In diesem Jahr beginnt Masleniza erst am elften März und geht bis zum siebzehnten. Dies insbesondere als Information für alle diejenigen, die nach “Masleniza” googeln – ich kann das sehen! – und zufällig hier landen.
Die terminliche Abweichung ist dem Osterfest geschuldet, bzw. dem Großen Fasten davor. Derweil die “westlichen” Kirchen für das Jahr 2013 als Osterdatum den 31. März ermittelte, glaubt man in den “östlichen” Kirchen, mit einer Feier am 5. Mai sei man der Auferstehung des Herren näher. Beides könnte “falsch” sein – aber darum geht es jetzt nicht.
Vor jeder Auferstehung kommt das Große Fasten und vor jedem Fasten, darf man noch einmal die Sau raus lassen, um sie durch die Dörfer zu treiben. Doch mit sich entwickelnder Zivilisation entdeckte die abendländische Gesellschaft, dass man allen Säuen zum Trotz auf das Fasten verzichten kann. So feiern wir heutzutage Karneval, Fastnacht, Fasching ODER Masleniza unbeschwert und halten dies einfach nur für eine Jahreszeit.
Fasten bedeutet Verzicht. Den Verzicht aufs Fasten nenne ich “Fastenfasten”.
Alles ist ohnehin irgendwie falsch, aber lustig.
Diejenigen unserer Seelen, die einmal ins Pardis kommen wollen, müssen wohl vor Aufnahme erst umgeschult werden.
Zurück zu den irdischen Regeln: Am Montag, den 11.03.2013 ist in Russland Frauentausch. Junge Bräute und junge Ehefrauen begeben sich in die Küchen der jeweiligen Schwiegereltern, auf dass sie dort das Plinsenbacken lernen, oder zum Erfahrungsaustausch. Derweil die Männer mit den Kindern eine Strohpuppe (Tschutschelo, чучело, Scheuche) basteln und Schneeberge fürs Schlittenfahren vorbereiten. Abends besucht man sich.
Es gibt darüber hinaus jede Menge weiterer Regeln.
Und: Nur der wird ein glückliches Jahr erleben, der an Masleniza Schlitten fuhr! Also werde ich mir die Sommerreifen noch vor dem 11. März aufziehen lassen müssen.