Meditation und körperliche Anforderungen

ButterteeGesundheit

Wenn wir über Meditation sprechen, dann muss eure Gesundheit gut dafür sein. Wenn ihr in schlechter körperlicher Verfassung seid, dann werdet ihr nicht fähig sein, viel zu meditieren, das ist eine Sache. Auch wenn ihr meditiert und ihr eine Menge Probleme habt, dann könnt ihr nicht meditieren und euer Geist ist zu aufgeregt. Das bedeutet, dass ihr eine Menge Unreinheiten habt, die gereinigt werden müssen. Also müsst ihr eure Gesundheit in Ordnung bringen und ihr müsst eure Unreinheiten reinigen, wenn sie da sind. Dafür müsst ihr das Bekenntnis machen, einen Tsog – Versammlung der Opfersubstanzen – machen und all das. Es ist nicht einfach, nur zu sitzen und einfach zu meditieren. Meditation benötigt gute Gesundheit und um ordentlich zu meditieren, benötigt es einen reinen Geist.
Was eure körperliche Verfassung betrifft, da müsst ihr zuerst auf eure Gesundheit achten. Ihr müsst all das nährende Essen zu euch nehmen, damit euer Wind stark und die Bewegung des Blutes nicht unterbrochen ist. Dann müsst ihr Stärke und Ausdauer entwickeln, um durch die Praxis zu gehen. Das ist wichtig. Zusätzlich muss der Geist von Hindernissen gereinigt sein, die einen von der Praxis abhalten, weil man einen aufgeregten Geist hat. All das muss zur Ruhe kommen. Das muss entweder durch die Praxis des Dorje Sempa zur Ruhe kommen oder indem man den Armen Almosen gibt oder eine konstruktive, weihevolle Arbeit wie das Bauen, das Herstellen von Tsatsas, Umkreisungen, die Armen fördern oder füttern. Irgendeine hilfreiche Tätigkeit benötigt ihr, damit Verdienst angesammelt wird, sodass ihr wirklich sitzen und praktizieren könnt. Ihr braucht Verdienst. Meditation benötigt auch Verdienst. Ihr braucht ursächlichen Verdienst und ihr braucht Weisheitsverdienst. Ihr braucht diese beiden Arten des Verdienstes. Will man das erleuchtete Gewahrsein wirklich zu durchdringen und zu verstehen versuchen, dann braucht das definitiv Verdienst. Der Grund für diesen Erfolg basiert auf dem Verdienst, den ihr erzeugt.

Atmen

Nun ist bei dieser Praxis die Art und Weise wie ihr atmet und wie ihr bei der Meditation atmet auch äußerst wichtig. Gedanken stehen mit dem Wind, den ihr atmet in Verbindung. Der Wind reist mit den Gedanken. Gedanke und Wind sind daher miteinander verbunden. Daher ist das Atmen so entscheidend. Ihr müsst lernen, wie man atmet. Atmen beruhigt, sodass eure Nerven und die Winde sich entspannen und der Geist nicht aufgeregt ist. Ruhig einzuatmen und auszuatmen ist wichtig und wenn ihr ein- und ausatmet, dann müsst ihr lernen vom unteren Bauch zu atmen. Nicht von den Spitzen eurer Lungen und von da oben hier. Viele von uns atmen von der Kehle an auswärts. Nein, der tiefe Atemzug kommt aus dem Bereich des Nabelzentrums, wo der Atem beginnen sollte. Das ruhige Atmen beginnt im Nabelzentrum. Ihr müsst lernen, wie man ruhig ein- und ausatmet.
Sobald sich euer Atmen beruhigt hat, dann sind auch eure Winde zur Ruhe gekommen. Was die Meditation unsanft macht, sind die aufgewühlten Winde. Nun wisst ihr, dass wir in unserem System fünf Winde haben: 1) den lebenserhaltenden Wind (tog dzin lung); 2) den aufwärtsbewegenden Wind (gyen gyu lung); 3) den alles durchdringenden Wind (khyab jyed lung); 4) den feuerbegleitenden Wind (me mnyam lung) und 5) den nach unten reinigenden Wind (thur sel lung). Diese fünf Winde sind in ihrer reinen Form die Winde der fünf Weisheiten. Nicht mit der Weisheit in Zusammenhang, sind sie einfach fünf Winde. Diese fünf Winde müssen ordentlich zur Ruhe kommen.

