Was sie als erstes von einander lernten, war es ihre Unterschriften gegenseitig zu fälschen. Denn sie saßen gemeinsam in einer Vorlesung, in der sie nur einen Sitzschein ergattern mussten. Sinn? Der wird noch gesucht… die Vorlesung passte einfach nicht zu ihrem Studiengang, aber was ließ man nicht alles in diesem Bachelorsystem über sich ergehen?
Neulich in einem Seminar stand ein Dozent enttäuscht vom wenigen Enthusiasmus für eine Diskussion vor seinen Studenten und fragte: „Was ist denn los?“
Mausal fasste sich ein Herz und sprach aus, was alle dachten: „Wir sind halt Bachelorstudenten. Diskussionen überfordern uns. Dafür ist zu viel Eigentinitiatve in den Gedanken gefordert.“
Von da an wurde diskutiert. Aber nicht über das Thema der Stunde, sondern über das Bachelorsystem. Fazit: Es hat keinen Sinn darüber zu reden, denn sie können eh nichts mehr ändern. Erst recht nicht für sich und an diesem verzweifelten Punkt waren sie nun mal schon so weit zu sagen, dass ihnen die kommende Generation egal war. Denn schließlich würden die auch nicht auf die Barrikaden gehen, wenn Mausal und Hörnchen keine Rente bekamen!
Wisst ihr noch? Vor einem Jahr als unzählige Unis besetzt waren? Der Gedanke der Revolution lag in der Luft. Irgendwie dachten man, es hilft. Aber unterm Strich hat es das nicht, wenn die Beteiligten ehrlich zu sich selbst sind. Niemand außerhalb des Universitätsnetzes hat die Streikenden wahrgenommen. Es waren keine 68iger…
Also fälschen Mausal und Hörnchen weiterhin ihre Unterschrifen, wenn es mal wieder etwas spannenderes gibt als die Vorlesungen an ihrer Uni…