Masern mal anders

Seit Wochen grassieren die Masern. Politiker denken laut über die Einführung einer Impfpflicht nach. Seit dem Tod eines Berliner Kleinkinds ist die Diskussion vollends eskaliert. In den Kitas schäumen die Emotionen hoch, in den Internet-Foren tobt der Impfkrieg. Der gesamte Themenbereich scheint vermintes Gelände. - Höchste Zeit für ein paar Sachargumente. 
Masern mal anders
Als die Masernimpfung eingeführt wurde, waren die meisten Mediziner zunächst wenig begeistert. Masern galt als typische Kinderkrankheit, unangenehm schon - aber im Normalfall nach einer Woche Bettruhe überstanden - mit einem lebenslangen Schutz vor Wiederkehr der Krankheit.
In den 1980er Jahren wurde die Impfwerbung stärker, die WHO proklamierte offiziell das Ziel der "Ausrottung" der Masern Die wissenschaftliche Diskussion beschränkte sich auf die dafür notwendigen "Durchimpfungsquoten" und sonstige Details der für die Ausrottung nötigen Maßnahmen. Ob eine Krankheit auch biologischen Sinn machen und die Gesundheit auf lange Sicht vielleicht sogar fördern könnte, solche Themen kamen den Strategen gar nicht in den Sinn. Also begann die Ära der weltweiten Masern-Massenimpfung. Und nachdem sich rasch zeigte, dass die Impfung großartig wirkt, waren alle zufrieden.
 Einbahnstraße ohne Umkehrmöglichkeit 
In der Vor-Impf-Ära zogen die Masern in Wellen etwa alle zwei Jahre durchs Land. Die Viren werden beim Husten oder Niesen mittels Tröpfcheninfektion übertragen, nahezu alle Personen, die noch keine Immunität erworben haben, erkranken acht bis zehn Tage nach der Infektion. Typisches Masernalter war das Vor- und Grundschulalter.
 Damals galt die Faustregel, dass auf 10.000 Masernerkrankungen ein Todesfall, auf 1000 Erkrankungen eine Gehirnentzündung und auf 500 Erkrankungen eine Lungenentzündung kommt.
 Dieses Verhältnis hat sich im Vergleich zu früher deutlich verschlechtert. Aktuelle Ausbrüche zeigen ein verändertes Muster. Viel mehr Menschen erkranken außerhalb des günstigen Masern-Zeitfensters im Kindesalter. Das Risiko für schwere, kompliziertere Verläufe ist stark gestiegen. Betroffen sind vor allem zwei Gruppen: Erwachsene - sowie Babys im ersten Lebensjahr.
 Es gibt also deutlich weniger Masernfälle. Bei jenen, die trotzdem erkranken ist jedoch das Komplikationsrisiko deutlich angestiegen.
 Manche Impfgegner erträumen einen Umschwung in der öffentlichen Meinung und eine Wiederkehr der Zeit vor der Massenimpfung. Hier kann man nur entgegnen: Wacht auf! Das ist vollkommen unrealistisch. Wenn schon ein einziger Todesfall - so wie in Berlin - die Wogen derart hoch gehen lässt, ist ein Szenario wo die Kinder der Impfverweigerern zwangsgeimpft werden, wesentlich wahrscheinlicher als eine Abkehr vom Ziel der Masern-Ausrottung. Schon alleine deswegen, weil keine Umkehr möglich ist. Eine großräumige Wiederkehr der Masern hätte heute wahrscheinlich das Ausmaß einer neuen Cholera-Epidemie. Bleibt also nur noch der Weg nach vorne – Weiterimpfen, bis zur Ausrottung! Der Rückweg ist versperrt.
 An ein Ausstiegs-Szenario dachte bei Einleitung der Masern-Massenimpfung niemand. Was würde passieren, wenn beispielsweise neue Studien zeigen, dass die Masern-Impfung schwere Nebenwirkungen hat? - Keine Ahnung! - Was wäre, wenn es in der sensiblen und Pannen-anfälligen Impfstoff-Produktion zu länger andauernden Schwierigkeiten kommt? – Um Himmels Willen! - Oder wenn die Hersteller der Impfstoffe eigenständig die Produktion einstellen? – Gottogott!
