I)Mein liebster Weihnachtsmanndarsteller ist Arnold Schwarzenegger gewesen, weil ich nicht mehr so genau weiß, ob er in "Versprochen ist versprochen" tatsächlich im Kostüm des Weihnachtsmannes zu sehen ist, aber was soll's: Seine Geschenkejagd nach dem Turbo-Man, vorbei an Spielzeugfälschern, Rentieren und Postbooten, hat eine Energie, die jeder Weihnachtsmann aufbringen muss, um Kinder glücklich zu machen.
II)Von Regisseur William Friedkin würde ich gerne mal dessen Interpretation der Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens sehen, weil Exploitation-Weihnachten mit einem Schuss Anarchie und ideologischer Dankesrede an die böse Pubertät sicher dem alltäglichen Konsumwahn etwas Aufbrausendes und Wütendes entgegenzusetzen hätte. Vielleicht auch nur, weil ich mal ein infernalisches Weihnachten sehen möchte.
III)Juliette Lewis ist mir die liebste Darstellerin im Weihnachtsfilm "Schöne Bescherung", weil sie nun einmal Juliette Lewis heißt, und das heißt nun einmal, dass sie fast immer toll und sexy und schmolllippig ist! In "Schöne Bescherung", dem chaotischen Weihnachtsdesaster der Familie Griswold, verkörpert sie die Tochter Audrey, und zwar toll, sexy, schmolllippig. Soweit ich das in Erinnerung habe.
IV)Endspurt: Eine Woche noch bis zum Fest; welchen (Weihnachts-)Film sollte man in den kommenden Tagen im TV nicht verpassen? Ich bin etwas spät dran. Aber in der vorherigen Woche zeigte 3sat den Beginn einer kleinen Hitchcock-Schau, aus deren Fundus besonders "Vertigo" und "Das Fenster zum Hof" herausstachen. Konsenszeug wie "Gremlins", "Ronin", "Soylent Green" oder "Charade" sind ohnehin einen Blick wert.
V)Findest du es unpersönlich, Filme oder Bücher zu verschenken, oder geht das voll in Ordnung? Überhaupt nicht. Das sind sogar meine favorisierten Geschenke unter allen Platzhalter-Geschenken, die mit der Zeit verstaubt in der Besenkammer abgestellt werden. Der Gedanke stattdessen, einen individuellen Kunstgeschmack zu fördern, hat, im Gegenteil, etwas sehr Persönliches.
VI)Welches ist deiner Meinung nach die mieseste Produktion, die im Fahrwasser des Weihnachtsrummels entstanden ist? Ich liebe das Märchen "Väterchen Frost" aufgrund seiner naiven Tricks und extremen Überzeichnung zweier Schwestern; eine als Clown ("märchenhaftes Ungeheuer"), die andere als ausgesetzte Prinzessin. Das ist so schwer verdaulich, dass es wieder unglaublich gut ist. Und die Hexe! Und überhaupt!
VII)Mein zuletzt gesehener Film ist "Thank You for Smoking" und der war ein typischer Jason-Reitman-Film, weil weder gut noch schlecht, sondern im Einsatzgebiet des stiefmütterlich bedienten Tabaksujets eine Satire zusammenstückelnd, die allerdings kaum über die alteingesessenen Handlungsmuster hinauswill: Katharsis des Protagonisten, Rettung der Familie, Arschtritt für den Arbeitgeber. Alle sind glücklich.
II)Hast du selbst auch etwas in der Richtung verschenkt, und wenn ja, was? Geschenke anderen gegenüber?! Gibt's das?
III)Gibt es etwas, dass du dir nach den Weihnachtstagen noch unbedingt wirst kaufen müssen, weil niemand es dir geschenkt hat? Nö; Socken habe ich genug. Wunschliste abarbeiten ist sowieso kein Spezialfall, der nach Weihnachten eintritt, sondern alltäglich angegangen wird. Unter anderem mit dem guten alten Weihnachtsgeld. Problem ist nur, dass die Wunschliste immer kleiner wird.
IV)Laufen bei euch zu den Festtagen bestimmte Weihnachts-CDs? Um Himmels Willen. Ich habe eine Weihnachtsmusik-Psychose.
V)Jetzt mal ehrlich, welches Weihnachtslied hat dich in diesem Jahr am meisten genervt? Alles mit "Christmas" und "Weihnachten" im Titel.
VI)Meine liebste Version/Adaption von Charles Dickens' "A Christmas Carol" ist eine, die ich irgendwann sicherlich sehen werde (vielleicht zu Weihnachten).
VII)Die freien Tage habe ich genutzt (oder werde ich noch nutzen), um mir endlich "Der Herr der Ringe" anzusehen. Ein jährliches Ritual im heimischen Beisammensein. Selbstverständlich in den Langfassungen, was zu gelegentlichen... Kraftakten geführt hat, weiterzuschauen. Ganz fies im dritten. Trotzdem ist das pure Erzählmagie, ein Kino, in das ich versinken kann, auf dass niemand mich aufrüttelt.