Auf ein Neues. Media Monday des Medienjournals pünktlich zum... Montag! Jetzt gleich zweimal.
I)Ciarán Hinds gefiel mir am besten in "There Will Be Blood". Trotz einer ausgesprochen vielfältigen Filmografie ist mir Hinds irgendwo nicht so auf dem Schirm präsent. Da muss es eben ein Film machen, den ich allgemein toll finde. Ach, besser: "There Will Be Blood" ist in jeglicher Hinsicht formvollendet; und der ist vor allem so hochkonzentriert, so vibrierend, so genuin! So Lieblingsfilm. Über alle Maßen.
II)John Ford hat mit "Der Mann, der Liberty Valance erschoss" seine beste Regiearbeit abgelegt, weil die Legenden und Mythen von John Ford aufgegriffen, unterlaufen und zur Wahrheit wie selten zuvor geführt werden. Ein ausdrucksstarker Abgesang auf einen Gesellschaftsentwurf, der in seinen Widersprüchen eine existenzielle Relevanz versteckt, die bis in die heutige Moderne greift: Aus dem Hinterhalt erfolgt der tödliche Schuss.
III)Keri Russell gefiel mir am besten in "Mission: Impossible III". Hübsches Ding. Beides - "es passiert fortlaufend viel in Abrams' Version der Filmreihe, wahrscheinlich viel mehr, als in den beiden vorherigen Teilen zusammengenommen, viele Bewegungen, oft verknüpft mit den unbewussten Reflexbewegungen und physischen Schutzmechanismen im Todeskampf, klettern, rasen, rennen [...]".
IV)Ein Film, den jeder meiner Meinung nach einmal gesehen haben sollte, ist für mich "Einer flog über das Kuckucksnest", weil der Drang nach Freiheit, die Kraft der Individualität und die Suche nach Werten in einem totalitären System über alle Zeiten hinweg, auch in einer pluralistischen Demokratie, Bestand haben wird. Menschlichkeit ganz anders gedacht. Aufrichtige Menschlichkeit ist den Verrückten vorbehalten.
V)Ein Buch, das jeder meiner Meinung nach einmal gelesen haben sollte, ist für mich "Feuchtgebiete", weil ich gern dabei bin, welche (extremen) Reaktionen dieses polarisierende Buch auf den jeweiligen Leser ausübt. "Feuchtgebiete" heißt, sich mit der eigenen Sexualität auseinanderzusetzen. Manche halten das für verklemmt, ekelig, manche für reißerisch, manche aber auch für eine gerissene, entlarvende Pointe.
VI)Ein Name aus der deutschen TV-Gilde und dem politisch auf doof heruntergekürzten TV-Journalismus, den jeder meiner Meinung nach einmal ignoriert haben sollte, ist für mich Markus Lanz, weil er eine Flachzange ist, die mit hyperaktiven Handbewegungen, albernen Dusseligkeiten, steifen Streberambitionen und platten Scherzen jeden Star vergrault, der nur auf dem Papier als solcher gekennzeichnet ist.
VII)Mein zuletzt gesehener Film ist "Scream 4" und der war gegenüber der hemmungslosen Meta-Sause "Scream 3" in seiner eitlen Nachstellung ernüchternd, weil das auch daher rührt, inwiefern man die Meinung Cravens zur heutigen Jugend teilt. Craven mag sie wohl gar nicht, weshalb der ironische, nah am Leben gehaltene Blick der 90er-Jugend einem kalten, selbstgefälligen ohne unbeschwerte Leichtigkeit weicht.
<="" span="">Leonardo DiCaprio gefiel mir am besten in... wartet. "Titanic"? Mist, schon in einem der letzten Media Mondays genannt. "Aviator"? Auch erst genannt. "Blood Diamond"? "Gilbert Grape"? "Catch Me If You Can"? "Zeiten des Aufruhrs"? Ja, "Zeiten des Aufruhrs". Nein, Halt! "The Beach"! Doch nicht. Ach, was weiß ich. Das fällt mir schwer. Der Junge hat sich gemausert; vom Toastbrot zum Schwarzbrot. Ich liebe ihn.
