Media Monday 69 und 70

Media Monday 69 und 70Auf ein Neues. Media Monday des Medienjournals pünktlich zum... Montag! Jetzt gleich zweimal.
I)Heinz Erhardt gefiel mir am besten in irgendeinem Film. An die genauen Titel erinnere ich mich nicht, an die genauen Geschichten noch weniger. Ich erinnere mich nur noch daran, dass diese Filme immer mal wieder beim familiären Kaffeekränzchen in einer Zeit lief, die wie unter einem Dunstschleier verborgen liegt. Dieser pummelige Charmebolzen ist trotzdem sehr cool! 

II)Terry Gilliam hat mit "12 Monkeys" seine beste Regiearbeit abgelegt, weil der Film nicht unter einer irritierenden und nervtötenden Verspieltheit zu leiden hat, wie sie Gilliam regelmäßig erzwingt, sondern Bruce Willis vor allem bemerkenswert raffiniert ins psychedelische Niemandsland schickt. Der Film umschmeichelt einigen pointierten "Vertigo"-Querverweisen, und das geistige Original sollte man ohnehin gesehen haben.
III)Kate Winslet gefiel mir am besten in dem Taschentücher verschleißenden "Titanic". Lasst uns Rotz und Wasser heulen! Cameron ist der König der Welt, der König des heroischen Geschichtenerzählens. Buchstäblicher Wahnsinn, ausformuliert in der fühlbarsten Sprache des Kinos. Hochgestuft übrigens von 8.5 auf… 10. M… eisterwerk. Luft. Atmen. Schnell.
IV)Spaghetti Western ist, um es in aller Deutlichkeit zu sagen, ein Scheißbegriff, der vom Filmischen ablenkt und mir stattdessen Appetit bereitet. Ich bevorzuge "Italowestern"; das sind Western, die bei mir jedoch auf weitgehend unbeschriebenen Blättern existieren. Abzüglich der Klassiker sah ich wenige, obwohl ich begeistert über die ungeschliffenen Ecken und Kanten war.  
V)Welche Dekade oder welches Jahrzehnt filmischen Schaffens hat euch am meisten beeinflusst/geprägt? Vermutlich die postmodernen, anarchischen 90er mit Tarantino und Fincher. Auch Verhoeven, durch den ich erstmalig den unbegrenzten Einsatz an Kunstblut kennengelernt habe, neben der ersten "Star Wars"-Prequel-Episode, die ich als Jungspund vom Videoband jeden Tag gierig auffraß.  
VI)Film und Theater sind sich in vielen Punkten ähnlich und doch grundverschieden. Wo liegen für euch die Vorzüge des einen wie des anderen Mediums? "[...] das ist es, was ich unter Theater [und Kino] verstehe, es ist der Beginn eines Gedankens, es ist die noch nicht ausgesprochene Wahrheit, es ist das, was ein Mann fühlt, nachdem er ins Gefängnis geworfen wurde, es ist Liebe." Aus "Synecdoche New York".
VII)Mein zuletzt gesehener Film ist "James Bond 007 - Der Spion, der mich liebte" und der war im Rahmen meiner Retroperspektive ein tollkühner Bond, weil die Widersprüchlichkeit des Wassers den Stützpfeiler eines Films repräsentiert, der sich wirklich sehr, sehr mitreißend seinem umschlingenden Weltenbau hingibt. Außerdem: Barbara Bach, der Beißer, Curd Jürgens, Roger Moore, Ken Adam.
Media Monday 69 und 70<="" span="">Brad Pitt gefiel mir am besten in "Fight Club". Uff, komplizierte Frage, ich würde am liebsten die Hälfte seiner Filmografie hier aufzählen, aber dafür reicht der Platzhalter für jede zu beantwortende Frage nicht aus. Sagen wir es so: "Fight Club" stellt stellvertretend für das Genie Pitts im Allgemeinen, und außerdem stehen seine Monologzeilen stellvertretend fürs anarchische Kino der 90er (siehe Media Monday 69). 

II)Alfred Hitchcock hat mit "Vertigo - Aus dem Reich der Toten" seine beste Regiearbeit abgelegt, weil mich der Film fasziniert; er ist irritierend, vibrierend, expressiv und zum Erliegen intim, eine schwindelerregende Spiralfahrt in das Wesen der vor Besessenheit orgiastisch aufgeladenen Geschlechter. Der dazugehörige Handlungsort San Fransisco ist bis heute unerreicht. Too much Bedeutungsebenen! I love.
III)Kate Beckinsale gefiel mir am besten in "Aviator" aus dem Grund mangelnder Alternativen. Ich habe keinen Plan, wie ausdrucksstark oder -los diese Dame in diesem Film gespielt hat, aber ehe ich nichts nenne, nenne ich diesen ambitionierten Versuch, Howard Hughes' steilen Aufstieg und noch tieferen Fall zu porträtieren. Apropos Scorsese: Demnächst beglückt er mich hoffentlich mit seiner amerikanischen Filmreise. 
IV)Es gibt ja an allerlei Orten zu allerlei Zeiten immer mal wieder Zombie-Walks, die sich auch großer Beliebtheit erfreuen. Aber warum eigentlich immer nur Zombies? Welche Themen-Walks würdet ihr euch mal wünschen? Ich gestehe, davon nie gehört zu haben, ich Banause, ich. Und wenn ich mir das alles im Netz so durchlese, bin ich froh, davon nie etwas gehört zu haben, ich Langweiler, ich.
V)Welches Buch hat euch am meisten enttäuscht, nachdem ihr es auf Empfehlung gelesen habt? Ich denke, dass Dan Browns jüngster Erguss "Das verlorene Symbol" nach freundschaftlichem Rat, es unbedingt gelesen zu haben, kaum auf Begeisterung meinerseits stieß. Die anderen Brown-Bücher waren okay, das neueste verhandelte jedoch die ewiggleichen Symbolreihen ermüdend. Irgendwie war alles abgestanden.
VI)Ausprägungen der Science-Fiction gibt es viele, aber welche Zukunftsvisionen sind euch die liebsten? Hochtechnisiert oder doch lieber rückständig und dreckig, mit Aliens oder lieber ohne, Endzeitstimmung oder epische Utopien/Dystopien? Hochtechnisiert, obwohl menschlich rückständig und wirtschaftlich dreckig, egal ob mit Aliens oder ohne. Manchmal tut Endzeitstimmung ohne Drehbuchhoffnung auch richtig gut. 
VII)Mein zuletzt gesehener Film ist "Die drei Musketiere" (von Paul W. S. Anderson) und der war gewohnt fabulierfreudig und verrückt weil sich Anderson wieder austobt im historisch unkorrekten Einerlei knallbunter Requisiten; das Holz splittert, die Kugeln fliegen in Zeitlupe, die Luftschiffe prallen aufeinander. Für den Moment befriedigend ohne Mehrwert; es gibt trotzdem weniger erzählerisch fokussierte Regiearbeiten Andersons. 

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