I)Der beste Film mit Chevy Chase ist für mich "Hilfe, die Amis kommen". Die Griswolds gewinnen in einer skurrilen Quizshow einen Trip quer durch Europa mit Halt an verschiedenen Metropolen. Womit sie es dort jeweils zu tun bekommen, und damit der europäische Zuschauer gleich mit, sind jene US-amerikanischen Klischees, die diese Metropolen bis heute verfolgen. In Paris gelingt es ihnen nicht, den Kreisverkehr bis zum Abend zu besiegen, Stonehenge wird platt gemacht - und in Bayern essen sie traditionelle Weißwürste bei einer lethargisch dreinschauenden Familie, die, nachdem die Griswolds endlich gegangen sind, voller Erleichterung sagen können: "Wer zum Teufel waren diese Leute?".
II)Christopher Smith hat mit einer mir bislang unbekannten Regiearbeit seine beste Regiearbeit abgelegt, weil ich noch keine Smith-Regiearbeit gesehen habe. Erst neulich las ich eine vielversprechende Kritik zu "Triangle - Die Angst kommt in Wellen", der ja auf hoher See irgendwie vieles besser machen soll als der Psychothriller aus der Konservendose. Dies wird wohl mein erster Smith sein (verlassener Ozeandampfer klingt immer gut), die anderen interessieren mich nach kurzem inhaltlichen Überfliegen nicht so sehr, als dass ich sie prompt sehen müsste.
III)Der beste Film mit Diane Kruger ist für mich"Troja", aber im ungeheuer besseren Director's Cut. Sie hat mir zwar ein wenig den "Inglourious Basterds" versaut (sonderlich viel halte ich nicht von ihr), aber in Petersens sowieso recht anständigem Blockbuster zeigt sie ihren wohlgeformten Hintern, der auf ihrem wohlgeformten Körper sitzt. Eine sinnliche Szene, die deutlich macht, dass der Film vor allem von athletischen Körpern, nackter Haut, Schweiß auf dieser und Muckis seinen ebenso weiblichen wie männlichen Reiz bezieht. Wer braucht da noch Schlachten?
IV)Der Sommer scheint endlich und wirklich Einzug gehalten zu haben in unseren Breitengraden. Wirkt sich das (und wenn ja wie) auf euren Filmkonsum aus? Auf meinen Filmkonsum eher weniger, ich schaue die meisten Filme zwecks Atmosphäre abends oder nachts. Mitten am Tag wird hingegen Sonne getankt, Sport getrieben, gelesen und Prüfungsvorbereitung für die anstehenden Klausuren bewältigt. Höchstens auf ein, zwei, drei Serienfolgen pro Tag kann ich, unabhängig des Wetters, bedingt verzichten (auch wegen der kurzen Laufzeit), zu fesselnd die Serien, mit denen ich mich aktuell beschäftige und an denen man lieber ohne Pause dran bleiben sollte.
V)Mit (asiatischen) Filmen über Katanas schwingende Samurai kann man mich nicht hinter dem Ofen hervorlocken.
VI)Drogen-Komödien im weiteren Sinne oder auch Kiffer-Komödien im engeren Sinne arten allzu häufig in infantilen Slapstick mit schlechtem Geschmack aus, nachdem der Kiffer eine Überdosis genommen hat und wie von der Tarantel gestochen den Hampelmann auf der Leinwand gibt, während er seine gesamte Inneneinrichtung in Ekstase zerstört. Alle klopfen sich dabei auf ihre Schenkel, ich möchte am liebsten den Munch-"Schrei" imitieren. Mir liegen die existenziellen Drogendramen, teilweise auch aufgelockert durch schwarzen Humor, einfach mehr.
VII)Mein zuletzt gesehener Film ist "Shadow of the Vampire"und der war eine feine Kinoreflexion, weil "mit expressiver Geste überzeichnet, jener also, die dem Genre ihre romantisierende Theatralik verkauft, stellt "Shadow of the Vampire" so ziemlich die abgedrehteste Karikatur dessen dar, wenn Film im Film zu Film wird." Kleiner Auszug aus meiner gestern geschriebenen Rezension. William Dafoe spielt hier sensationell, und als Fortführung des Leitgedankens von Antonionis "Blow Up" durchaus zu gebrauchen.