Dabei geht es um Serien wie z.B. „Simpsons“ und „Two and a Half Men„, aber auch um aktuelle Kinofilme wie „Birdman“, „Gravity“ oder „Godzilla“. In den Abmahnschreiben wird der Empfänger aufgefordert, für illegale Filmdownloads und Serien zu bezahlen. Die „WAZ“ schreibt von einer Forderung von satten 956 Euro.
Reine Abzocke unerfahrener Internetnutzer
Basis der Abmahnung sind meist Besuche auf Seiten wie „Popcorn Time“, die auf den ersten Blick für viele wie ein legales Streaming-Portal aussehen, aber intern Filesharing-Technologie nutzen und deshalb strafbar sind.
Das Geschäftsmodell ist bekannt und irgendwo zwischen unseriös und kriminell einzuordnen. Und wenn es kriminelle Seitenbetreiber wie Popcorn Time nicht gäbe, würde die Abmahn-Mafia sie vermutlich selbst ins Netz stellen, um unerfahrene Nutzer, für die die hinter einer Internetseite, die als Streaming-Portal auftritt, stehende Technologie kaum erkennbar ist, abkassieren zu können.
Der Focus empfiehlt schon, auf die First Level-Domain der URLs von Internetseiten zu achten. Angeblich sollen Angebote, die mit .to oder .biz enden, nicht vertrauenswürdig sein – geht’s noch?
Das ist Diskriminierung ganzer First Level Domains. Ob dann .de-Domains nur von Nazis betrieben werden? Oder .com-Domains nur von neoliberalen Wirtschaftsstraftätern?
Wenn schon einer großen Zeitung wie dem Focus keine treffenden Möglichkeit, solche Fake-Downloadseiten als solche zu erkennen, einfallen – wie soll dann ein Durchschnitts-Internetsurfer den Unterschied bemerken?
Man sollte wirklich einmal recherchieren, wem Popcorn Time eigentlich genau gehört…
Die Politik steht auf der Seite der Abmahn-Mafia
Damit solche asozialen bis kriminellen Geschäftsmodelle auch weiter funktionieren und ein Teil der sittenwidrigen Erlöse sich auch artig als Parteispenden manifestieren, tut die Politik nichts dagegen oder hebt sogar mahnend den Finger – nachdem Sie den Bürgern vorher die früher immer erlaubte Privatkopie faktisch unmöglich gemacht hat.