II)John Woo hat mit "The Killer" seine beste Regiearbeit abgelegt, weil die Story im Gegensatz zum exzessiven Abschiedsgeschenk "Hard Boiled" spannend geraten ist und sich nicht darum müht, die großen Actionmomente anschlusslos als für sich alleinstehende Höhepunkte in die Geschichte einzubetten. Das Kirchenfinale mitsamt weißer Tauben ist wunderschön, wie wild sie dabei tanzen, die durchlöcherten Körper.
III)Maria Bello gefiel mir am besten in "A History of Violence" unter kräftigem Körpereinsatz, wahlweise auf der Treppe und in düsteren Gemäuern. Der beste Cronenberg seiner neuen Ära, eine mit barbarischer Direktheit gezeichnete Gewaltstudie und ihren innerfamiliären Verwicklungen sowie Konsequenzen. Schwerbepackt mit nachwirkenden Bildern.
IV)"Gangs of New York" ist eines dieser Werke, wo man alles hätte besser machen können, denn Pustekuchen. Ich möchte vorher lieber erwähnen, dass mir seit der jüngsten Sichtung am vergangenen Samstag aufgefallen ist, dass man die holprige Ziel- und Strukturlosigkeit des Films vor allem in der zweiten Hälfte merkt, was ich extrem bedauerlich fand. War das nun ein Weinstein-Film? Oder eine Scorsese-Sparflamme?
V)Filme, die sich selbst zu ernst nehmen, sollten sich nicht mehr zu ernst nehmen.
VI)Bezogen auf Hobbies/Interessen: Wofür – neben Filmen etc. – könnt ihr euch begeistern? Für Literatur allgemein, anregende Musik (gern auch klassisch), PlayStation 3 (ha!), zeitgenössische Kunst, Fußball, diverse andere Sportarten, die Aufstockung der Filmsammlung, Internetscheiß, fürs Essen, fürs Schlafen, das Schreiben und das Leben und das Leben und der Tod. Und für Filme.
VII)Mein zuletzt gelesenes Buch ist "Letzte Nacht in Twisted River" und das war von nachhaltiger, von anmutiger Größe, weil, ich weiß nicht wie, John Irving es einfach kann wie kaum ein vergleichbarer Schriftsteller: Seine absonderlichen Anekdoten und erwärmenden Lagerfeuergeschichten gleichem einem Strom an persönlichen Gedanken und Gefühlen, an dessen Ende ein wunderbarer Neuanfang steht.
I)Ciarán Hinds gefiel mir am besten in "There Will Be Blood". Trotz einer ausgesprochen vielfältigen Filmografie ist mir Hinds irgendwo nicht so auf dem Schirm präsent. Da muss es eben ein Film machen, den ich allgemein toll finde. Ach, besser: "There Will Be Blood" ist in jeglicher Hinsicht formvollendet; und der ist vor allem so hochkonzentriert, so vibrierend, so genuin! So Lieblingsfilm. Über alle Maßen.
II)John Ford hat mit "Der Mann, der Liberty Valance erschoss" seine beste Regiearbeit abgelegt, weil die Legenden und Mythen von John Ford aufgegriffen, unterlaufen und zur Wahrheit wie selten zuvor geführt werden. Ein ausdrucksstarker Abgesang auf einen Gesellschaftsentwurf, der in seinen Widersprüchen eine existenzielle Relevanz versteckt, die bis in die heutige Moderne greift: Aus dem Hinterhalt erfolgt der tödliche Schuss.
III)Keri Russell gefiel mir am besten in "Mission: Impossible III". Hübsches Ding. Beides - "es passiert fortlaufend viel in Abrams' Version der Filmreihe, wahrscheinlich viel mehr, als in den beiden vorherigen Teilen zusammengenommen, viele Bewegungen, oft verknüpft mit den unbewussten Reflexbewegungen und physischen Schutzmechanismen im Todeskampf, klettern, rasen, rennen [...]".
IV)Ein Film, den jeder meiner Meinung nach einmal gesehen haben sollte, ist für mich "Einer flog über das Kuckucksnest", weil der Drang nach Freiheit, die Kraft der Individualität und die Suche nach Werten in einem totalitären System über alle Zeiten hinweg, auch in einer pluralistischen Demokratie, Bestand haben wird. Menschlichkeit ganz anders gedacht. Aufrichtige Menschlichkeit ist den Verrückten vorbehalten.
