Maximilian Buddenbohm – „Es fehlt mir nicht, am Meer zu sein – Eine Strandjugend“

Maximilian Buddenbohm – „Es fehlt mir nicht, am Meer zu sein – Eine Strandjugend“

Maximilian Buddenbohm – „Es fehlt mir nicht, am Meer zu sein – Eine Strandjugend“Touristenorte sind schön, schon alleine deswegen, weil sie in den meisten Fällen sonst keine „Touristenorte“ wären. Wie schön (oder auch nicht) so ein Touristenort jedoch für einen Einheimischen ist, schon gar für einen heranwachsenden Jugendlichen, ist wieder ein anderes Blatt.
Maximilian Buddenbohm erzählt von seinen Jahren in Travemünde, einem Ort an der Ostsee, der in der Sommersaison von Strandtouristen nur so wimmelt. Mittendrin, seit seinem elften Lebensjahr: Maximilian.
Allerdings verbringt er nicht nur die Sommer in Travemünde, sondern lebt mit seiner Mutter ganzjährig in dem kleinen Touristennest, welches abseits des Strandes für einen Jugendlichen nicht allzu viel zu bieten hat, schon gar nicht in den tristeren Jahreszeiten.
Jedoch liegt ein Hauptaugenmerk der 30 Kapitel auf dem interessanten Verhältnis zwischen „Einheimischen“ und „Touristen“, sowie den Eigenheiten der beiden Gruppen. Mit Witz und Charme, und auch einer Portion Melancholie, werden Charaktere geschildert die von schrullig bis liebenswert alles abdecken. Mein persönlicher Favorit hier: Hilde. Ein ältere Dame, die mit ihrem Mann neben Maximilian im Wohnhaus lebt und von einer betuchteren Rentnerin zu einer, ja, sagen wir: schillernden Persönlichkeit in Travemünde wird (und seien wir ehrlich: mit einem „kleinen“ Alkohol-Problem).
Werden auch Abgründe und Tiefen im Leben einiger Personen aufgezeigt, so wird doch immer auch eine Wärme vermittelt und man bekommt nie das Gefühl, einer abwertenden Haltung. Jeder wird mit seinen Schrullen und Fehlern akzeptiert, und gehört als kleines Kunstwerk in die Gesamtkollektion, die Travemünde und die Jugend von Maximilian ausmacht.
Das Thema „Liebe“ kommt natürlich im zarten Teenager-Alter auch nicht zu kurz! Aber, wird das was mit Sarah? Die hübschen Touristen-Töchter gibt es ja auch noch, und die Schulkolleginnen nicht zu vergessen. Es wäre alles leichter, wenn es nicht die pubertären Stolpersteine gäbe. Aber, das gehört ja wirklich zum Heranwachsen irgendwie dazu.
Das Buch ist äußerst angenehm geschrieben, unterhaltsam zu lesen und liefert einige Tränen-Lach-Momente. Ideal für den Strand, den Zug oder gemütlich zuhause auf der Couch. Die einzelnen Kapitel sind grundsätzlich zwar zusammenhängend, aber springen in ihrer Chronologie, wodurch vor allem für mich wiederauftauchende Charaktere umso interessanter und dreidimensionaler wurden und sich sehr schön eingeprägt haben.
Wer nach „Es fehlt mir nicht, am Meer zu sein“ nach Lesestoff von Maximilian Buddenbohm sucht, oder vorab bei ihm reinlesen will: Buddenbohm-Blog: Herzdamengeschichten
Die Lovelybooks-Rezensionsgruppe für Detail-Interessierte: Diskussiongruppe auf Lovelybooks
Bewertung: 4 von 5 Sternchen!
Liebe Grüße, Phoebe


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