Von „medialer Planwirtschaft“ schreibt Martin Eiermann im „European“ und damit meint er nicht die Medienlandschaft in der DDR, in der es das „Sportecho“ montags nicht gab und das „Mosaik“ nicht ohne Vorbestellung. Eiermann berichtet aus der Medienwelt von heute, in der Themenvielfalt aus unterschiedlichen Überschriften über denselben Texten besteht und Meinungsvielfalt in einem Zulässigkeitstrichter mehr und mehr zusammenschrumpelt. „Was bleibt, ist Planwirtschaft: zentrale Produktion von Inhalten, Mangelwirtschaft, monopolistische Vermarktung“, stöhnt der Autor.
Belege hat er zur Genüge. 58,8 Prozent der in Deutschland verkauften Zeitungsexemplare kamen im ersten Quartal 2012 aus nur zehn Verlagshäusern – das war ein historischer Rekord. Es ist schlimmer als bei Fast Food, schrecklicher als bei Jeans. Und das Internet ist auch keine Alternative: Die vier reichweitenstärksten deutschen Nachrichtenportale – „Spiegel Online“, „Bild.de“, „Focus Online“, „Welt Online“ – erreichen laut aktueller Zahlen 38,7 Millionen Unique Visitors pro Monat. Das sind mehr, als die nächsten zwölf Webseiten zusammen.
Die Menschen aber mögen es wohl so, sonst würden sie ja den einen Klick mehr machen und woanders nach dem Rechten schauen. So aber gleicht die „scheinbar diversifizierte Medienlandschaft in ihrem Kern eben doch eher der Plan- und weniger der Marktwirtschaft: Zentrale Produktionsketten, Mangelwirtschaft, monopolistische Vermarktung und Verbreitung“. Die „Bandbreite dessen, was viele von uns als journalistisches Tagesgericht aufgetischt bekommen“, schrumpft und schrumpft und schrumpft, weil die Wahrnehmung auf das konditioniert ist, was erwartet wird. Das Unerwartete fehlt nicht, weil es weder bestellt noch geliefert wird.
Das kalte Medien-Buffett ist eine Armenküche. „Ein strukturelles Problem, weil die Vielfachverwertung immer mehr zum Alltag wird“, klagt Eiermann an. Ein und dieselbe Meldung läuft unter Umständen unter drei verschiedenen Überschriften in drei verschiedenen Regionalzeitungen. Unter Umständen aber auch in 700.
Und noch schlimmer: Sie kommt von der einzigen staatlichen Danachrichtenagentur dpa, die sie im Zweifelsfall aus einer Vorab-Pressemitteilung von „Bunte“, „Spiegel“, „Focus“ oder ZDF destilliert hat. „Präsident Barack Obama mag seinen Hund“, „Desiree Nosbusch badet gern nackt“ oder „Merkel trainiert für Bodenseemarathon“ steht dann am selben Tag überall. Wie eine Woge schwappen Nichtigkeiten so machtvoll über Land, dass niemand ihnen entkommen kann.
Vera Lengsfeld, die es irgendwie geschafft hat, querköpfig zu bleiben, wie sie es immer war, hat im Zusammenhang mit den Abstimmungen zur Euro-Rettung Parallelen zwischen dem Bundestag und der DDR-Volkskammer entdeckt. Bei den Medien steht diese Entdeckung noch aus.
Belege hat er zur Genüge. 58,8 Prozent der in Deutschland verkauften Zeitungsexemplare kamen im ersten Quartal 2012 aus nur zehn Verlagshäusern – das war ein historischer Rekord. Es ist schlimmer als bei Fast Food, schrecklicher als bei Jeans. Und das Internet ist auch keine Alternative: Die vier reichweitenstärksten deutschen Nachrichtenportale – „Spiegel Online“, „Bild.de“, „Focus Online“, „Welt Online“ – erreichen laut aktueller Zahlen 38,7 Millionen Unique Visitors pro Monat. Das sind mehr, als die nächsten zwölf Webseiten zusammen.
Die Menschen aber mögen es wohl so, sonst würden sie ja den einen Klick mehr machen und woanders nach dem Rechten schauen. So aber gleicht die „scheinbar diversifizierte Medienlandschaft in ihrem Kern eben doch eher der Plan- und weniger der Marktwirtschaft: Zentrale Produktionsketten, Mangelwirtschaft, monopolistische Vermarktung und Verbreitung“. Die „Bandbreite dessen, was viele von uns als journalistisches Tagesgericht aufgetischt bekommen“, schrumpft und schrumpft und schrumpft, weil die Wahrnehmung auf das konditioniert ist, was erwartet wird. Das Unerwartete fehlt nicht, weil es weder bestellt noch geliefert wird.
Das kalte Medien-Buffett ist eine Armenküche. „Ein strukturelles Problem, weil die Vielfachverwertung immer mehr zum Alltag wird“, klagt Eiermann an. Ein und dieselbe Meldung läuft unter Umständen unter drei verschiedenen Überschriften in drei verschiedenen Regionalzeitungen. Unter Umständen aber auch in 700.
Und noch schlimmer: Sie kommt von der einzigen staatlichen Danachrichtenagentur dpa, die sie im Zweifelsfall aus einer Vorab-Pressemitteilung von „Bunte“, „Spiegel“, „Focus“ oder ZDF destilliert hat. „Präsident Barack Obama mag seinen Hund“, „Desiree Nosbusch badet gern nackt“ oder „Merkel trainiert für Bodenseemarathon“ steht dann am selben Tag überall. Wie eine Woge schwappen Nichtigkeiten so machtvoll über Land, dass niemand ihnen entkommen kann.
Vera Lengsfeld, die es irgendwie geschafft hat, querköpfig zu bleiben, wie sie es immer war, hat im Zusammenhang mit den Abstimmungen zur Euro-Rettung Parallelen zwischen dem Bundestag und der DDR-Volkskammer entdeckt. Bei den Medien steht diese Entdeckung noch aus.