21 Jahre nach dem Tod von Chris “Alexander Supertramp” McCandless hat Jon Krakauer, der Autor des Buches “Into the wild”, im New Yorker eine neue Theorie für den Tod des Aussteigers aufgestellt
Krakauer hatte in seinem Buch spekuliert, das der junge Abenteurer an einer Vergiftung von Wildkartoffelsamen verendet sei.
Wissenschaftliche Untersuchungen haben aber ergeben, dass die Samen nicht die vermuteten Alkaloide enthielten.
Im Internet stieß Krakauer nun kürzlich auf einen Artikel von Ronald Hamilton, der das Neurotoxin Oxalyldiaminopropionsäure (ODAP) in den Wildkartoffelsamen für den Tod McCandless verantwortlich machte. ODAP verursacht beim Menschen Lähmungen.
Krakauer ließ die Samen erneut untersuchen und fand heraus, dass die ODAP-Konzentration hoch genug sei, um Lathyrismus auszulösen.
Also doch die Kartoffelsamen! Und was ist jetzt die neue Erkenntnis?
Chris McCandless verhungerte in der Wildnis. Doch nicht aus Arroganz oder Dummheit, wie ihm oft vorgeworfen wurde, sondern aus Unwissenheit. Die Wildkartoffeln machten ihn vermutlich so schwach, dass er nach und nach Lähmungserscheinungen bekam und schon bald nicht mehr laufen konnte.
Statt ihn anzugreifen, sollte man ihm diese Unwissenheit verzeihen. Immerhin hat es über zwei Dekaden gebraucht, um das Rätsel aufzuklären.
Und so zieht Jon Krakauer in seinem Artikel folgendes Fazit: Hätte McCandless’ Buch über essbare Pflanzen vor dem Verzehr vor Hedysarum alpinum gewarnt, wäre er voraussichtlich Ende August 1994 gesund und munter aus der Wildnis herausspaziert. Dann wäre er heute 45 Jahre alt.
(via outside)