Michaela Preiner
„Was wünscht du dir“ (Foto: ECN) Ein Ensemble von 22 Kindern tanzte in einer Choreografie zu „I am a material girl“ von Madonna in der Aula der VS Graz St. Peter und erhielt prompt Bravo-Rufe und lauten Beifall. Die Szene war einer der Höhepunkte einer Theateraufführung, die mit Unterstützung von Profis der Oper Graz zustande gekommen war. Die Schülerinnen und Schüler der 2 E hatten das große Glück, im Rahmen einer mehrmonatigen Einstudierungsphase „Was wünscht du dir?“ zu erarbeiten. Ein Stück mit Text, Gesang und Tanz frei nach dem Märchen „Der Fischer und seine Frau“, das an der Grazer Oper unter dem Titel „Gold“ derzeit ebenfalls aufgeführt wird. Wer beide Versionen gesehen hat, weiß, dass dazwischen Welten liegen. Nicht, weil die Kinder nicht professionell gearbeitet hätten. Sondern schlicht deshalb, weil sie ihre eigenen Erfahrungen einbringen durften und auch Ideen ihrer engagierten Lehrerin, Ute Langner, verfolgen konnten. Maria Lougiaki, die Korrepetitorin beim Ballett an der Oper war und jetzt an der Musikschule in Mürzzuschlag arbeitet, war für die musikalische Live-Begleitung zuständig. Mit dem E-Piano ließ sie das Rauschen des Meeres genauso hörbar werden wie die Beat-Unterstützung zu „I am happy!“ – jenem Titel, mit dem die Kinder am Ende des Stückes singend Resümee über das Wünschen zogen: Freunde zu haben und Spaß am Leben zählt mehr als Geld, Gold und Macht.Mit Arthur Haas – Tänzer und ab der nächsten Saison auch Lehrender in der Ballettschule der Oper und Andrea Streibl, die in der pädagogischen Abteilung des großen Hauses arbeitet, erhielt der Nachwuchs jene Hilfe, welche die Aufführung sicht- und hörbar von einer reinen Schuldarbietung unterschied: Exakt getimte, fließende Auf- und Abgänge ohne Geschubse und Gedrängel oder eine Kostüm- und Requisitenberatung, die mit geringem finanziellem Aufwand ein Maximum an Illusion zauberte, sowie eine effektvolle Choreografie.
Noah Pötsch, der als sprechender Fisch inmitten eines blauen, bewegten Stoffmeers nervenstark und laut verständlich seinen Text sprach, beantwortete nach der Vorstellung die Frage, ob er sich denn vorstellen könne, Schauspieler zu werden kurz und bündig: „Ja schon, aber eigentlich bin ich Fußballer!“
Anabel Hermann hingegen war sich noch nicht sicher, ob Schauspielerin oder Tierärztin ihr Beruf werden wird. Als Tochter des Fischers und seiner Frau musste sie auf Befehl ihrer Eltern mehrfach zum verwunschenen Fisch, um ihn immer wieder um neue Zuwendungen zu bitten. „Diesen Tag werde ich sicher nie im Leben vergessen!“ – diese aus tiefstem Herzen kommende Aussage stammt von Izza Schuster – jenem Krone tragenden „material girl“ – das das Publikum mit ihrer herrischen Mutter-Interpretation genauso beeindruckte wie mit ihrem tänzerischen Talent.
Wir gratulieren dem Ensemble:
Cornelia Reiter, Daniel Piljic, Felix Steiner, Mario Vukovojac, Martin Kammerlander, Nina Strasser, Bori Buza, Carla Tschapeller, Florian Spruk, Hanna Lackner, Martin Gasteiner, Monika Kern, Niklas Brandstätter, Oliver Schröttner, Noah Pötsch, Bernhardt Planner, Julia Mark, Anabel Hermann, Anna Steiner, Izza Schuster, David Luschnig und Julian Ehammer.