Die sogenannte Priscus-Liste optimiert die Behandlung
Frankfurt am Main (landesapothekerkammer) - Bluthochdruck, Altersdiabetes und erhöhte Blutfettwerte, dazu Gelenkschmerzen und Schlafprobleme - viele Senioren leiden an diesen Krankheiten und Symptomen und müssen daher mehrere Medikamente gleichzeitig einnehmen. Doch nur die wenigsten Patienten wissen, dass Arzneimittel bei alten Menschen anders wirken als bei dem Durchschnitts-Erwachsenen. "Insbesondere wenn mehrere Arzneimittel eingenommen werden, sollten Patienten ihre Medikation von ihrem Arzt oder Apotheker überprüfen lassen. Denn einige Arzneimittel sind für ältere Menschen nicht geeignet. Sie können einzeln oder in der Kombination neue Beschwerden oder Nebenwirkungen hervorrufen, die vermeidbar sind", erklärt Erika Fink, Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen. Grundlage für die Therapieanpassung ist die Priscus-Liste der Ruhr Universität Bochum, auf der Wissenschaftler 83 Arzneimittel aufgelistet haben, die für ältere Menschen weniger oder gar nicht geeignet sind.
Die Arzneimittelsicherheit bei uns ist sehr hoch. Die Arzneimittel sind gut getestet, ihre Wirkungen und Nebenwirkungen bekannt. Doch eine Lücke gibt es: Arzneimittel werden für gewöhnlich auf ihre Wirksamkeit und Verträglichkeit bei Erwachsenen getestet. Bei alten Menschen werden die Wirkstoffe aber anders verstoffwechselt, das heißt, sie werden schneller oder langsamer aufgenommen oder ausgeschieden. Leber und Nieren arbeiten zudem anders, außerdem sind Wassergehalt, Muskelmasse, Fettanteil oder einzelne Blutbestandteile des Körpers verändert. Nebenwirkungen können verstärkt auftreten. Um die Therapie von Senioren weiter nach Gesichtspunkten der Arzneimittelsicherheit planen zu können, muss man diesen Veränderungen Beachtung schenken.
Ob Senioren nun eine neue Therapie anfangen oder schon seit 20 Jahren ein Medikament einnehmen: Eine Kontrolle bei Arzt oder Apotheker, ob das Arzneimittel für alte Menschen überhaupt geeignet ist, ist immer sinnvoll. Vielleicht kann das Medikament nicht mehr richtig wirken oder stellt sogar eine Gefahr dar, indem es zu Schwindel und damit erhöhter Sturzgefahr führt. Durch eine verlangsamte Ausscheidung des Wirkstoffes, kann die Einnahme von drei Tabletten täglich auch eine Überdosierung bedeuten. Hier wäre eine Anpassung der Dosierung an den tatsächlichen Bedarf vonnöten. Manchmal kann es auch sinnvoll sein, ein Arzneimittel ganz wegzulassen, da die Nebenwirkungen zu groß sind. Dies sollte aber immer in einem Gespräch mit dem Arzt abgesichert werden und niemals eigenmächtig entschieden werden.
Die Priscus-Liste hat in der Praxis schon dazu geführt, dass die Arzneimitteltherapie für Senioren optimiert wurde und dass bei der Verordnung zunehmend Arzneimittel bevorzugt werden, die für Senioren geeignet sind. Mehr Sicherheit konnte auch geschaffen werden, wenn von einem Medikament nicht abgewichen werden kann. Hier können nun sofort Maßnahmen gegen zu erwartende Nebenwirkungen eingeleitet werden. Erika Fink mahnt: WImmer wenn ältere Menschen in der Apotheke ein Arzneimittel, sei es mit oder ohne Rezept, holen wollten, sollten sie noch einmal fragen, ob das Arzneimittel laut Priscus-Liste für alte Menschen geeignet ist und ob es sich mit der kompletten Medikation verträgt."
Der Landesapothekerkammer Hessen gehören rund 5.800 Apothekerinnen und Apotheker an. Der Heilberuf des Apothekers unterliegt einem gesetzlichen Auftrag. Zu den Aufgaben der Landesapothekerkammer gehören die Förderung der Fort- und Weiterbildung und die Überwachung der Einhaltung der Berufspflichten durch ihre Mitglieder. Die Landesapothekerkammer stellt ebenso eine flächendeckende Versorgung der Bevölkerung in ganz Hessen mit Medikamenten sicher.
