In so vielen Gesichter sieht man Masken,
schaut man auf Nachbildungen und Fassaden.
Kunstvoll und mühsam im Laufe eines Lebens
hochgezogen, mit fremden Bildern bemalt
und mit einem tapferen Lächeln geschminkt.
Wie gerne würde ich sie fallen sehen
um all die Schönheit leuchten zu lassen,
die Grazie und Unschuld welche sich still
hinter den zweiten Gesichtern verkriecht,
in ihrem wahren Licht scheinen zu sehen.
Wie gerne würde ich der Anmut und Natürlichkeit,
die verdeckt von Make-up ihr Dasein fristen,
beim lautlosen Sprechen zuhören dürfen,
den Geschichten lauschen, welche Narben
nur durch ihre sichtbare Existenz erzählen.
Doch wer sich intuitiv auf diesen Schein
eines bunt gestalteten Lebens einlässt,
erkennt wortlos die vielfältigen Risse,
die verhalten in der Fassade schimmern,
und kann sich mit Verständnis und Liebe,
zu den wahren Geschichten vorfühlen.
Und vielleicht fällt so ein Stück
der mühsam errichteten Fassade,
um das Licht der Liebe
auf die versteckten Wunden zu reflektieren.
© Erika Flickinger