Mozart ist tot. Ermordet. Vergiftet. Er selbst hatte das im Gespür und auch seine Schwester Nannerl glaubt nicht an einen natürlichen Tod. Sie reist nach Wien und stellt selbst Nachforschungen an. Alles, was sie dabei entdeckt, notiert sie in einem kleinen Notizbuch, das sie vierzig Jahre später, auf dem Sterbebett liegend, ihrem Neffen überreicht. Die Wahrheit über Mozarts Tod liegt irgendwo in der „Zauberflöte“.
Die Behauptung, dass Mozart vergiftet wurde, ist nicht neu, wobei immer wieder andere Personen als Schuldige genannt werden – der berühmteste „Verdächtige“ ist immer noch Antonio Salieri, Mozarts größter Konkurrent. Doch Matt Beynon Rees hat jemand anders im Verdacht – ich werde hier natürlich nicht verraten, wen. Es ist kein Unbekannter und ich musste ehrlich gesagt aufstöhnen und denken „Nicht schon wieder!“.
Hinzu kommt, dass der Roman für mich nur an der Oberfläche kratzt. Nannerl begibt sich zwar auf Mördersuche, doch die angekündigte Verschwörung, die Geheimbotschaft in der „Zauberflöte“, die wird für mich nicht ersichtlich. Auch die Figuren sind mir insgesamt zu flach, einzig Mozarts Schwester Nannerl tritt hervor und ihr nehme ich es auch ab, dass sie ihren Bruder so sehr liebt, dass sie ihr trautes Heim verlässt und ins ferne Wien fährt. Gleichzeitig finde ich die reine Geschwisterliebe als Antrieb zur Mördersuche ein wenig dürftig.
Mozarts letzte Arie ist ein historischer Roman, als Krimi kann ich ihn jedoch nicht bezeichnen, dazu fehlt es an Spannung und Tiefe. Es ist vielmehr eine Art der Erklärung zu Mozarts Tod, mehr aber nicht.
Trotz all dieser Mängel hat mich der Roman ganz gut unterhalten. Mehr leider nicht. Es fehlt an allen Ecken und Enden, und für mich wäre er doppelt so lang wesentlich interessanter gewesen – die Ansätze sind vorhanden!
Broschiert: 318 Seiten, erschienen bei C.H. Beck, Februar 2012. Aus dem Englischen von Klaus Modick, Originaltitel: Mozart’s Last Aria.
ISBN: 978-3406629945