Frankfurt am Main (landesapothekerkammer) - Bluthochdruck, Altersdiabetes und erhöhte Blutfettwerte, dazu Gelenkschmerzen und Schlafprobleme - viele Senioren leiden an diesen Krankheiten und Symptomen und müssen daher mehrere Medikamente gleichzeitig einnehmen. Doch nur die wenigsten Patienten wissen, dass Arzneimittel bei alten Menschen anders wirken als bei dem Durchschnitts-Erwachsenen. "Insbesondere wenn mehrere Arzneimittel eingenommen werden, sollten Patienten ihre Medikation von ihrem Arzt oder Apotheker überprüfen lassen. Denn einige Arzneimittel sind für ältere Menschen nicht geeignet. Sie können einzeln oder in der Kombination neue Beschwerden oder Nebenwirkungen hervorrufen, die vermeidbar sind", erklärt Erika Fink, Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen. Grundlage für die Therapieanpassung ist die Priscus-Liste der Ruhr Universität Bochum, auf der Wissenschaftler 83 Arzneimittel aufgelistet haben, die für ältere Menschen weniger oder gar nicht geeignet sind.
Die Arzneimittelsicherheit bei uns ist sehr hoch. Die Arzneimittel sind gut getestet, ihre Wirkungen und Nebenwirkungen bekannt. Doch eine Lücke gibt es: Arzneimittel werden für gewöhnlich auf ihre Wirksamkeit und Verträglichkeit bei Erwachsenen getestet. Bei alten Menschen werden die Wirkstoffe aber anders verstoffwechselt, das heißt, sie werden schneller oder langsamer aufgenommen oder ausgeschieden. Leber und Nieren arbeiten zudem anders, außerdem sind Wassergehalt, Muskelmasse, Fettanteil oder einzelne Blutbestandteile des Körpers verändert. Nebenwirkungen können verstärkt auftreten. Um die Therapie von Senioren weiter nach Gesichtspunkten der Arzneimittelsicherheit planen zu können, muss man diesen Veränderungen Beachtung schenken.
Ob Senioren nun eine neue Therapie anfangen oder schon seit 20 Jahren ein Medikament einnehmen: Eine Kontrolle bei Arzt oder Apotheker, ob das Arzneimittel für alte Menschen überhaupt geeignet ist, ist immer sinnvoll. Vielleicht kann das Medikament nicht mehr richtig wirken oder stellt sogar eine Gefahr dar, indem es zu Schwindel und damit erhöhter Sturzgefahr führt. Durch eine verlangsamte Ausscheidung des Wirkstoffes, kann die Einnahme von drei Tabletten täglich auch eine Überdosierung bedeuten. Hier wäre eine Anpassung der Dosierung an den tatsächlichen Bedarf vonnöten. Manchmal kann es auch sinnvoll sein, ein Arzneimittel ganz wegzulassen, da die Nebenwirkungen zu groß sind. Dies sollte aber immer in einem Gespräch mit dem Arzt abgesichert werden und niemals eigenmächtig entschieden werden.
Die Priscus-Liste hat in der Praxis schon dazu geführt, dass die Arzneimitteltherapie für Senioren optimiert wurde und dass bei der Verordnung zunehmend Arzneimittel bevorzugt werden, die für Senioren geeignet sind. Mehr Sicherheit konnte auch geschaffen werden, wenn von einem Medikament nicht abgewichen werden kann. Hier können nun sofort Maßnahmen gegen zu erwartende Nebenwirkungen eingeleitet werden. Erika Fink mahnt: WImmer wenn ältere Menschen in der Apotheke ein Arzneimittel, sei es mit oder ohne Rezept, holen wollten, sollten sie noch einmal fragen, ob das Arzneimittel laut Priscus-Liste für alte Menschen geeignet ist und ob es sich mit der kompletten Medikation verträgt."
Der Landesapothekerkammer Hessen gehören rund 5.800 Apothekerinnen und Apotheker an. Der Heilberuf des Apothekers unterliegt einem gesetzlichen Auftrag. Zu den Aufgaben der Landesapothekerkammer gehören die Förderung der Fort- und Weiterbildung und die Überwachung der Einhaltung der Berufspflichten durch ihre Mitglieder. Die Landesapothekerkammer stellt ebenso eine flächendeckende Versorgung der Bevölkerung in ganz Hessen mit Medikamenten sicher.