Materie 9/11: "The Reflecting Pool"

Verschwörung 9/11.
THE REFLECTING POOL
I. Die etwas zweifelhaften Page von OpEdNews.com („Progressive – Tough – Liberal“) verkündet: „New feature film ‚The Reflecting Pool‘ may just be the ‚All the President’s Men‘ of our time. No, it doesn’t have Hoffman and Redford. But it is a chilling and important fact-based investigative drama.“ Solche und ähnliche Kritikerstimmen aus etwa der gleichen publizistischen Randlage dienen als Presselob-Sammlung für THE REFLECTING POOL – „The first investigative drama to challenge the official version of 9/11“ so die Selbstbeschreibung auf der begleitenden Website. Und, etwas arg dick auf dem Poster: "All Great Truths Begin As Blasphemies..."
Ein Ausreißer ist Eudie Paks‘ Zitat. Es stammt aus The Village Voice und lautet: „Movies about 9/11 are typically received with mixed feelings from the public, and the latest of these—Jarek Kupsc’s 'The Reflecting Pool'—will no doubt do likewise.“ Was letztlich und je nach Kontext alles Mögliche bedeuten kann…
THE REFLECTING POOL ist jedoch kein Film, über den man sich leichtfertig lustig machen sollte. Er ist in Inhalt wie als kulturelles Produkt spannend, und hier wie da haftet ihm etwas Tragisches an, das ein Schlaglicht auf die Herausforderung wirft, die der 11. September 2001 (nicht nur) für die US-Gesellschaft noch immer bedeutet.
THE REFLECTING POOL
Zunächst zum Film als Gegenstand. Jarek Kupsc hat das Drehbuch geschrieben und Regie geführt, daneben spielt er auch die Hauptrolle, den Reporter Alex Prokop, der die Ungereimtheiten und Fragen oder Fragwürdigkeiten der 9/11-Anschläge untersucht. Kupsc stammt aus Polen, und nach eigenen Angaben [1] sieht sein Lebenslauf so aus:
I’m over forty, so the background is pretty vast and littered with a lot of debris. But, in telegraphic terms, here it comes. Born and raised in Warsaw, Poland. Art and History major in high-school. Participated in juvenile delinquency politics during martial law with mild consequences. Escaped military service by becoming a political refugee in Greece. Emigrated to the U.S. in 1987 (after an unsuccessful attempt to enter Australia and Canada). Worked my way through college and state university in San Francisco, studying acting and film directing. Wrote a book on film history as a way of financing first feature film (didn’t work out). Subsequently, went bankrupt making two movies.

Zusammen mit Jodie Baltazar und Joseph Culp, der auch in THE REFLECTING POOL mitspielt, produzierte er den Film im Alleingang. Gedreht wurde 2006 und 2007 auf DV. Der Film ist ein Low- oder eigentlich No-Budget-Werk, das 2007 auf dem Fort Lauderdale International Film Festival US-Premiere hatte und im November 2008 auf dem norwegischen Nordkapp Filmfestival seine „internationale“. Mehrere andere, kleine Festivalauftritte, eine „Theatrical Premiere“ am 31. Januar 2008 in der American Cinematheque, Santa Monica. Einen Tag später war der Film über die Website als DVD verfügbar, der offizielle DVD-Start war im März des gleichen Jahres; Kupsc und Co. vertreiben sie selbst, als Einzel-DVD, im 5er- oder 10er-Pack.
THE REFLECTING POOL ist einer der abertausenden Filme unterhalb des Radars, ein persönliches Anliegen, für das sich Filmemacher – oftmals frisch von der Uni – abstrampeln, Regisseure, Autoren und Produzenten, die es nicht geschafft haben und es wohl auch nie schaffen werden. Es ist ein Film, der billig ist und keine großen Schauspieler hat, womöglich überhaupt nicht mal Darsteller, die sonderlich gut schauspielern können.
