11.11.2011 – Unter dem Titel „Griechenland schöpft neue Hoffnung“ berichtet die ZEIT in ihrer Online-Ausgabe heute über den neuen griechischen Regierungschef Lucas Papademos.
Bereits im Teaser des Beitrags heißt es, viele Griechen seien erleichtert und trauten Papademos zu, Griechenland aus der Krise zu führen. Die ZEIT erweckt hier den Eindruck, als habe sie eine repräsentative Gruppe der griechischen Bevölkerung über ihre Einschätzung befragt.
Im Artikel erfährt man dann jedoch, dass dieses positive Urteil ausschließlich auf die Äußerungen eines einzigen Griechen beruht: Terry Pantazis, Inhaber eines Fotogeschäftes im Zentrum von Athen, findet es gut, dass Lucas Papademos jetzt Ministerpräsident wird. Hieraus leitet der Beitrag eine insgesamt positive Stimmung in der Bevölkerung ab und kommentiert: „Ein Land atmet auf“.
Man kann darüber streiten, ob es eine gute Idee ist, ausgerechnet einen früheren EZB-Vizepräsidenten zum neuen Regierungschef Griechenlands zu machen. Unstrittig sollte allerdings sein, dass es sich bei Papademos nicht um einen gewählten Vertreter des Volkes sondern um einen ernannten Ministerpräsidenten handelt, über dessen Akzeptanz in der Bevölkerung nur gemutmaßt werden kann.