Mit seinem Film Marvel's The Avengers machte Joss Whedon nicht nur die Fans glücklich, sondern angesichts eines Einspielergebnisses von über 1 Milliarde Dollar weltweit auch die Verantwortlichen bei Marvel Studios. Obwohl er inzwischen zum Mastermind hinter der nächsten Phase der Marvel-Verfilmungen ernennt wurde, kann Whedon dennoch nicht schalten und walten wie er will. In einem Interview mit der Huffington Post sprach der Autor und Regisseur über sein Verhältnis zum Studio und dessen Chef Kevin Feige.
Whedon sagte, zwischen ihm und Feige herrsche ein Klima des Vertrauens. Anfangs sei es gegenseitiger Respekt gewesen und Feige habe ihn bei der Produktion von Marvel's The Avengers sehr unterstützt. Allerdings habe es immer auch Momente gegeben, in denen Feige der Meinung gewesen sei, dass die Dinge inhaltlich etwas anders laufen sollten. Inzwischen sei es so, dass Feige die Dinge etwas mehr laufen lasse in dem Vertrauen, dass er (Whedon) schon wisse, was er da tue. Dies bedeute jedoch nicht, dass er irgendwelche Superhelden aus den Comics nach Belieben einbauen könne, weil er dies eben cool fände. Die Verantwortlichen von Marvel Studios müssten jedes Mal überzeugt werden. Dies sei aber kein so großes Problem, denn er wolle eben jenen Film abliefern, den das Studio haben wolle. Aktuell werfe man mit unterschiedlichen Ideen für den nächsten Film herum und spiele unterschiedliche Szenarien durch, was sehr viel Spaß mache. Wie bei jedem anderen guten Studio auch, läge die letzte Entscheidung aber beim Produzenten und nicht beim Autor oder Regisseur.
Neben den Vorbereitungen für Marvel's The Avengers 2, der am 1. Mai 2015 in den USA anlaufen soll, ist Whedon außerdem damit beschäftigt, die Entwicklung einer TV-Serie voranzutreiben, die von den Abenteuern der Geheimorganisation S.H.I.E.L.D. handeln soll. In einem Interview mit MTV enthüllte Whedon, dass man sehr gute Fortschritte mache. Man habe dem Network (gemeint ist ABC) einen detaillierten Entwurf mit einer kompletten Rahmenhandlung vorgelegt, in dem auch explizit die Charaktere genannt werden, die in der Serie im Zentrum stehen sollen. Um wen es sich dabei handelt, wollte der gute Joss leider nicht sagen.
Whedon ließ sich lediglich entlocken, dass es neue Figuren sein werden, die man noch nicht aus den Filmen kenne. Die Serie solle zwar im Einklang mit den Marvel-Kinofilmen stehen, jedoch auf diese nicht Bezug nehmen. S.H.I.E.L.D. werde von Menschen ohne Superkräften erzählen, die in einer Welt leben und arbeiten müssten, in der es Superhelden gäbe. Zwar habe die Organisation viel technisches Spielzeug zur Verfügung, aber im Vergleich mit den Superheroes seien die Männer und Frauen von S.H.I.E.L.D. trotzdem irgendwie Underdogs. Dies mache die Serie so interessant, in deren Geschichten es eine Balance zwischen den bodenständigen und eher mystischen Elementen des Marvel-Universums geben soll.
Derweil haben die Dreharbeiten für das Sequel Thor: The Dark World begonnen, das am 8. November 2013 in den USA anlaufen soll. Chris Hemsworth verkörpert erneut den Donnergott und neben ihm sind außerdem Natalie Portman, Tom Hiddleston, Jaimie Alexander, Idris Elba, Zachary Levi, Stellan Skarsgard und Christopher Eccleston zu sehen.
Hier sind einige Fotos vom Set, aufgenommen während einer Kampfszene, an der neben Hemsworth auch Jaimie Alexander als Lady Sith beteiligt war (zum Vergrößern anklicken):
Nicht sonderlich optimistisch ist übrigens Schauspieler Mark Ruffalo, was die Chancen eines Solofilms mit dem Hulk angeht, den er in Marvel's The Avengers so überzeugend verkörperte. Gegenüber MTV vertrat er die Ansicht, dass das Studio nicht wirklich wisse, in welche Richtung es die Figur steuern wolle. Zwei Anläufe habe es gegeben, die beide kein richtiger Erfolg gewesen seien. Das Studio wisse dies nur zu gut. Daher werde man sich einen dritten Versuch wohl schenken. Gleichzeitig ist das Projekt einer Hulk TV-Serie immer noch nicht offiziell vom Tisch. Guillermo del Toro wird weiterhin als Autor des Pilotfilm gehandelt. Sollte ABC tatsächlich S.H.I.E.L.D. ins Programm nehmen, stehen die Chancen wohl eher schlecht, dass man noch eine zweite Marvel-Serie kauft.