Diese kleinen, manchmal eigensinnigen Werke nehmen wir nicht sonderlich ernst oder wollen es nicht, und sie werden auch nie im Multiplex-Kino zu sehen sein (außer sie sind Ausnahmen, die die Regeln bestätigen wie PARANORMAL ACTIVITIES, der freilich gehöriges Glück hatte und einen nachträglichen Finanzier). Wir finden sie selten in der Videothek nebenan oder im Fernsehen, auch nicht nachts, irgendwann, auf einem der Dritten.
THE REFLECTING POOL
Solche Filme „stören“ unsere Wahrnehmung – sie sind uns unangenehm, weil sie von „Losern“ stammen, und dabei wollen wir von denen lieber nichts hören (oder eben: sehen); wir orientieren uns lieber nach den „Machern“ oder aber erfreuen uns an den ikonischen Scheiternden so wie Ed Wood, die dann wieder kult sind, dafür aber eben auch das richtige Genre vorweisen und vieles mehr mitzubringen haben (z.B. einen Tim Burton). Damit zusammenhängt: Filme wie REFLECTING POOL führen uns vor Augen, wie und welche Standards von Ästhetik und Erzählen wir als gegeben, als „natürlich“ hinnehmen, welche Arten von Stories und damit auch: welche (Wahrnehmungs-) Ideologie. Sie tun dies nicht wie Godard oder andere art-cinema auteures, die die Regeln bewusst biegen und brechen, das wäre behaglich, irgendwie einzuordnen. Filmemacher wie Kupsc (schön, er nun nicht unbedingt, ihm liegt anderes am Herzen) laufen diesen Standards jedoch erfolglos hinterher. Und indem die „Looser“ so verzweifelt „dazugehören“ wollen, entblößen sie die Hierarchien und die Vorgaben auf eine seltsam ungehörige Art und Weise. Sie sind – ein böser, aber vielleicht eingängiger Vergleich – wie der vom Hai schrecklich Verwundete in THE BEACH, der nicht sterben will, der nicht das schnelle und drastische Opfer abgibt, sondern präsent ist, bleibt, der leidet.
Solche Billigfilme können ihren Reiz in der fantastischen Unterhaltung haben, schlechte SciFi-Derivate sein, trashiger Horror-Quatsch. Nun jedoch sind diese Filme direkt politisch geworden, meinen es ernst oder versuchen sich darin, und als ob das nicht schlimm genug wäre, gibt es keine wirklichen Schutzschirme des Mainstreamkinos, die wir mit ihren etablierten und sicheren Konventionen vor ihnen aufspannen könnten. Wir wissen: Für jeden Horrorklassiker gibt es Hunderte schnell und schlimm produzierter Nachmacher, die es so ähnlich und wenn auch nur für die Video- und DVD-Auswertung versuchen. Gleiches galt und gilt für das Action-Genre, ROCKY, RAMBO, DIE HARD, gar MATRIX – hier die Originale, dort der Abklatsch.
THE REFLECTING POOL
Doch in der Zeit nach dem 11. September und des „GWOT“ („Global War on Terror“ – ja, es gibt mittlerweile ein institutionalisierendes Akronym dafür!) finden wir vielleicht allerlei Irak-Kriegsfilme, die uns zeigen, dass und wie Krieg verroht und traumatisiert, jedoch außer RENDITION und SYRIANA (und letzterer als Steven-Soderbergh- und George-Clooney-Produktion ohnehin vom neuen linken feinen Rand Hollywoods) und diversen Dokus trifft man die kritischen (Counter-) Terrorismusdramen und –thriller der „Heimatfront“, die Politthriller eben nur auf DVD oder in den Internet-Vertriebswerken an, die es nun auch Independent-Filmern ermöglichen, wenigstens einigen Menschen mit ihren Filmen zu erreichen. Zu nennen sind Produktionen wie THE WAR WITHIN (USA 2005, R: Joseph Castelo), CIVIC DUTY (UK/USA/CAN 2006) oder THE TORTURER (USA 2008, R: Graham Greene), mal mit mehr, mal weniger Geld, mal mehr, mal weniger ambitioniert.