Die Meditationshaltung

Die Haltung in der man meditiert, ist egal. Solange es für euch bequem ist, ist es fein. Einige mögen mit überkreuzten Beinen sitzen, andere wollen sich wo mit dem Rücken anlehnen, aber die Sache ist, ihr müsst eure Wirbelsäule völlig aufgerichtet haben. Das ist wichtig. Die Wirbelsäule darf überhaupt nicht gebeugt sein, sodass die Winde durch den Uma – den Zentralkanal – sanft durchgehen können. Das ist wichtig. Es macht nichts aus, ob ihr mit gekreuzten Beinen sitzt oder ein Bein vor dem anderen habt. Wenn euer Bein vor euch ist, dann wird das die „Haltung des Bettlers“ genannt. Das ist bei der Meditation auch annehmbar, wie Bettler, wenn sie mit ihrer Last gerastet haben, dann sind sie mit einem Bein nach vorne gesessen und die Arme haben die beiden Seiten gestützt und so das Gewicht ihrer Last getragen. Ihr könnt das machen oder ihr könnt euch gegen eine Wand lehnen. Solange ihr eure Wirbelsäule aufrecht habt, ist das in Ordnung. Welche Position ihr auch einnehmt, es sollten keine körperlichen Störungen in der Meditation dadurch entstehen. Euer Körper sollte entspannt sein, das ist wichtig. Entspannt euch soweit wie möglich.

Die kleine Vase

Was den Atem betrifft, würde ich euch empfehlen, die Technik der „kleinen Vase“, im Tibetischen „bum chung“ genannt, für eure Meditation anzuwenden. Wendet die Technik der „kleinen Vase“, im Tibetischen „jam lung bum chung“ an, das ist der sanfte Wind der „kleinen Vase“. Diese „kleine Vase“ ist sehr wichtig, weil sie die Gedanken beruhigt und auch die Unreinheiten verbrennt. Aus diesem Grund wird sie „der Yogis bester Freund“ genannt. Beispielsweise ist es wichtig sie anzuwenden, wenn ihr den Kyerim – die Erzeugungsstufe – praktiziert, während ihr dabei die Visualisation macht, weil ihr dann eine klarere Visualisation durch das Halten dieser „kleinen Vase“ haben werdet. Die „kleine Vase“ wird auch Weisheitswind genannt, welchen man zuerst erzeugen muss, bevor man mit der Praxis beginnt. Um den Weisheitswind hervorzubringen, müsst ihr die drei giftigen Winde ausstoßen und dann atmet ihr die Weisheit ein. Die meisten von euch sollten damit vertraut sein. Ich habe euch ein Buch darüber gegeben. Einige von euch haben es vielleicht. Also diesen Weisheitswind sollte man zuerst drinnen behalten, dann aber atmet man ganz gewöhnlich, aber man atmet vom Nabel heraus. Euer Atmen kommt vom Nabel heraus, man schiebt ihn ganz sanft nach oben und dann durch die Nasenlöcher nach draußen und dann wieder herein. Atmet wie immer es für euch in diesem Moment passt, dass ist am allerwichtigsten. Ob ihr mit dem Mund einatmet und durch die Nasenlöcher ausatmet oder durch die Nasenlöcher einatmet und durch den Mund ausatmet, ist egal. Atmet einfach normal, aber tief und sanft hinauf auf die „kleine Vase“, die ihr in eurem Unterbauch erzeugt habt und ruht.

Diese Unterweisungen wurden von Lama Shenphen Dawa, dem Sohn Dudjom Rinpoches gegeben und vom Ngak’chang Rangdrol Dorje (Enrico Kosmus, 2015) ins Deutsche übertragen.


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