Telepass für PKW nicht zu verwechseln mit Telepass EU
Die Reisesaison steht vor der Tür. An der Spitze der beliebtesten Reiseländer steht für viele TouristenItalien. Das hat gute Gründe: Pittoreske Städte, eine reichhaltige Kulinarik und vielfältige Kunstschätze aus verschiedenen Epochen sind nur einige Beispiele für die vielen Annehmlichkeiten, die das Land zu bieten hat.
Für die Anreise wählen viele Touristen das Auto, wenn sie aus benachbarten Ländern wie Deutschland, Österreich oder der Schweiz kommen, denn auf den eigenen vier Rädern ist man flexibel und vor Ort stets mobil.
Wer mit dem Auto Italien erreicht, ist sehr bald schon mit dem Thema Maut konfrontiert. Dieses lässt sich kaum ignorieren, es zeigt sich physisch durch beschrankte Mautstationen, an denen die Straßengebühren zu zahlen sind, die sich nach gefahrener Strecke berechnen. Das ist der Unterschied zu Ländern mit zeitabhängiger Maut wie etwa Österreich oder der Schweiz, in denen Vignettenpflicht mit verschiedenen zeitlichen Abstufungen herrscht. Für die Bezahlung der Maut in Italien gibt es verschiedene Möglichkeiten, eine davon ist die elektronische Mautbox Telepass, mit der Autofahrer vor Mautstationen oft auf reservierte Spuren ausweichen können, wenn es sich auf den übrigen Fahrbahnen staut. Das kann sehr zeitsparend sein. Der Telepass wird mit Hilfe einer Klebevorrichtung im Inneren des Autos an der Windschutzscheibe angebracht, von wo aus das Gerät mit der Mautstation kommunizieren kann. Ist eine Mautschranke in unmittelbarer Nähe, ertönt ein kurzer Piepton, dann öffnet sich die Schranke und die Bezahlung erfolgt bargeldfrei mit Rechnungsstellung im Nachgang.
Was für viele entgegen anderslautender Gerüchte neu sein dürfte: Den Telepass können auch Nicht- Italiener nutzen. Bestellbar ist das Gerät auf www.tolltickets.com, eine Bankverbindung in Italien ist dafür nicht notwendig. Schweizer Touristen erhalten den Telepass auch bei der Tessiner Sektion des Automobilclubs TCS.
Der Telepass kann mehr als nur Maut: Wer mit dem Auto auf Sizilien übersetzen möchte und dafür die Fähre Villa San Giovanni – Messina wählt, braucht dafür kein Ticket in der Biglietteria erwerben und kann einfach auf den dafür vorgesehen Telepass-Spuren in den Bauch der Fähre fahren. Das Prinzip ist ähnlich wie an der Mautstation: Die Kosten werden auch auf der Fähre erfasst und im Nachgang über ein hinterlegtes Zahlungsmittel abgerechnet.
Auch Parkhäuser können mit dem Telepass bezahlt werden. Auch hier öffnet sich die Schranke automatisch und der Fahrer muss sich keine Sorgen um die Aufbewahrung eines Tickets und dessen oft schwierige Einführung an der Schranke bei der Ausfahrt machen. Die entsprechenden Parkhäuser befinden sich über ganz Italien verteilt. Wo genau, kann auf www.telepass.com eingesehen werden.
Die Digitalisierung macht auch vor dem italienischen Mautwesen nicht Halt. So gibt es bei Mailand seit einigen Monaten auf der Autostrada 36 – oft auch Pedemontana genannt – ein Mautsystem ganz ohne die italientypischen Mautstationen mit Schranken. Auf dieser Strecke erfassen Kameras die Kennzeichen der Autos. Hier ist aber Vorsicht angebracht, denn die Rechnungsstellung erfolgt
keineswegs automatisch. Vielmehr müssen sich Fahrer selbstständig um die Bezahlung dieser Straßengebühr kümmern, etwa durch eine Registrierung (siehe www.pedemontana.com). Der Telepass ist auch hier eine Möglichkeit der Bezahlung. Ein Mehraufwand fällt mit diesem Gerät auf der Autostrada 36 nicht an. Nicht zu verwechseln ist der PKW-Telepass übrigens mit dem Telepass EU, der in verschiedenen Länder eingesetzt werden kann. Der Telepass EU funktioniert nur für Fahrzeuge über 3,5t. Eine gute Vorbereitung beim Thema Maut in Italien lohnt sich also, damit die Fahrt in Italien stressfrei und entspannt sein kann.