Marz im Interview

Wir haben uns letzten Sonntag mit Marz im Büro von wirscheißengold zu einem kurzen Interview getroffen und mit ihm über Traumfeatures, das Rapper-Mekka Stuttgart, seine Anfänge im Rap-Business und das neue Album gesprochen: Marz im Interview Wie kam die Zusammenarbeit mit Lakmann für den Track „Wer Aaaah sagt" zustande, und wie lief das Ganze ab?

Marz: Sickless und ich durften im April 2014 im Stereo (heute Freund und Kupferstecher, dort fand auch die Releaseparty für Hoes. Flows. Kollabos. statt) für Witten Untouchable Support spielen. Lakmann hat sich das Ganze natürlich angeguckt und sprang irgendwann auch mit auf der Bühne rum, wo er sichtlich Spaß hatte. Nach unserem Auftritt hat er uns angesprochen -was uns natürlich sehr gefreut hat. So ein Interesse für den Support ist ja nicht unbedingt bei jedem Künstler Standard. Sickless hat ihm sein Album „Horus" mitgegeben, ich Hoes. Flows. Tomatoes. Danach gab es erst einmal keinen weiteren Kontakt, bis Lakmann auf dem Splash wieder auf uns zukam. Dort hatten wir einen kleinen Auftritt, nur so vor etwa 100 Leuten, mittags, nicht ganz nüchtern. Er kannte auch die Texte und hat mitgemacht, das fanden wir total krass.

Danach lief das -wie das eben so ist alles über das Internet. Ich hab ihm den Beat von Enaka geschickt und Lakmann hat seinen Part erst 5 Tage vor Release geschickt, zwei Tage später habe ich dann schon aufgenommen. Zum Glück hat der es noch auf die Platte geschafft! Danke an der Stelle noch einmal an Lakmann und die Jungs von Witten Untouchable -beste Typen!

Marz im Interview

An Deiner Begeisterung merkt man, dass mit diesem Feature ein Traum von Dir wahr geworden ist. Was wäre denn noch ein Traumfeature von Dir?

Marz: (wie aus der Pistole geschossen) Kamp. Kamp One. Fertig.

Eine Reise in die Vergangenheit: Wann und aus welchen Beweggründen hast Du damals mit dem Rappen angefangen?

Marz: Ich kam damals irgendwie vom Malen zum Auflegen, dann vom Auflegen zum Rappen. In der Zeit habe ich den Herrn Stolz, Bonzi Stolle kennengelernt und so hat sich Black n Proud ergeben, ich heiße ja mit Nachnamen Schwarz, daher der Name. Das war vor dieser Marz-Solo-Geschichte. Wir haben damals zwei Alben und vier EPs rausgebracht.

Das verlief sich dann irgendwie im Sande, auch einfach aus privaten Gründen. Er ist Lehrer geworden, macht das mit ganzem Herzen und so habe ich dann irgendwann meine Solo-Sachen an den Start gebracht.

Wer hat Dich zu dieser Zeit beeinflusst?

Marz: Boah, das ist ja jetzt ne Weile her. Klar, irgendwie alles, was damals aus New York kam, Preemo, und was man heute im Allgemeinen als Golden Era des Hip Hop bezeichnet. Natürlich hat mich auch der ersten Hype in Deutschland beeinflusst, mit Kolchose, Mongo Clikke, also einfach alles, was damals so kam, besonders aus Stuttgart, Hamburg und Heidelberg. In dieser Zeit hab ich mich dann so richtig in dieses Rap-Ding verguckt und bin da einfach nicht mehr von losgekommen.

Apropos Kolchose: Wie siehst Du die derzeitige raptechnische Entwicklung in Stuttgart?

Marz: Es ist einfach total krass, wie viel in dieser Stadt passiert, besonders da hier im Vergleich zu anderen Großstädten in Deutschland so wenig Menschen wohnen (knapp 600.000 zur Zeit). Hier gibt es einfach eine sehr große Szene, jede Menge B-Boys und -Girls, und eine Writer-Szene, die immer da war und da sein wird.

