Masterarbeit, ich komme!

Von Buecherdiebin

Ein bisschen klischeebehaftet fühlt es sich ja schon an: Ich sitze im Starbucks, nippe an meinem Lebkuchen Latte und blogge über die Universität. Aber teuer hin oder her, ich mag Starbucks. Und ich bin Blogger. Und ich komme gerade direkt von einer nahezu heroischen guten Tat  und habe mir diese weihnachtliche Köstlichkeit durchaus verdient.

Nun gut, heroisch?! Ich habe bloß eine Unterschrift beim Prof eingeholt und einen Brief in den Briefkasten geworfen. Aber als Meilenstein darf man das schon auch bezeichnen, denn es handelte sich um nichts geringeres als die Anmeldung zur Masterarbeit. Ja….. Nach so vielen Jahren steht nun die Abschlussarbeit im Master bevor. Die Entwicklung der Sprache des Individuums. Klingt trocken, ist aber genial. Versprochen. Und bekommt auch einige eigene Blogposts.

Jetzt stecke ich aber erst einmal in einer kleinen Lebenskrise, denn so sehr ich mich auf diese spannende Masterarbeit freue, umso weniger freue ich mich auf das Danach. Lange Zeit stand für mich fest, welchen Weg ich nach dem Studium beschreiten möchte. Doch dieser Weg, der früher einmal wunderschön und blumenumsäumt schien, hat sich ein bisschen in ein Gruselkabinett verwandelt, welches ich nicht betreten möchte. Bibliothek. Das war immer so ein magisches Wort. Ein schönes Wort. Ein Wort, mit dem ich gleichzeitig das Wort Zukunft verband. Und Spaß. Aber das tue ich nicht mehr.  Denke ich daran, spüre ich schon die aufwallende Unterforderung.  Meine Wünsche für die Zukunft haben sich drastisch gewandelt und weiter entwickelt. Wenn ich in die Zukunft blicke, sehe ich da ganz deutlich : Universität & Forschung. 

 Ich möchte vielleicht nicht wissen, was die Welt im Innersten zusammenhält. Durchaus möchte ich aber in das Geflecht und Konstrukt Sprache eindringen, wühlen, graben, mich darin verlieren. Mit anderen klugen Menschen darüber reden, lehren, lernen, entdecken. Und je klarer mir das wird, umso unklarer wird das Bild der Bibliothek in meinem Kopf. Ich habe auch schon mit einem Prof darüber gesprochen und fasse nun einen neuen Meilenstein nach der Masterarbeit ins Auge: Dissertation. Ich möchte Frau Doktor werden, nicht Frau Bibliothekarin. Und die Masterarbeit soll den Grundstein dafür legen. Fuß fassen in der Linguistik. (Told a linguistic joke at the party. Have no friends.) 

Hach. Ist das jetzt die sogenannte Midlife Crisis? Die Sinnkrise in den Zwanzigern? Der Wendepunkt? Kehre ich endgültig der Literatur als Berufszweig den Rücken? Ich denke schon. Mein Kopf realisiert nun, was mein Herz schon recht lange entschieden hat. In meiner Freizeit mag ich für Literatur brennen, doch mein Herz schlägt akademisch und für die Sprachwissenschaft.