V)Ein Buch, das jeder meiner Meinung nach einmal gelesen haben sollte, ist für mich "Feuchtgebiete", weil ich gern dabei bin, welche (extremen) Reaktionen dieses polarisierende Buch auf den jeweiligen Leser ausübt. "Feuchtgebiete" heißt, sich mit der eigenen Sexualität auseinanderzusetzen. Manche halten das für verklemmt, ekelig, manche für reißerisch, manche aber auch für eine gerissene, entlarvende Pointe.
VI)Ein Name aus der deutschen TV-Gilde und dem politisch auf doof heruntergekürzten TV-Journalismus, den jeder meiner Meinung nach einmal ignoriert haben sollte, ist für mich Markus Lanz, weil er eine Flachzange ist, die mit hyperaktiven Handbewegungen, albernen Dusseligkeiten, steifen Streberambitionen und platten Scherzen jeden Star vergrault, der nur auf dem Papier als solcher gekennzeichnet ist.
VII)Mein zuletzt gesehener Film ist "Scream 4" und der war gegenüber der hemmungslosen Meta-Sause "Scream 3" in seiner eitlen Nachstellung ernüchternd, weil das auch daher rührt, inwiefern man die Meinung Cravens zur heutigen Jugend teilt. Craven mag sie wohl gar nicht, weshalb der ironische, nah am Leben gehaltene Blick der 90er-Jugend einem kalten, selbstgefälligen ohne unbeschwerte Leichtigkeit weicht.
<="" span="">Leonardo DiCaprio gefiel mir am besten in... wartet. "Titanic"? Mist, schon in einem der letzten Media Mondays genannt. "Aviator"? Auch erst genannt. "Blood Diamond"? "Gilbert Grape"? "Catch Me If You Can"? "Zeiten des Aufruhrs"? Ja, "Zeiten des Aufruhrs". Nein, Halt! "The Beach"! Doch nicht. Ach, was weiß ich. Das fällt mir schwer. Der Junge hat sich gemausert; vom Toastbrot zum Schwarzbrot. Ich liebe ihn.
II)John Woo hat mit "The Killer" seine beste Regiearbeit abgelegt, weil die Story im Gegensatz zum exzessiven Abschiedsgeschenk "Hard Boiled" spannend geraten ist und sich nicht darum müht, die großen Actionmomente anschlusslos als für sich alleinstehende Höhepunkte in die Geschichte einzubetten. Das Kirchenfinale mitsamt weißer Tauben ist wunderschön, wie wild sie dabei tanzen, die durchlöcherten Körper.
III)Maria Bello gefiel mir am besten in "A History of Violence" unter kräftigem Körpereinsatz, wahlweise auf der Treppe und in düsteren Gemäuern. Der beste Cronenberg seiner neuen Ära, eine mit barbarischer Direktheit gezeichnete Gewaltstudie und ihren innerfamiliären Verwicklungen sowie Konsequenzen. Schwerbepackt mit nachwirkenden Bildern.
IV)"Gangs of New York" ist eines dieser Werke, wo man alles hätte besser machen können, denn Pustekuchen. Ich möchte vorher lieber erwähnen, dass mir seit der jüngsten Sichtung am vergangenen Samstag aufgefallen ist, dass man die holprige Ziel- und Strukturlosigkeit des Films vor allem in der zweiten Hälfte merkt, was ich extrem bedauerlich fand. War das nun ein Weinstein-Film? Oder eine Scorsese-Sparflamme?
V)Filme, die sich selbst zu ernst nehmen, sollten sich nicht mehr zu ernst nehmen.
VI)Bezogen auf Hobbies/Interessen: Wofür – neben Filmen etc. – könnt ihr euch begeistern? Für Literatur allgemein, anregende Musik (gern auch klassisch), PlayStation 3 (ha!), zeitgenössische Kunst, Fußball, diverse andere Sportarten, die Aufstockung der Filmsammlung, Internetscheiß, fürs Essen, fürs Schlafen, das Schreiben und das Leben und das Leben und der Tod. Und für Filme.
VII)Mein zuletzt gelesenes Buch ist "Letzte Nacht in Twisted River" und das war von nachhaltiger, von anmutiger Größe, weil, ich weiß nicht wie, John Irving es einfach kann wie kaum ein vergleichbarer Schriftsteller: Seine absonderlichen Anekdoten und erwärmenden Lagerfeuergeschichten gleichem einem Strom an persönlichen Gedanken und Gefühlen, an dessen Ende ein wunderbarer Neuanfang steht.