 Das zuletzt genannte Argument ist übrigens gar nicht so weit her geholt: Ende der 90er Jahre wurde die Einstellung der Produktion von Impfstoffen von der Pharmaindustrie tatsächlich massiv angedroht - um einen besseren rechtlichen Schutz vor Schadenersatzklagen zu bekommen. Erst da schwante der Gesundheitspolitik, wie sehr sie erpressbar ist, weil es gar keinen Notausgang gibt.
 Die Risiko-Gruppen 
 Dass heute mehr Babys erkranken, liegt daran, dass nun die Mütter zunehmend selbst geimpft worden sind. Eine Impfung mit den abgeschwächten Lebendviren macht aber leider auch eine abgeschwächte Immunreaktion. Geimpfte Mütter geben daher über die Plazenta weniger Masern-spezifische Antikörper, den so genannten Nestschutz weiter. Und damit können Babys mitunter schon nach wenigen Monaten an Masern erkranken.
 Dieser Nestschutz ist im übrigen auch der Grund, warum die Impfung erst im Alter ab 11 Monaten durchgeführt wird. Bei früherem Zeitpunkt hätten die mütterlichen Leih-Antikörper die Impfviren attackiert und es wäre keine ausreichende Immunreaktion zustande gekommen. Nun wird über eine Vorverlegung der Masern-Impfung diskutiert. Weil sich jedes Kind immunologisch unterscheidet, ist es jedoch nicht einfach, hier eine fixe Regel fest zu legen. Bei einem zu frühen Zeitpunkt würde sich die Wirksamkeit der Impfung deutlich verringern.
 Die zweite gefährdete Gruppe wären Erwachsene, bei denen die Impfung keine ausreichende Wirkung zeigte oder die nie geimpft worden sind. Auch bei ihnen steigt das Risiko von Komplikationen. Dies liegt vor allem daran, dass ein kindliches Immunsystem besser für einen Virenkontakt gerüstet ist. Sinn des Nestschutzes ist es, die Babys gegen alle relevanten Viren oder Bakterien der Umgebung zu schützen. Bei Mädchen wird – im Gegensatz zu Jungen – diese Immunreaktion hormonell verstärkt, damit für die kommenden Schwangerschaften genügend Nestschutz vorrätig ist. Eines der dafür wichtigsten Organe des Immunsystems ist die Thymusdrüse. Sie ist bei Babys bereits zu voller Größe entwickelt – bildet sich aber in der späteren Kindheit und Jugend zurück, bis sie schließlich vollständig ihre Funktion verliert.
 Grund dafür ist rationelles Verhalten:  Alle Viren der Umgebung sind bis zur Pubertät mit hoher Wahrscheinlichkeit schon mal durchgezogen, haben eine Immunreaktion hinterlassen. Wenn die Schwangerschaften kommen, wird die Energie für anderes benötigt. Deshalb baucht es die Thymusdrüsen nicht mehr.
 Und das ist einer der Gründe, warum Erwachsene schlechter mit viralen Infekten zurecht kommen als Kinder.
 Ob man selbst gefährdet ist, lässt sich über die Messung des Antikörper-Titer feststellen. Der Titer ist jedoch leider ein recht unzuverlässiger Parameter. Über die Beschaffenheit der in der Krankheitsabwehr mindestens ebenso wichtigen zellulären Immunität sagt er nichts aus.
Der Anteil der Erwachsenen unter den Masernopfern steigt laufend an. Beim letzten größeren Ausbruch in der Schweiz in den Jahren 2007 und 2008 waren nur 18 Prozent der knapp 3.000 Masernkranken über 20 Jahre alt. Vom deutschen Ausbruch gibt es derzeit noch keine Daten. Die aktuelle Analyse der slowenischen Masernfälle ergab zum Jahreswechsel 2015 eine Erwachsenenquote von mehr als 80 Prozent.
