Medikamente sind keine Lösung

Die folgenden Ausführungen gelten für Angststörungen oder einem Burnout-Syndrom, nicht aber für Depressionen, Wahnvorstellungen, Psychosen usw. (das gilt im Grunde für alle meine Beiträge).

Zunächst einmal möchte ich klarstellen, dass ich generell kein Feind von Medikamenten bin und ich diese nicht ablehne oder gar verteufle. Bei starken Kopfschmerzen greife ich schon mal zur Schmerztablette. Ich bin froh, dass es so etwas wie Antibiotika gibt, auch wenn ich diese nicht mehr bei einem grippalen Infekt nehme (da dieser meist durch Viren verursacht wird, bringt ein Antibiotikum ohnehin nichts).

Ich behaupte jedoch, dass Medikamente, wie Antidepressiva bei einer Angststörung nicht DIE ALLEINIGE Lösung sind. Wenn man das glaubt, macht man meiner Meinung nach einen Fehler.

Mir wurden damals häufiger Antidepressiva angeboten, die ich nach reiflicher Überlegung jedoch abgelehnt habe. Ich habe nie geglaubt, dass diese für mich die Lösung sind. Folgende Gedanken waren für mich ausschlaggebend.

• Was passiert, wenn ich diese wieder absetze?
• Wenn es mir damit gut geht, bin ich vermutlich nicht mehr bereit, etwas zu verändern.

Bringen Antidepressiva gar nichts?

Was ich allerdings glaube, ist, dass Antidepressiva unterstützend wirken.
So war ich aufgrund meiner Ängste ständig angespannt. Anspannung führt dazu, dass sich Symptome einstellen, die wiederum als beängstigend eingestuft werden. Deshalb halte ich es auch für so wichtig, dass man einen Weg findet, zu entspannen.

Das war für mich extrem schwer. Nach Jahren der Anspannung wusste ich gar nicht mehr, wie es sich anfühlt entspannt zu sein. Ich habe verschiedene Entspannungstechniken ausprobiert und zu Beginn war es so, dass Entspannung für mich beängstigend war. Beim Übergang von der An- zur Entspannung bin ich manchmal regelrecht hochgeschreckt. Nun war es bei mir der Fall, dass jede körperliche Veränderung mir Angst machte.

Entspannung ist jedoch auf dem Weg zur Genesung enorm wichtig. Entspannungstechniken, wie die Progressive Muskelentspannung, Atemtechniken oder Yoga können dabei helfen. Zudem kann man mit einigen Tipps dafür sorgen, dass man entspannter durch den Alltag kommt, wie ich im gleichnamigen Ratgeber bereits beschrieben habe.

Das geht mir der Einnahme von Antidepressiva sicherlich schneller und genau hier können Medikamente hilfreich sein, um aus diesem Teufelskreis herauszukommen. Ich bezweifle jedoch, dass Medikamente allein die Lösung sind.

Denn eine Frage bleibt: Wenn Angst zu Anspannung führt, Anspannung Symptome verursacht, die Angst machen…woraus resultiert diese Angst? Wohl kaum allein aus der Anspannung heraus! Und hier ist die Krux des Ganzen.

Fazit

Ich bin der Überzeugung, dass Antidepressiva allenfalls unterstützend wirken, eine Psychotherapie allerdings niemals ersetzen können. Dennoch kann ich verstehen, dass sich einige für diesen Weg entscheiden. Und ich muss hinzufügen, dass ich mittlerweile einige Leute kenne, die damit sehr gute Erfahrungen gemacht haben. Entscheiden Sie selbst!

Was denken Sie darüber? Haben Sie bereits Erfahrungen mit der Einnahme von Antidepressiva gemacht? Ich bin gespannt!


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