Medikamente für Hilfsbedürftige

Von Nicsbloghaus @_nbh

Selten genug, dass es einen Vorschlag aus den Reihen der FDP gibt, der ver­nünf­tig ist. Und wenn es dann doch mal einen gibt, wehrt sich die bis­he­rige Klientel.

Es ver­wun­dert nicht, dass die Lobby der Apotheker – eines der bis­her bevor­zug­ten Hätschelkinder der Liberalen – und der Arzneimittelhersteller Sturm lau­fen gegen eine Idee des FDP-Gesundheitsministers Daniel Bahr. Dieser will unver­brauchte Medikamente aus Pflegeheimen not­falls an arme Patienten ver­schen­ken bzw. güns­tig abge­ben las­sen. Damit würde er jedoch die exor­bi­tan­ten Gewinne schmä­lern, die Apotheken “erwirt­schaf­ten”.

Kaum war Bahrs Vorstoß in der Welt, schwappte auf den Foren der “Deutschen Apotheker Zeitung” (DAZ) eine Wutwelle über ihn. “Unser Berufsstand hat die FDP viele Jahre maß­geb­lich unter­stützt und dafür Prügel und Häme bezo­gen. Jetzt ste­hen wir als dop­pelte Deppen da und wer­den von Ihnen bzw. der FDP vor­ge­führt”, schrieb ein “Dr. Thomas Göbel”. [SPON]

Man lasse sich das auf der Zunge zer­ge­hen: “Unser Berufsstand hat die FDP viele Jahre maß­geb­lich unter­stützt…” – umge­kehrt wird wohl eher ein Schuh dar­aus.

Die Armen wer­den am Hungertuche nagen müs­sen, wenn sie ihrer ver­damm­ten Pflicht, Bedürftigen und Kranken zu hel­fen, nach­kom­men müss­ten: “Immerhin neh­men Sie und Ihre Regierung (wie andere vor Ihnen auch) uns einen erheb­li­chen Teil unse­res Einkommens weg.”

Solange die FDP und der trau­rige Rest der amtie­ren­den Regierung ihnen Vorteil um Vorteil gewährte, konn­ten sie nicht genug froh­lo­cken… kaum hat irgend­ein unwich­ti­ger Minister1 geäu­ßert, die Idee zu prü­fen, krie­gen sich die Damen und Herren Akademiker nicht mehr ein.

Nic

  1. was nicht bedeutet, dass der Gesundheitsminister an sich unwichtig ist; nur die Person, die den Job derzeit macht, ist irrelevant