 Propaganda statt Information 
 Für viele Menschen ist es unverständlich, warum eine wirksame Impfung nicht angenommen wird – und damit nicht nur der eigene Nachwuchs, sondern auch die Umgebung gefährdet wird. Ungeimpfte Kinder gelten als potenzielle Bioterroristen und dürfen nicht mehr zu Besuch kommen. An den Kitas kursiert die Gerüchteküche, welche Eltern zu den Impfgegnern zählen könnten – die Impfgegner selbst ziehen sich in die Foren zurück und holen sich Trost und Stärkung von ihren Mitstreitern. Da heißt es dann, dass die Impfung gar nicht wirkt. Dass speziell die Masern-Geimpften die Masern übertragen. Dass es gar keine Belege für die Existenz der Masernviren gibt, oder dass die Masern „von Innen ausbrechen“, dass es dafür gar keine Ansteckung braucht.
 Derartiger Irrationalität setzt die Gesundheitspolitik als eine Art Flucht nach vorne Propaganda entgegen. In Österreich gab das Ministerium im Vorjahr eine aufwendige Werbe-Kampagne in Auftrag, welche die Bevölkerung über alle Medien mit der Notwendigkeit der Impfung berieselte (www.keinemasern.at).
 In Deutschland wird die Impfpflicht diskutiert. Besonders seit der Berliner Gesundheitssenator Mario Czaja (CDU) zu Beginn der Woche bekannt gegeben hat, dass ein an Masern erkranktes Kleinkind gestorben ist. "Das Kind war geimpft, aber nicht gegen Masern", sagte Czaja und Spiegel online fügte hinzu: "Es hatte demnach keine Vorerkrankungen."
Ob die Angabe zum Impfstatus stimmt, ist ungewiss. Aus dem Umfeld der Kita, die der verstorbene Junge besuchte, heißt es, er sei sehr wohl gegen Masern geimpft gewesen. Gemäß seinem Alter allerdings erst einmal. Die zweite Impfung wäre - ganz nach Impfplan - in kürze dran gewesen.
 Ganz sicher falsch ist die Annahme, dass der Junge keine Vorerkrankungen hatte. Auf Anfrage des Münchener Kinderarztes Steffen Rabe gab Uwe Dolderer, Pressesprecher der Berliner Charité, bekannt, dass der Obduktionsbericht eine "aus der Anamnese bislang nicht bekannte Vorerkrankung" ergeben habe. Bei dieser Vorerkrankung handelte es sich dem Vernehmen nach um einen schweren angeborenen Herzfehler. Dolderer fügt in seinem Schreiben jedoch hinzu: "Ursächlich für den Tod des Kindes war die Masernerkrankung."
 Welche Relevanz dieser tödliche Verlauf der Masern für die Mehrzahl der gesunden Kinder ohne Herzfehler hat, ist zweifelhaft. Ebenso wie der Versuch, diesen Zusammenhang zu verschweigen. Denn das ist schon auffällig: Sobald ein Kind nach einer Impfung stirbt, wird sofort "maximale Diagnostik" gefordert und nachgeprüft, ob eventuell ein bislang nicht bekannter Gen- oder Stoffwechseldefekt die Impfung entlasten könnte. Wenn ein schwer krankes Kind an einem impfpräventablen Infekt stirbt, so war aber immer und ausnahmslos der Infekt schuld.
 Am Weg in die Medizin-Diktatur? 
 Ein anderes Argument, das in der Diskussion immer wieder mit besonders aggressivem Ton vorgebracht wird: Wer schützt die Immunschwachen? Die Leukämie-Kinder, die Chemotherapierten? Hier sei es die moralische Pflicht der Gemeinschaft, keine Keime einzuschleppen. Ungeimpfte nehmen den Tod ihrer Mitmenschen billigend in kauf. Impfgegner seien Kindesmisshandler und potenzielle Mörder.
 Wer denkt, ich übertreibe mit diesen Aussagen, hat noch nicht die Untiefen der entsprechenden Foren im Internet aufgesucht.
Die hinter diesen Forderungen stehende Haltung zielt weit über die Pflicht zur Masern-Impfung hinaus. Sie schließt auch Windpocken, Rotaviren und alle möglichen anderen Impfungen ein. Dazu ein Hochsicherheits-Regime, wie es in Truthahn-Farmen und andere Tierfabriken üblich ist.
