Media Monday #35

Media Monday #35
Auf ein Neues. Media Monday des Medienjournals pünktlich zum... Montag!
I) Der beste Film mit Jake Gyllenhaalist für mich David Finchers Meisterwerk "Zodiac – Die Spur des Killers". Gyllenhaal spielt inmitten eines starken Dreiergespanns die Leseratte, den ruhigen Zeitgenossen, wissbegierig und unwahrscheinlich rätselbesessen, dessen hemmungsloses Nachbohren nach Zodiac allerdings auch seine Seele irgendwann vereinnahmt. Überhaupt ein wunderbarer Darsteller. Ich hätte auch "Brokeback Mountain" nennen können.
II) Jon Favreau hat mit keinem Werk seine beste Regiearbeit abgelegt, weil ich von ihm bisher lediglich Hollywood-Kino enttäuschender Prägung gewöhnt bin. Da lässt sich schwer differenzieren. Vielleicht schafft er zur Abwechslung einen durchschnittlichen Film aufs Zelluloid zu hauen. Vielleicht. Ich mag ihn allerdings als Figur in "The Sopranos", da ja.
III) Der beste Film mit Emma Stone ist für mich einer, den ich irgendwann sicherlich sehen werde.
IV) Während die meisten von "Oldboy" ganz begeistert waren oder er sich generell großer Beliebtheit erfreut, konnte ich dem rein gar nichts abgewinnen, weil der Film bei mir spektakulär zusammengestürzt ist. Mir wurde während der Zweitsichtung bewusst, wie hanebüchen – wenn man sie denn aus dem Style befreit – die Rachegeschichte geschrieben wurde (das ach so clevere Finale), über die Park Chan-wook seine ulkig-fernöstlichen Symbolismen stülpt und er den Film partout nicht beenden will, ohne noch einen Haken und noch eine Drehung anzuhängen. Ich dachte, das war ein Meisterwerk. Ich denke, das ist fortan vernachlässigenswert. Und im Kunstbestreben eindrucksvoll bis penetrant. Schöner Soundtrack trotzdem!
V) In der Hoffnung, dass auch einige Leseratten in der Runde vertreten sind: Fröne ich einmal nicht dem Filmkonsum, lese ich furchtbar gerne Bücher von Stephen King, weil er wie nahezu kein zweiter Autor Angst derart nachhaltig lehren kann und diese auf eine tiefere Bedeutungsebene hievt. King-Bücher decken die Palette sämtlicher Gefühlszustände des Lesers ab. Und die King-Figuren sind in der dichten, ausschweifenden King-Erzählkonstruktion so authentisch charakterisiert, dass ich mich des Gefühls nicht erwehren kann, eine sitze direkt neben oder vor mir.
VI) Es gibt populäre Beispiele für Fantasy-Adaptionen, sei es im Serien-Segment "Game of Thrones" oder auf großer Leinwand "Der Herr der Ringe". Wie steht ihr generell zu dem Genre und als Bonusfrage: Gibt es eine (Fantasy-)Buchreihe, zu der ihr euch ebenfalls eine Adaption (und wenn ja, in welcher Form) wünschen würdet? Die Jackson-Adaptionen mag ich zwar ausgesprochen gern, aber Fantasy als solches reizt mich eher weniger. Keine Ahnung, hatte nie den Draht zu diesem Genre. Kings "Der Dunkle Turm" soll ja verfilmt werden, etwas was ich mir innig wünsche, seitdem ich mit dem letzten Band vor wenigen Jahren fertig geworden bin. Aber leider durch den falschen Regisseur (Ron Howard). Alternativen: Lynch (wäre in der Tat ein Monumental-Comeback), Thomas Anderson, in der Art. Da lässt sich mit dem filmischen Medium bestimmt experimentieren.
VII) Mein zuletzt gesehener Film war der letzte "Rocky", nämlich "Rocky Balboa", und der war ganz gut, weil Stallone einen zutiefst melancholischen Abschluss seines berühmt-berüchtigten Boxers gefunden hat, der es ihm erlaubt, noch einmal alle bedeutsamen Stationen der Filmreihe sehr wehmütig und sehr bewegend, aber nie allzu schwülstig zu besuchen. Eine schöne Reise zurück zur Unsterblichkeit. Reiht sich perfekt in die ohnehin sympathische Saga ein.

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