Masca Schlucht
Die Masca Schlucht besteht aus einem Barranco, also ein Bergeinschnitt, im Tenogebirge. Sie ist benannt nach dem Dörfchen Masca, welches am höchsten Punkt (ca 800 m ü.M.) der Schlucht über 3 Bergrücken verteilt liegt.
Schaut man von der Serpentinenstraße auf diesen Flecken, meint man, den Vorort von Machu Pichu in Peru zu sehen und wundert sich ein bisschen, wo man dort denn wandern solle – und warum. Denn das Meer ist ja bereits in Sichtweite.
Wanderung durch die Masca Schlucht
Der Weg startet in Masca vorbei an Terrassenfeldern, Agaven und Feigenkakteen und ist erst mal ganz manierlich. Je weiter man in die Schlucht einsteigt, umso enger, dunkler und gefährlicher wird sie. Und so kletterten wir tapfer bergab über vulkanische Steine und blickten auf ebenso vulkanische Felsen über uns in den bizarrsten Formen. Manchmal mussten wir durch Höhlengänge geduckt laufen, manchmal bestanden die Höhlen auch aus Bambusstauden, der an manchen Stellen so wuchern, dass ihr Blätterdach kaum Licht hindurch lässt.
Die Schlucht führt nur dann Wasser, wenn es kurz vorher mal geregnet hat, so wie in unserem Fall. Das war zwar gut für die Natur, machte aber an manchen Stellen die Steine sehr glitschig, so dass man sich beim Gehen sehr konzentrieren musste.
Geführte Wanderung
Ich kann für diesen Ausflug eine geführte, bzw. organisierte Wanderung nur empfehlen. Der Weg durch die Masca Schlucht ist für normale Menschen ein absoluter One-Way-Trip. Das heißt: Nach gut 4 Stunden steht man irgendwo unten am Meer und hat mit Sicherheit keine Lust mehr, die ganze Strecke wieder hoch zu klettern, nur weil oben auf dem Parkplatz das blöde Auto steht.
Nach unserer Wanderung fuhren wir mit dem Schiff an den Küstenort Los Gigantes, wo schon der Bus auf uns wartete und das war nach der Anstrengung sehr erholsam. Außerdem empfanden wir den Umstand, von einem Ortskundigen durch die Schlucht geführt zu werden, irgendwie als beruhigend.
Die Wanderung ist als durchaus anspruchsvoll zu bezeichnen. Man braucht schon eine gute Kondition und ein bisschen Erfahrung, sonst könnte es gefährlich werden.
Pflicht sind auf jeden Fall knöchelhohe Bergschuhe und Wanderstöcke werden empfohlen; bei manchen Tourenanbieter kann man sich beides ausleihen. (Oder die eigenen Stöcke im Bus liegen lassen …) Man sollte unbedingt mindestens 1 Liter Wasser und ein bisschen was zu essen mitnehmen.
Wer gerne wandert und zudem eine bizarre Vulkanlandschaft sehen möchte, dem kann ich diese Wanderung nur empfehlen.
Für mich war sie mein schönstes Ferienerlebnis!
Alle Fotos: Masca Schlucht ©Sabienes
Text: Masca Schlucht ©Sabienes