 Niemand wird wohl einen von Chemotherapie geschwächten Patienten mit einem frischen Schnupfen besuchen. Doch die allgemeinen Hygiene-Richtlinien nach dem allerschwächsten Glied der Kette auszurichten, würde das Tor öffnen zu einer unendlichen Anzahl von Zwangsmaßnahmen, mit elektronischen Impf-Checks am Eingang zur U-Bahn, verpflichtenden Atemmasken zur Influenza-Saison, Seuchen-Wächtern an jeder Ecke und ähnlichen Instrumentarien, die dann aber wohl schon das Gesamtbild einer Medizin-Diktatur ergeben.
 Auch die gesetzliche Verpflichtung zur Masern-Impfung wäre natürlich ein Weg in diese Richtung. Und jede Zwangsmaßnahme, auch wenn sie noch so gut gemeint sein sollte, ruft eine starke Opposition auf den Plan. Schon jetzt sind die Impfkritiker speziell in der zur Skepsis neigenden höheren Bildungsschicht vertreten. Jene, die sich nichts vorschreiben lassen wollen, wird eine gesetzliche Pflicht wohl noch misstrauischer machen. Wie schwach sind die Argumente der Impf-Experten, wenn sie zu Zwangsmaßnahmen greifen müssen? Wie sehr steht die Gesundheitspolitik schon unter der Knute der Pharma-Lobby?
 Neue Argumente für die Masern-Impfung 
 Die bisher vorgebrachten Argumente sind wirklich schwach. Im Prinzip bedienen sie das alte Muster: Krankheit sei unnötig und gefährlich, müsse also auf alle Fälle vermieden werden. Die Mehrzahl der Impfskeptiker wird das nicht ansprechen. Und zwar nicht, weil diese Leute nicht an die Existenz von Viren glauben – das ist nach wie vor nur eine kleine Gruppe von Sektierern, die solchem Schwachsinn nachläuft.
 Es wird deshalb nicht ankommen, weil viele Menschen erahnen, dass eine Kinderkrankheit Sinn macht. Dass sie dem Immunsystem der Kinder ein Trainingscamp bietet. Dass eine durchgemachte Krankheit ein Leben lang schützt – eine durchgemachte Impfung aber nur vielleicht ein Leben lang.
 Das Argument liefert keine Antwort auf die Sorge, dass geimpfte Mütter später ihren Babys weniger Nestschutz mitgeben. Keine Antwort auf das Argument, dass eine gleichzeitige Impfung mit lebenden Masern- Mumps- und Röteln-Viren höchst unnatürlich ist, weil diese Krankheiten im Real Life so gut wie nie gemeinsam auftreten. Und keine Antwort auf die Sorge, dass unter die Haut gespritzte Viren schon allein deshalb gefährlich sein könnten, weil das nicht dem natürlichen Infektionsweg entspricht.
Das sind die Bedenken, denen eine intelligente Gesundheitspolitik begegnen müsste. Hier wäre der wissenschaftliche Sachverstand der Impfexperten gefragt. Und nicht Polemik, Verhetzung und das Zurechtstutzen tragischer Einzelfälle im Sinne der Impfpropaganda.
 Warum gibt es eigentlich noch keine Masern-, Mumps und Röteln-Impfstoffe, die inhaliert werden können, so wie das bei der Influenza-Impfung möglich ist? Die Eltern könnten das einzeln impfen lassen, die Kinder würden nicht mehr brüllen wie am Spieß und der Ablauf der natürlichen Infektionswege würde auch eingehalten. Eine derartige „Bio-Impfung“ würde wohl gleich eine ganze Hand voll Bedenken beilegen. Also bitte, liebe Impfstoff-Hersteller, investiert doch etwas Hirnschmalz in diese Richtung. Es würde sich sicherlich auch für Euch lohnen.
Ein weiteres Argument, das ich bisher in der Diskussion vermisse, ist der Effekt der Masern-Lebendimpfung auf das Immunsystem. Eine ganze Reihe gut gemachter Studien zeigt, dass auch die Impfviren einen erstaunlichen Trainingseffekt auf das Immunsystem ausüben. Speziell die Studien von Peter Aaby und seiner internationalen Forschergruppe am Bandim Health Project in Guinea Bissau in Westafrika zeigen eindeutig, dass die Kinder von der Impfung profitieren. Der spezifische Schutz vor Masern macht dabei nur einen kleinen Teil des positiven Effekts der Impfung aus. Wichtiger ist der so genannte unspezifische Effekt. Aabys Studien belegen, dass Kinder, die gegen Masern geimpft wurden, eine doppelt so hohe Chance haben, die Regenzeit mit ihren verheerenden Kankheiten zu überleben. Die Masern-Impfung schützt also vor Malaria, Durchfall und Lungenentzündung, den großen Killern der Tropen.
