Marxismus und Kapitalismus – nur scheinbar ein Gegensatz

Entnommen mit freundlicher Genehmigung der Autorin aus dem Buch MenschInnen“ von Barbara Rosenkranz
Gender Mainstreaming – Auf dem Weg zum geschlechtslosen Menschen.

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Der rote Faden zieht sich durch: von den Anfängen des Marxismus über die verschiedensten linken Strömungen, besonders über den Feminismus und die 68-er Bewegung mit der „sexuellen Revolution“, wirkt eben die Maxime, die in der heutigen Gender-Ideologie zu erkennen ist:
Es geht darum, die Gesellschaft und den Menschen radikal zu verändern. Wie ein Leitmotiv zieht sich durch all diese Bewegungen die Ablehnung der Geschlechteridentitäten und der Familie, die diese festigt und daher als Ort der Unterdrückung von Frauen und Kindern diffamiert wird.

Wie eng „sexuelle Revolution“, Marxismus, Feminismus und Gender-Ideologie aus Sicht auch der Hauptakteure beieinanderliegen, zeigt der aus der marxistischen Linken kommende Autor Paul Pop, der kürzlich mit wünschenswerter Deutlichkeit feststellte:

Letztendlich ist die Frage der sexuellen Subversion oder Befreiung nicht von der Frage einer kommunistischen Bewegung zu trennen.

Natürlich sollte man aber auch im Kapitalismus für die Durchsetzung eines „demokratischen Minimalprogramms“ kämpfen. Einige seiner Forderungen müssen hier erwähnt werden:
„Streichung des Schutzes von Ehe und Familie aus der Verfassung“,
„gleichberechtigte Anerkennung aller Lebensgemeinschaften“,
„vollständige Legalisierung der Abtreibung auf Kosten der Krankenkassen“,
„das Recht auf Wechsel des Namens und der Geschlechtsidentität“,
„kostenlose Abgabe von Verhütungsmitteln an Schüler, Schülerinnen und Jugendliche“ usw.
Nicht als Utopie, sondern als mittelfristig angestrebtes Ziel muss der Schlußsatz von Pops Artikel „Ist Sex subversiv?“ gesehen werden:

Vielleicht heißt es im Kommunismus dann: Morgens vögeln, mittags kuscheln und sich abends eine neue Geschlechtsidentität ausdenken.

Zur Verwirklichung dieser Ideen muss tatsächlich ein ganz „neuer Mensch“ geschaffen werden. Das klingt für die meisten „Normalbürger“ heute wohl noch etwas absonderlich … „Noch“ deswegen, weil die Befürworter bereits tief in der Mitte von Politik, Wissenschaft und Gesellschaft vorgedrungen sind und unermüdlich für ihr Ziel arbeiten. Auch in diesem Zusammenhang kann man die durchgehende Ablehnung der Familie und die Forderung nach möglichst früher institutionalisierter Kinderbetreuung deuten. Mit Schaffung einer flächendeckenden Kinderkrippen-Infrastruktur wird nicht nur die Frau als Arbeitskraft gewonnen. Auch die Kinder können dann vom Kleinkindalter an gemäß dem Zeitgeist geprägt und erzogen werden. Dies ist für die Betreiber der Gender-Theorie von besonderer Bedeutung, und Volker Zastrow spricht es unverhohlen aus:

Und möglichst schon in der Krippenerziehung soll mit der geistigen Geschlechtsumwandlung begonnen werden.

Das von Pop geforderte „demokratische Minimalprogramm“ ist durch Gender Mainstreaming ordentlich vorangekommen, wie ein Blick auf tagespolitische Debatten beweist. „Kapitalistischer Widerstand“ war dabei nicht zu überwinden – im Gegenteil. Der Historiker Johannes Rogalla von Bieberstein konstatiert, dass die Neofeministen stark vom Neomarxismus geprägt sind und die Geschlechterbeziehungen als Konfliktfeld des Geschlechter-Klassenkampfs erschließen wollen. Brüssel sei hierbei eine Art „neues Zentralkomitee“. Und der oben bereits zitierte Michael Paulwitz stellt in der Zeitung „Junge Freiheit“ fest, dass ein wohlorganisiertes ideologisches Netzwerk unter dem harmlosen Mäntelchen „Gleichstellung“ einen alten linken Traum verwirklichen wolle:
„Die Liquidierung der ,bürgerlichen´ Familie und die Aufhebung des lästigen biologischen Unterschieds von Mann und Frau zur Schaffung des neuen, von allen Bindungen ,befreiten´ und durchsexualisierten Einheitsmenschen“ stehen auf der Tagesordnung.

Und immer, wenn man hinter die Propagandafassade blickt, Aussagen und Schriften eingehender studiert, entdeckt man, dass nicht die Befreiung der Frau das eigentliche, sondern das vorgeschobene Ziel ist. So geht es dem Marxismus zu guter Letzt um den von allen Bindungen befreiten Menschen oder, anders gewendet, um die ideale Arbeitskraft. Das ist es auch, was die Europäische Union letztliche als „Barcelona-Ziel“ formuliert und im Rahmen von Gender Mainstreaming umsetzen will.

Gender Mainstreaming bringt es zu Tage. Im Ideal des völlig bindungslosen Menschen trifft sich die marxistisch geprägte Gesellschaftskritik aller Strömungen mit ihrem vermeintlichen Gegensatz, dem „globalisierten“ Kapitalismus. Eine Interessensgemeinschaft, die nur auf den ersten Blick erstaunlich ist. Stehen doch beide Strömungen auf derselben Grundlage:
Da wie dort wird eine über das materielle hinausgehende Wirklichkeit nicht erkannt. Da wie dort besteht eine Ideologie ohne Metaphysik. Die Allianz ist natürlich – ein klarer Blick kann es erkennen:

Marxismus und Kapitalismus haben ein Fundament, den Materialismus!

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Entnommen mit freundlicher Genehmigung der Autorin aus dem Buch MenschInnen“ von Barbara Rosenkranz
Gender Mainstreaming – Auf dem Weg zum geschlechtslosen Menschen
ca. 280 Seiten, 15 x 23 cm, Hardcover, ISBN-978-3-902475-53-4,
erschienen im Ares Verlag

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Die Autorin: Barbara Rosenkranz, Jahrgang 1958, war u. a. Abgeordnete zum Niederösterreichischen Landtag 1993-2002,
seit 2006 ist die Autorin Obmann-Stellvertreterin des Freiheitlichen Parlamentsklubs.
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