Was das traumatische Ereignis „9/11“ betrifft, ist das Angebot vielfältiger. Die Ereignisse selbst (oder wohlgewählte Auszüge) gab es im Kino mit Oliver Stones WORLD TRADE CENTER (USA 2006) oder Peter Greengrass‘ UNITED 93 (F/UK/USA 2006), wie auch als TV-Filme (z.B. FLIGHT 93). Aber schon wenn es in den Bereich der sozialen Terrorismus-Folgen geht, in Form des Misstrauens gegenüber Muslimen, fühlt man sich mit Filme wie SORRY, HATERS (USA 2005) oder AMERICANEAST (USA 2007) schon wieder von Hollywood und der Aufmerksamkeitsindustrie etwas verlassen.
Und noch einsamer stehen THE REFLECTING POOL da – und wir mit ihm.
II. Jarek Kupsc erzählt hier eine, wenn nicht gar die Gegengeschichte, eine für die man sich zunächst fremdschämen will: es ist die der Verschwörungstheorien, der Paranoia, die hinter den Anschlägen ein Komplott des „Staates“, der Regierung, der CIA und den Neo-Konservativen um George W. Bush veranschlagt. Eine eigene kleine Industrie oder zumindest Subkultur hat sich darum entwickelt, auch in Deutschland, wo zum Beispiel RAF-Phantom-Co-Autor Gerhard Wisniewski mit Mythos 9/11. Der Wahrheit auf der Spur (2002) die terroristischen Anschläge in Anführungszeichen setzt.
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Einzelpersonen und Gruppen wie „911 Truth“ liefern sich dabei einen Schlagabtausch mit anderen Gruppen und Personen; sie tun es mit Argumenten und Belegen und Gegenargumenten und Gegenbelegen, gegen die wiederum Einwände erhoben werden. Eine Unzahl an einzelnen Aspekten und Vorkommnissen um den tragischen Tag werden dabei im Ringen um die Wahrheit unter die Lupe genommen, ausgelegt gedeutet als sei der 11. September 2001 eine semiologisches Super-Text, eben „9/11“, mehr noch als Dantes Göttliche Komödie oder Joyces Ulysses eine Bibel, ein Koran, und Hermeneutik, Exegese und Glaube selbst sind untrennbar verbunden.
Das Titelplakat von THE REFLECTING POOL ist denn auch gewitzt: Es zeigt auf rotem Grund die Türme des WTC als schwarze Worte, durch die ein Riss geht. Ansonsten wählt Kupsc einen klassischen Ansatz für seinen Spielfilm, der mit seinen vielen und sehr großen Großaufnahmen und Schuss-Gegenschuss-Dialogen eigentlich kaum mehr ist als eine narrativ gebundene Aufbereitung der einzelnen Sonderbarkeiten und Verschwörungstheorien, wie man sie auch bei Wikipedia finden kann: Der russisch-stämmige Autor Alex Prokop hat ein Buch über die sowjetische Propaganda und ihre Geschichtsfälschung geschrieben, nun setzt ihn die Magazin-Redakteurin McGuire (Lisa Black) auf die Unstimmigkeiten und Theorien um 9/11 an, wobei sie ihn an Paul Cooper verweist. Cooper hat seine Tochter in einer der Maschinen verloren, lebt von seiner Frau getrennt und hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Dem mal skeptischen, mal ebenfalls an den offiziellen Version zweifelnden Alex wird er zum Führer; in New York und Washington D.C. suchen sie verschiedene Personen und Stellen auf oder erzählen sich (d.h. also: uns) was da wie zum Himmel stinkt.