Vielleicht werden Aabys Studien aber deswegen nicht gerne erwähnt, weil man dann gezwungen wäre, auch über ein zweites, weniger erfreuliches Hauptergebnis seiner Studien zu berichten: Dass nämlich andere Impfungen – speziell jene, die Aluminiumsalze als Zusatzstoffe enthalten – einen genau gegenteiligen Effekt auf die Abwehrkräfte der Kinder zeigten: Kinder, die gegen Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten geimpfte wurden, hatten ein höheres Risiko in der Regenzeit zu sterben.
 Aabys Team bewies erst kürzlich, dass sich dieser Effekt nicht auf die Tropen beschränkt. Auch in Dänemark hatten Kinder, deren Impfzyklus mit einer Masern-Impfung abgeschlossen wurde, ein deutlich geringeres Risiko, dass sie mit Atemwegsinfekten im Krankenhaus landeten. „Es gibt gute Impfungen und schlechte Impfungen“, sagt Peter Aaby. „Solche, die das Immunsystem der Kinder stärken – und solche, die man am besten sofort vom Markt nehmen sollte.“
Die Masern-Impfung zählt zu den Guten.
 Der Einzug der Moderne ins Impfmuseum 
 Das ist auch so ein Fehler der derzeitigen Sichtweise der Impfthematik. Es gibt keine Differenzierung. Man ist entweder Impfgegner oder Impfbefürworter. „Das Impfen“ gilt als die größte Errungenschaft der Medizin. Es wird dabei übersehen, dass es Impfungen gibt, deren Bestandteile seit beinahe hundert Jahren nicht geändert und verbessert wurden. Bei vielen Impfungen, speziell bei den Zusätzen, herrscht enormer Innovationsbedarf. „Toxische Substanzen wie Aluminium haben in Kinderimpfungen nichts verloren“, lautete das Resüme einer von der französischen Nationalversammlung einberufenen Kommission von Impfexperten. Doch seit 2012 ist in dieser Angelegenheit wenig weiter gegangen. Die anderen Länder der EU sprangen nicht bei, und bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur in London gehen die Lobbyisten ein und aus.
Die Hersteller von Impfstoffen haben es sich gemütlich eingerichtet im staatlich subventionierten Impf-Resort - wie die Raben im Kornfeld. Sie werden den Teufel tun, hier selbst den Kopf zu heben und sich bemerkbar zu machen.
Deshalb braucht es die Initiative einer neuen Generation in Politik, Wissenschaft und Medizin. Den öffentlichen Druck, dass endlich auch im Bereich des Impfens konstruktive Kritik, unabhängige Kontrolle, Offenheit, sowie der unbedingte Vorrang des Verbraucherschutzes Einzug halten. Die Seuchenzeiten sind vorbei. Was wir heute haben, ist eine Epidemie von chronischen Erkrankungen, die alle mit einem aus der Bahn geworfenen Immunsystem zu tun haben. Impfungen setzen in erster Linie am Immunsystem an – deshalb müssen sie auch vorurteilsfrei als erster Verdächtige gelten und ohne Tabus und Rücksichten auf ihre historischen Verdienste geprüft werden.
 Die Masern-Impfung wird diese Prüfung wohl problemlos bestehen. Es braucht keinen gesetzlichen Impfzwang. Was es braucht sind neue Argumente für die Masern-Impfung, am besten auch noch neue moderne Einzel-Impfstoffe. Dann wird es kein Problem sein, die Wildmasern auszurotten. (Wegen der positiven Effekte der Viren auf das Immunsystem wird man die Impfungen wahrscheinlich trotzdem fort setzen: Als biologische Sparringpartner, welche die Abwehrkräfte der Kinder stärken.)
Es heißt, die Masernviren brauchen durchgehend ungefähr 50.000 empfängliche Personen, um auf Dauer zu überleben. Dafür werden die paar Rest-Verweigerer, die sich nach wie vor an ihre schrägen Thesen klammern, nicht ausreichen.

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