Neulich kam meine liebe Kollegin und Freundin Maria auf mich zu und legte eine ca. 40cm lange und 10cm im Durchmesser große Zucchini auf meinen Schreibtisch mit dem Kommentar: “Mach was draus!”.
Sie zieht in ihrem Garten frische Kräuter, verschiedene Gemüsesorten und denkt sogar darüber nach Hühner zu halten. Das wovon ich noch träume, hat sie schon längst in die Tat umgesetzt und erntet nun die ersten schmackhaften Früchte.
So eine selbstgezogene Zucchini hat was Besonderes verdient habe ich mir daraufhin gedacht, eine Rolle in der sie im Mittelpunkt steht und nicht einfach nur als begleitendes Beiwerk die Stellung hält.
Zucchini hat es in unseren Gefilden noch nicht wirklich zum Lieblingsgemüse geschafft. Je weiter man allerdings gen Süden reist, desto häufiger begegnet man ihr in unterschiedlichster Zubereitung. Gegrillt mit frischen Kräutern, Knoblauch, Fenchelsamen, gereicht zu Fisch oder Fleisch, mit Gemüse oder Blattsalat. Zitrone und Zucker passen ebenso wie Sojasauce, Curry und Koriander, denn ihre Schwäche ist ebenso ihre Stärke: Sie hat keinen besonders ausgeprägten Eigengeschmack. Zucchini können gefüllt, gegrillt, gebraten, frittiert oder kurz gedünstet oder aber sogar roh zum Dippen gereicht werden. Die einzige Schwierigkeit ist ihr hoher Wassergehalt. Brät man sie zu lange wird sie matschig, kocht man sie zu lange verwässert sie. Setzt man aber etwas Fingerspitzengefühl ein, werden sie zum feinwürzigen Hochgenuss.
Beim Kauf ist darauf zu achten, dass ihr Fleisch fest und die Haut makellos ist, werft ausserdem einen Blick auf den Stielansatz, er sollte frisch und saftig sein. Frische, feste Zucchini halten sich in einer Plastiktüte im Gemüsefach ein bis zwei Wochen, sollten aber fern von Obst oder Tomaten gelagert werden. Zucchiniblüten welken dagegen rasant, sie sollten am besten direkt nach dem Einkauf zubereitet werden.
Übrigens auch wenn günstige, importierte Zucchini das ganze Jahr über im Supermarkt erhältlich sind, bei uns werden Freilandzucchini ab Mitte Juni bis Oktober geerntet und dann schmecken sie auch am besten!
Auf Grund der sommerlich schwülen Temperaturen, die derzeit in Köln herrschen, habe ich Marias Zucchini zu Nudeln verarbeitet. Dafür braucht man übrigens noch nicht einmal unbedingt eine Zucchini, Kohlrabi, Gurke selbst aus Spargel kann man feine Gemüsenudeln machen, die vor allem in Sommer wunderbar leicht und knackig schmecken. Wer möchte kann die Gemüsenudeln blanchieren oder aber eifach durch ein erhitztes, aromatisiertes Olivenöl ziehen.
Bei uns kamen sie in ihrer schlichtesten Form auf den Tisch: Roh – und das bestimmt nicht zum letzten Mal!
Marias Zucchninudeln mit Kräuterpesto
Rezept für 3
1 ca. 900g schwere Zucchini, oder mehrere kleine
2 Zehen Knoblauch
2 Bund Basilikum
1 Hand voll frischer Estragonblätter
1 Zweig frische Minze
1 Bund glatte Petersilie
1 Bund Schnittlauch (falls erhältlich Schnittknoblauch)
1 Zitrone
Pfeffer und Salz
ca. 10EL Olivenöl
1 Hand voll frische, geschälte Erbsen
Pinienkerne und Pecorinokäse als Garnitur
Die Zucchini waschen und abtrocknen. Mit einem Julienneschneider die Zucchini in Julienne schneiden, in einer großen Schüssel die Julienne salzen und etwa 20 Minuten ziehen lassen.
Die Kräuter waschen, verlesen, feste Stiele entfernen und in einem Blender samt geschältem Knoblauch und Olivenöl zu einem glatten pesto mixen. Mit Salz, Pfeffer Zitronensaft und -abrieb abschmecken.
Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett goldbraun rösten, Pecorinokäse fein reiben.
Das gezogene Wasser der Zucchinijulienne abgießen, und sanft ausdrücken. Das Pesto nach Geschmack final abschmecken und unter die Julienne mischen, bis sie gleichmäßig überzogen sind. Die Erbsen unterheben.
Die Zucchininudeln auf Tellern anrichten, mit der Sauce beträufeln, mit Pfeffer, Pinienkernen und Pecorino garnieren und an einem heißen Sommerabend genießen!
Lasst es euch schmecken!