THE REFLECTING POOL
Warum ist das Gebäude WTC 7 – in dem eine geheime Regierungsgruppe untergebracht war – geradeso eingestürzt als habe es eine kontrollierte Sprengung gegeben? Wie kann es sein, dass ein Feuerwehrmann in einem der Haupttürme eine Explosion im Keller zu spüren vermeinte? Wieso hat der so furchtbar schlechte Terror-Pilot Hani Hanjour das hoch schwierige Flugmanöver hinein ins Pentagon bewerkstelligen können? Wieso reagierte das Luftverteidigungskommando NORAD so spät; wie konnte das doch nicht heiß genug brennende Kerosinfeuer der Wracks die Stahlkonstruktion des World Trade Centers kollabieren lassen und wer waren die unkontrollierten Männer, die im Center am Wochenende vor den Anschlägen werkelten? So viele widerspenstige Aussagen fehlen im offiziellen 9/11-Report, soviele Widersprüche; die Security-Firma, die für das WTC zuständig war, war auch der Dienstleider für United Airlines und den Washingtoner Dulles International Airport (von wo aus Flug 77, der in Pentagon einschlug, startete) Sicherheit verantwortlich – und in ihrem Aufsichtsrat saß George W. Bushs Bruder Jeb bis ein Jahr vor den Anschlägen. Usw. usf.
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Kupsc macht sich die Fragen zu Eigen, aber er erlegt sich – wie der Figur, die für ihren Bericht eben Beweise braucht – eine wohltuende Zweckdistanz auf, und manchmal meint man, etwas Verlorenheit und Zerrissenheit zu spüren, ein Laut-vor-sich-Hindenken, in der Kupsc wie seine Figur nicht einfach ein weiterer Spinner sein will. Tatsächlich wirkt ja einiges arg konstruiert, ließe sich manches aber auch einfacher erklären; anderes verblüfft, vor allem jemanden, der sich nicht in das Thema 9/11-Verschwörung eingearbeitet hat.
Oftmals zeigt sich jedoch auch die Einseitigkeit oder das Nicht-zu-Ende-Gedachte von Argumenten. Wenn in einer besonders didaktischen Szene Rechercheur Jimmy (Bennett Dunn) der Chefredakteurin seine Zweifel offenbart, weil ihm die Verschwörungsthese, die einen Kriegsgrund für die Sicherung der geopolitischen Vormachtstellung der USA veranschlagt, so unglaublich vorkäme, dann erinnert sie ihn an den Berliner Reichstagsbrand 1933 oder den Vorfall im Golf von Tonkin 1964, der als Vorwand für den US-Kriegseintritt in Vietnam genutzt wurde und der sich mehr oder weniger als Falschmeldung erwies. Seht her – sagt das – so verlogen und manipulativ können Regierungen sein!
THE REFLECTING POOL
Man kann freilich auch erwidern: Seht ihr, so wenig braucht es, um zu manipulieren, und von der Emser-Depesche von 1870, mit deren Umarbeitung und Veröffentlichung Bismark auf den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 hinwirkte, bis zu den vorgeblichen Massenvernichtungswaffen im Irak lassen sich eben auch eine Menge Beispiele finden, die ohne so unsichere wie gigantomanischen Plots, die die Anschläge des 11. September als Staatskomplott wären, radikalisieren, demokratische Zweifel aufweichen, Kritik beiseite räumen.
Hier findet sich die Tragik des 11. September und die Kraft hinter seinen Verschwörungstheorien: Die katastrophale Verwundung des Landes und seiner Gesellschaft verlangt in ihrem Ausmaß nach mehr als 19 Selbstmord-Hijackern mit Teppichmessern und einem bärtigen Islamisten-Anführer im unwirtlichen Afghanistan – die Asymmetrie des Terrorismus übersetzt sich in die Wahrnehmung, wo sie in bitterer Ironie gerade die allzu laute Spektakel-Botschaft al-Qaidas bestreitet. Seht her, es ist (Heiliger) Krieg und keiner – zumindest keiner der Verschwörungsgläubigen – glaubt es.
