Hat etwa der Postbote ... ?
Wenn Vater und Mutter keine roten Anzeichen erkennen lassen und der stolze Sohn seinen jungen Vollbart in strahlendem rot präsentiert, dann gilt es erst einmal Ruhe zu bewahren. Ein roter Bart ist kein Indiz für Querschläger in der jüngeren Vergangenheit, sondern weist höchstens darauf hin, dass in der älteren Vergangenheit ein rothaariger Vorfahr seine Finger und noch ganz andere Dinge im Spiel hatte. Der eine, wenn auch nicht der kürzeste Weg zum roten Bart ist es ganz einfach auf Uropa Rotbarts Gene zurückzugreifen. Der alte Haudegen hat hier seine Haarfarbe vererbt, wurde aber von Oma Dunkelblond unterdrückt. Generationen später kann die aber wieder zum Vorschein kommen, weil die Haarfarben es mit der Unterdrückung nicht ganz so ernst nehmen, wie andere genetische bedingten Erbschaften. Also trägt mehr Haarfarben mit sich herum, als der Starfriseur im Regal stehen hat. Wo die dann wann und warum zum Vorschein kommen ist der Natur überlassen und der kann eben auch im Gesicht gerade recht sein.
die vielschichtige Melanie
Die zweite, aber aufwändigere Methode dem alten Rotbart Respekt zu zollen ist eine Mutation. Wer sich Star Wars reingezogen hat, der kennt die Blechkollegen C-3PO, R2-D2 und MC1R, die da fröhlich mitmischen. Wer seit 1977 bei den mittlerweile sieben in der falschen Reihenfolge gezeigten Filme nicht nur mit wechselnden, oder bestenfalls der selben Sitznachbarin rumgemacht hat, oder sich Phantasien mit Prinzessin Leia hingegeben hat, der hat den Fehler gleich gefunden. Dieser MC1R hat mit Star Wars nichts am Hut, aber so manch roter Bart könnte auf sein Konto gehen.
MC1R ist nämlich ein Gen, das für die Produktion eines Proteins Melanocortin 1 zuständig ist, das für die Änderung von roter Farbe (Phäomelanin) in schwarze Farbe (Eumelanin) zuständig ist. Und so löst sich schon mal das Rätsel um den galaktischen Namen des Gens, der in voller Länge nämlich Melanocortin-1-Rezeptor lautet.
Dass es recht lange gedauert hat dem Kollegen auf die Schliche zu kommen wird klar, wenn man die Beweiskette verfolgt. Da muss man erst mal dahinterkommen und so haben die Forscher erst vor etwas über 10 Jahren erkannt, dass eine Mutation von diesem kleinen Gen die Melanin-Umwandlung verhindert und dann aus schwarz rot wird. Das Gold bleibt dabei leider aus. Wer MC1R einmal besuchen möchte der kann hier eine Wegbeschreibung nachlesen.
Wiederholung
Wie bereits in meinem Artikel Melanie, wo ist das Melanin hin? beschrieben, ist das Melanin für die Farbe in den Haaren, also auch in den Barthaaren zuständig. Wer also aufgepasst hat und schon ein paar Tage mitliest, der ist hier klar im Vorteil und kann schon mal wissend nicken!
Jetzt kommt es tatsächlich vor, dass MC1-undsoweiter mutiert weitergegeben wird und wer da von Papa und Mama einen kleinen X-Man und auch einen kleinen Y-Man erbt, den schmückt nicht nur ein roter Bart, sondern auch obenrum glänzt Alles rot, was Haar ist.
Einsames rotes Gen
Wer da aber nur eines bekommen hat, der hat den zweiten Weg gefunden als Träger des roten Bartes in die Geschichte einzugehen.
Was tut man aber, wenn die eigene Latte sehr hoch liegt und man den hochgesteckten ästhetischen Idealen selbst nicht nachkommt, wenn ein roter Bart wächst? Auch hier hat die Wissenschaft ein, oder vielmehr viele Mittel entwickelt, die dem geneigten Bartträger das Kaschieren der falschen Bartfarbe ermöglichen.
Wer heute sein Bärtchen in der Wunschfarbe präsentieren möchte kann sich mit wenigen einfachen Handgriffen die Farbe machen, die ihm passt und den maskulinen Look farblich betonen.
roter Bart, na und?
Wer sich nicht mit dem Thema meines Artikels Den Bart richtig färben auseinandersetzen möchte und roten Bartwuchs sein Eigen nennt, der muss nicht verzweifelt ins Rasiermesser laufen und sich selbst wieder zur breiten Masse degradieren, sondern kann stolz und selbstsicher die eigene Besonderheit zu seinem Vorteil nutzen.
Es ist wichtig sich von der breiten rasierten Masse abzuheben um positiv aufzufallen. Das ist für einen Bartträger in einer Gruppe Rasierter eine Kleinigkeit, aber wie soll man sich optisch absetzen, wenn man mit stattlichen Kerlen mit prächtigen Vollbärten auf die Piste geht? Ein roter Bart ist da eine hervorragende Methode und man kann auch ohne aufwändige Rasurrafinesse ganz natürlich der Zielgruppe in die hübschen Augen stechen 😉
nicht weiterlesen
He, hier ist es aus - Du braucht nicht weiterzulesen. Danke.
Naja, eine Variante gibt es noch. Man kann schon in Erwägung ziehen, den roten Bart zu rasieren und die Gruppe der Bärtigen zu verlassen. Das ist ganz klar NICHT meine Empfehlung. Jeder Bart, ob schütter, dünn, lückenhaft, oder eben rot ist ein guter Bart. Weil ich mir aber auf die Fahnen geschrieben habe Euch, liebe Leser, hier umfassend zu beraten und ich Euch die Option natürlich nicht vorenthalten darf, ohne unter meinem Bärtchen zu erröten hat mich das in ein Dilemma gebracht.
Klar - ich weiss viel, kann einiges und sehe verdammt gut aus, aber eine ordentliche glatte Trockenrasur ist nicht meine Kernkompetenz. Daher hab ich keine Kosten und Mühen gescheut und hab mir einen Kumpel gesucht, der mit Vollbart wenig am Hut hat, aber beim Trockenrasieren die kahle Nase vorn hat. Der Kollege hat sich auf einen Tausch eingelassen und ich hab einen kleinen Gastartikel bei ihm geschrieben, dafür nimmt er mir die schwere Pflicht ab hier über das abnehmen des Bartes zu schreiben. Wer also tatsächlich in Erwägung zieht das prächtige Bärtchen an den Nagel zu hängen und sich dem Joch der Rasur zu unterwerfen, der kann in diesem Gastartikel schon mal ein Gefühl bekommen, was es heisst sich zu rasieren.
Wer aber die Augen nach vorne richtet und nach der Lektüre dieses Beitrags trotz rotem Bart den einzig richtigen Schritt zu gehen und der Natur ihren haarig-männlichen Lauf zu lassen, der kann meinen Gastartikel bei den Trockenrasierern lesen und sich dort das letzte bisschen Motivation holen, bevor er sich eine ordentliche Grundausstattung anschafft und von der schmalen Masse der beeindruckenden Vollbartträgern als roter Bart heraussticht.