Ich bin spät dran, aber das gilt schon noch: James May hat heute Geburtstag. Der UK-Sender Dave hat deswegen heute einen “James May Day” veranstaltet und nur die diversen Fernsehshows von James gesendet – hier gibt es nur einen klitzekleinen Schmachtbeitrag. Hört auf mit den Augen zu rollen – ich erspar euch hier eh das meiste, verglichen mit meinem eigentlichen Top-Gear-Konsum ist deren Anteil hier im Blog minimal
Hier also ein paar Gedanken zu James May und ein paar Videos zur Anschauung:
James May ist für mich noch eine Steigerung des Top-Gear-Effekts: Es hat eine ganze Weile gebraucht, bis ich mich in die Serie verliebt hatte, und dann hat es noch einmal einige Zeit gebraucht, bis ich mich komplett für James begeistern konnte. Es ist einfach, Clarkson und Hammond toll zu finden – die sind geborene Fernsehpersönlichkeiten mit Charme und lautem Witz. Bei James ist das komplizierter: Er hat sich seinen Spitznamen “Captain Slow” mit einer für eine Autosendung bemerkenswerten Vorliebe für Bequemlichkeit und Langsamkeit verdient, beginnt gern elendig lange technische Erklärungen, fährt am liebsten seinen Fiat Panda und hat generell fragwürdige Geschmacksverirrungen - und das alles gekoppelt mit einem albernen Lockenmop und einer Garderobe, die zu 90% aus gestreiften Pullis und geblümten Hemden besteht. Als ich angefangen hab, Top Gear zu gucken, hab ich mich ernsthaft gewundert, was James in der Serie eigentlich macht, und warum man ihn nicht mal ausgetauscht hat. Heute bin ich natürlich schlauer: Top Gear ohne James May ist nicht Top Gear. Wie man in der ersten Staffel der Neuauflage sehen kann, wo James noch nicht dabei war. Nur mit May funktioniert das Geplänkel zwischen den drei Moderatoren wirklich. Und viel wichtiger: Ich liebe inzwischen auch einfach James May an sich. Mit all seinen schrulligen Eigenheiten: Seine Begeisterung für technischen Kram, von dem ich kein bisschen was verstehe, die Fähigkeit, stundenlang irgendwelches Zeug zu labern, seine absolute Orientierungslosigkeit, sein Perfektionismus, wenn es zu Auto-Bastel-Challenges kommt (wo seine Ideen dann doch nie so klappen), die Tatsache, dass er trotz aller Schrulligkeit erstaunlich häufig die Stimme der Vernunft darstellt – und dann doch wieder den größten Schmarrn macht. Die Haare gehen absolut in Ordnung, weil er ohne den Wischmop auf dem Kopf ganz furchtbar aussieht – und letztlich gibt es einfach niemanden, der besser “Oh, Cock!” im Fernsehen flucht.1
Also nehmen wir doch noch zur Feier des Tages ein paar James-Videos mit: Als erstes der Einstieg von James May in der zweiten Staffel des neuen Top Gear, in dem er sein Auto vorstellt – als Veranschaulichung seines fragwürdigen Geschmacks:
James ist aber nicht immer gemütlich und langsam – wie man in folgendem Video sehen kann: Hier fährt er den Bugatti Veyron zu seinem Höchstgeschwindigkeit von 407 km/h2
Und noch ein Video, das nicht in der Serie aufgetaucht ist, sondern nur ein Zuckerl für Fans: James May in seinem alten Porsche 911 fährt zum Top Gear Studio – und labert die ganze Zeit hindurch. Teil 1 hier, Links zum Rest gibt es hier.
Hach. Nur noch eine Woche bis zur neuen Top Gear Staffel – und damit eine Woche bis zu James May im Ariel Atom. Und anderen tollen Dingen. *hibbel*
- Kleine Cock-Compilation
- das war 2007 – letztes Jahr hat James dann noch den Bugatti Veyron SuperSport zu 414 km/h gefahren