Letztlich tritt auch THE REFLECTING POOL gegen einen Windmühlenriesen an, doch indem er die vielen kleinen Schweinereien zu einer einzigen großen fügt, behält er sie im Blick und wird doch blind für sie. Die Lässigkeiten, die Durchstechereien, die alltäglich sind. Dass eine Sicherheitsfirma mit so guten Beziehungen für so viele Stellen zuständig war, ist weniger verdächtig, weniger ein Mosaikstein in einem Schreckensbild als eine Fragwürdigkeit in sich selbst: Ein Zeichen für die Klüngeleien und Monopolisierungen, der fragwürdigen Privatisierung von Staatsaufgaben.
Oder dass die Trümmer der abgestürzten WTC-Flieger nach China verkauft werden, erscheint weniger verdächtig weil damit Beweise schnell beiseite geschafft werden, sondern weil sie nur eine weitere Facette der traurigen Ambivalenz oder aber Gleichgültigkeit ist, mit der Feuerwehrmänner als Helden der Nation gefeiert und anschließend mit ihren Staub- und Asbest-Lungen allein gelassen werden.
THE REFLECTING POOL
Womit zwischen all den Fach- und Detailstreits zwischen Baustatikern und Materialwissenschaftlern einem der schmerzliche Verdacht beschleicht, dass es tatsächlich letztlich auf furchbare Weise in der großen politischen Konsequenz womöglich egal wäre, ob es sich um eine Verschwörung gehandelt hat, ob die Anschläge bestenfalls sehenden Auges nicht verhindert oder aktiv geplant und durchgeführt wurden. Weil es soviele Wahrheiten in den Medien und den Netzwerken gibt, weil die Schuldigen doch nie so sehr würden aus- und dingfest gemacht werden können, weil die Geschichte es – siehe Tonkin, siehe Reichstagsbrand – gerade bei allen Mahnmalen und Erinnerung vielleicht nicht spuren-, jedoch folgenlos darüber hinweggehen würde (was bleibt ihr auch anderes übrig?). Und weil es letztlich auch denen, die auf der Suche nach der Wahrheit sind, vielleicht gar nicht um diese um ihrer selbst willen geht.
Genau darum geht es jedoch THE REFLECTING POOL eben auch – womit sich zeigt, dass und wie hier die narrative Fiktion neben den verschiedenen Modi der Distanzierung und Selbstbefragung (z.B. über erfundene, auch symbolische Figuren) einer bei aller Balance und Selbstkritik immer direkt ansprechenden, unmittelbar verhandelnden Reportage, einer Dokumentation oder anderen faktual handelnden Formaten überlegen ist.
Vater und Verschwörungsjäger Cooper macht einen Abstecher, um seine Ex-Frau am Geburtstag der toten Tochter Sarah zu besuchen. Und dabei wird besonders deutlich, wie die Jagd nach der Wahrheit auch ein Davonlaufen ist, eine Selbst-Therapierung ohne große Hoffnung. Alles versucht er über den Tag herauszufinden, den Tag, der ihm die Tochter genommen hat, ohne gar ihre sterblichen Überreste zu hinterlassen, ist ihm eine Möglichkeit, sie gehen zu lassen.
THE REFLECTING POOL
„Es geht nicht mehr nur um Sarah“, erklärt er seiner weinenden Frau, ihr Gesicht in seinen Händen. Das Ganze sei größer als sie, und er, als Sarah oder all die anderen Familien. „It is about much larger things.“ Woraufhin seine Frau so ruhig wie verletzt erwidert: „Nichts ist größer als mein Kind“, sich abwendet und ihn stehen lässt.
Die Große im kleinen Film von Jarek Kupsc mit all seinen Mängeln, aller Didaktik und Aufklärungsprogrammatik ist, dass er in diesem Moment keine Entscheidung erzwingt, sondern beide Positionen wahr sein lässt und lassen kann.
Bernd Zywietz
[1] Ein ernstes Interview mit Jarek Kupsc auf einem etwas fragwürdigen Blog finden Sie hier:
http://outraged.chattablogs.com/archives/067153.html


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