.

Im Gegensatz zu den Anfeindungen und Unterstellungen, die sich zum Beispiel die Macher und Mitmacher der 10:23-Aktion anhören mussten: nämlich von der Pharmaindustrie und -lobby gekauft zu sein, stellt es sich für mich nun so dar, dass diese Branche in verbrecherischem Ausmaße Patienten und Krankenkassen bescheißt betrügt.  Denn es ist davon auszugehen, dass die Gewinnspanne für Zuckerkügelchen bedeutend größer ist, als wenn Wirkstoffe in den Medikamenten wären. Und die Ärzte sind die Handlanger dieser Machenschaften.

Ob der behandelnde Arzt ein Scheinpräparat oder ein wirkliches Medikament verschreibt, wissen die meisten Patienten nämlich gar nicht. Erstaunlich ist allerdings, dass der Einsatz solcher Medikamente nicht die Ausnahme darstellt. Mehr als jeder zweite Mediziner bekenne sich zu solchen Scheinmedikamenten und -therapien, sagt Robert Jütte vom Wissenschaftlichen Beirat der Bundesärztekammer (BÄK). (Welt online)

Es stellt sich mir vor allem die Frage: Auf wessen Kosten geht das? Denn die Bundesärztekammer empfiehlt sogar die “Verschreibung” von Placebos.

Dass eine solche Behandlung unter konkreten Bedingungen allerdings von der Bundesärztekammer inzwischen ausdrücklich empfohlen wird, das geht zurück auf eine Stellungnahme des Wissenschaftlichen Beirats der Kammer. (Deutschlandradio Kultur)

Nun; ich bin kein Mediziner. Aber ich gehe davon aus, dass der Selbstheilungsprozeß bei manchen Krankheiten ohne chmische Keulen zu erreichen ist. Jedoch in diesen Fällen auch ohne Placebos.

Für mich ist das Argument “Mit dem Einsatz von Placebo lassen sich [...] Kosten im Gesundheitswesen sparen…”1  nicht nur Augenauswischerei sondern Röslersche Lobbyarbeit.

Abschließend noch ein Zitat dazu aus einem Interview, das Deutschlandradion Kultur mit dem Medizinhistoriker Robert Jütte führte:

F: Also wenn zum Beispiel der Arzt nicht mal Zuckerpillen verschreibt, sondern sagt, gegen Ihre Rückenschmerzen gehen Sie bitte jeden Abend vor Sonnenuntergang eine halbe Stunde gemütlich spazieren, dann kann da auch ein positiver Placeboeffekt eintreten?
A: Absolut, weil Sie das Gefühl haben, dass Sie selbst etwas für sich tun können und das Gefühl haben, dass der Arzt für Sie Verständnis hat und genau weiß, was in der Lebenssituation, in der Krankheitssituation für Sie das Beste ist.

Und die Krankenkasse zahlt dann kostensparend den Spaziergang in den Sonnenuntergang?

Nic

  1. Suedeutsche Zeitung: http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1118956