Massenaussterben auf der Erde

Wiesbaden (internet-zeitung) - Im Laufe der etwa 3,8 Milliarden Jahre alten Geschichte des Lebens auf der Erde ereigneten sich immer wieder globale Massenaussterben von Pflanzen und Tieren. Dabei verschwanden jeweils aus bisher nicht genau bekannten Gründen verschiedene Pflanzen- und Tiergruppen. Dies berichtet der Wiesbadener Wissenschaftsautor Ernst Probst in seinem Taschenbuch "Rekorde der Urzeit". Es ist bei „GRIN Verlag für akademische Texte“ http://www.grin.com erschienen und in rund 1.000 Online-Buchsshops erhältlich.
Die meisten globalen Massenaussterben fielen in das Erdaltertum zwischen etwa 570 und 250 Millionen Jahren. Aus diesem Zeitalter sind drei Massenaussterben bekannt: vor mehr als 436 Millionen Jahren im späten Ordovizium, vor mehr als 360 Millionen Jahren gegen Ende des Devons und vor mehr als 250 Millionen Jahren gegen Ende des Perms. Die übrigen Massenaussterben fielen in das Erdmittelalter: vor mehr als 205 Millionen Jahren gegen Ende der Trias und vor mehr als 65 Millionen Jahren gegen Ende der Kreidezeit. Das früheste Massenaussterben im Erdaltertum ereignete sich im späten Ordovizium vor mehr als 436 Millionen Jahren. Es gilt - damals gab es noch keine Landtiere - als eines der größten Massenaussterben innerhalb der Meere. Dabei verschwanden viele Armfüßer und etliche Kopffüßer. Bei den Trilobiten starben einige Ordnungen ganz oder teilweise aus. Außerdem wurden Graptolithen, Schalenkrebse und Stachelhäuter dezimiert. Eines der gravierendsten Massenaussterben von Fischen gab es gegen Ende des Devons vor mehr als 360 Millionen Jahren. Unter den fischähnlichen Wirbeltieren starben drei Gruppen aus: die Anaspida, die Heterostraci und die Osteostraci. Charakteristisch für die Anaspida ist ein spindelförmiger Körper, der bei frühen Formen mit Längsreihen aus schmalen dentinartigen Platten bedeckt war, während spätere Formen den Panzer abbauten. Anstelle von Brustflossen trugen die Anaspida eine Reihe von Stacheln. Bei den Heterostraci waren Kopf und Vorderkörper gepanzert. Die Osteostraci gelten als langsame Schwimmer, die sich vor allem auf dem Meeresboden aufhielten. Außerdem erloschen damals gewisse Panzerfische wie die Arthrodira, Petalichthyida, Phyllolepida, Antiarchi und die rochenähnlichen Rhenanida. Von dem Massenaussterben zu dieser Zeit wurden auch bestimmte Riffkorallen (Heliolithida), die meisten Trilobitengruppen und eine große Zahl von Kopffüßern betroffen. Das letzte Massenaussterben des Erdaltertums hat gegen Ende des Perms vor mehr als 250 Millionen Jahren die Tierwelt drastisch verändert. Es verschwanden die zu den Groß-Foraminiferen gehörenden spindelförmigen Fusulinen, die vermutlich zu den Nesseltieren (Cnidaria) zählenden Stromatoporiden, die mit zahlreichen Querböden ausgestatteten Tafelkorallen und die Federkorallen (Pterokorallen). Die Moostierchen- und Armfüßerarten wurden dezimiert. Es verschwanden die letzten Trilobiten, sämtliche Gigantostraken (große räuberische Gliederfüßer) und die Urspinnen (Trigonomartida). Von den geflügelten primitiven Insekten erloschen die Urflügler (Palaeodictyoptera), Urgeradflügler (Protorthoptera), Urschaben (Problattoidea) und Urlibellen (Prodonata). Unter den Schnecken starb die altertümliche Gruppe der Bellerophontacea aus. Bei den Kopffüßern verschwanden die Familien der Cyclolobidae, Propanoceratidae und Neoicoceritae, bei denen es sich um altertümliche Ammoniten handelt. Bei den Stachelhäutern wurden die Alt-Seeigel ausgelöscht. Das früheste Massenaussterben des Erdmittelalters ereignete sich gegen Ende der Trias vor mehr als 205 Millionen Jahren. Damals starben unter den Hohltieren (Coelenteraten) die bis zu 10 Zentimeter langen Conularien aus, die im Meer lebten. Unter den Kopffüßern wurden die letzten Orthoceren, die meisten Nautilusartigen und alle Mesoammoniten (Ceratiten) ausgelöscht. Das bekannteste Massenaussterben der Erdgeschichte fand gegen Ende der Kreidezeit vor mehr als 65 Millionen Jahren statt. Dieses Ereignis wird als Dinosau­rieraussterben bezeichnet. Außer den Dinosauriern starben damals jedoch auch die Ammoniten, Belemniten, riffbildenden Muscheln, Meeresreptilien wie die Plesiosaurier und Mosasaurier, die Flugsaurier und die zahntragenden Vögel aus. Es gab aber auch Reptilien, welche dieses große Sauriersterben überlebten: nämlich Brückenechsen, Schildkröten, Krokodile, Echsen (Warane, Geckos, Eidechsen) und Schlangen. Über das Massenaussterben gegen Ende der Kreide gibt es unzählige Theorien. Es wurde unter anderem mit Klimaveränderungen, Meteoriteneinschlägen oder den Folgen eines weltweit spürbaren Vulkanismus in Verbindung gebracht. Das rätselhafteste Aussterben in der Menschheitsgeschichte ist das Verschwinden der Neandertaler in der letzten Eiszeit des Eiszeitalters vor etwa 35000 Jahren. Es ist ungeklärt, ob die Neandertaler von den höher entwickelten Jetztmenschen (Homo sapiens sapiens) ausgerottet wurden oder ob diese sich mit den Neandertalern vermischten. Einige Anthropologen vermuten, dass aus den Neandertalern die Jetztmenschen hervorgegangen sind.

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