Seit Kolchose spielt Rap hier natürlich eine sehr große Rolle. Vor allem für jüngere Generationen ist das großartig, da man dadurch etwas hat, worauf man aufbauen kann.

Was z.B. Chimperator macht, ist ja ein komplett anderer Ast von der Kolchose, weit von dem entfernt, was wir machen, aber eben mit den selben Wurzeln.
Mit manchen Crews oder Rappern hat man hingegen gar keine Berührungspunkte. So kriegen wir zwar mit, was bei MACHT Rap so passiert, haben aber einfach nichts mit ihnen zu tun.

Man kennt sich und es ist auf jeden Fall mehr ein Miteinander als ein Gegeneinander. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass es in Stuttgart jemals so richtig Beef gab.

Du hast Hoes. Flows. Tomatoes. und Hoes. Flows. Kollabos. einmal als „Zeitüberbrückung" bis zum Album Release bezeichnet. Was kommt als nächstes? Und gibt es schon ein Release-Date?

Marz: Ein Release-Date gibt es noch nicht.

Ich habe da dieses Album "I love 2 hate", das zu 70% fertig ist, mit Kova, aus Berlin (ursprünglich Hannover). Wir haben schon zu Black n Proud Zeiten zusammengearbeitet und es gab immer noch Sachen, an denen wir rumgeschraubt haben. Deshalb irgendwann der Entschluss, daraus eine EP zu machen, und aus der EP wurde dann ein Album. Es war mir dann jedoch zu doof, es zu diesem Zeitpunkt einfach in den Rachen der Internetwelt zu werfen. Da hätte sich wohl auch kaum jemand dafür interessiert.

Hoes. Flows. Tomatoes. ist auch in dieser Zeit entstanden, und so habe ich beschlossen, erst einmal das rauszuhauen. Hoes. Flows. Kollabos. ging dann sehr schnell, weil ich gutes Feedback für H.F.T. und dadurch jede Menge Features bekommen habe.

Da das mit den Mixtapes so gut lief, habe ich eben erst das gemacht und beschlossen mit dem Album auf den richtigen Moment zu warten. Der könnte nach diesem Sommer sein, aber ich verspreche noch nichts.

Nun ist auch ein drittes Mixtape, Hoes. Flows. Flamingos. geplant, um die Trilogie zu komplettieren.

Außerdem ist mit Johnny Rakete eine EP im Gespräch, die kommt vielleicht noch vor dem Sommer, aber ich will mich da noch nicht festlegen.

Wird es von Dir in nächster Zeit auch Releases auf Vinyl geben?

Marz: Ich will unbedingt Vinyl rausbringen! Ich war da bisher skeptisch, das ist auch einfach ein Kostenpunkt der getragen werden muss. Was ich schon länger im Kopf habe, ist, irgendwann ein Best Of der Trilogie (wenn sie dann fertig ist) auf Vinyl herauszubringen. Was ich jetzt schon sicher sagen kann, ist, dass demnächst über Vinyl Digital die erste Maxi rauskommen wird, mit „Wer Aaaah sagt", dem Remix davon von Dexter, einem weiteren Track samt Remix und auf der B-Seite den Instrumentals.

Ich bin selbst überzeugter Vinyl-Käufer und freue mich wahnsinnig drauf, die erste Schallplatte zu machen. "I love 2 hate" wird auf jeden Fall auf Vinyl herauskommen -außer bis dahin interessiert sich kein Schwanz mehr dafür, dann nicht (lacht).

Sind für das Album Features geplant?

Marz: Das wird eher ein Solo-Ding. Ich habe eine Hook, von Nasou, mit dem habe ich ja schon viel zusammengearbeitet, die wird auch auf jeden Fall draufbleiben.

Dann hat Döll 6 Zeilen, aber wirklich nur als Dialog in einem Track, weil ich hier eine zweite Stimme gebraucht habe -und er war eben gerade da (lacht).

Also, wir freuen uns, auf das, was von Dir noch kommen wird. Und jetzt viel Spaß auf der Tour mit Afrob!

Marz: Ich bedanke mich!


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